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Posted Thu 17 Jun 2021 04:00:32 PM EEST
Posted Thu 10 Jun 2021 07:36:58 PM EEST

Zahlreiche spontane Lawinenabgänge


Während der vergangenen Woche sind in Tirol zahlreiche Lawinen von selbst abgegangen. Betroffen waren vor allem, steile, von der Sonne beschienene Hänge bis in Höhenlagen von etwa 2700m hinauf. Gehäuft wurden Nass- und Gleitschneelawinen unterhalb etwa 2400m beobachtet.



Ablagerungen frischer Nassschneelawinen am Fließer Berg, Süd, 2100m (Foto: 23.02.2021)



Schneebrett-, Gleit- und Lockerschneelawinen in der Samnaungruppe. Am linken Bildrand erkennt man ein Gleitschneemaul - ein Vorzeichen einer möglichen Gleitschneelawine (Foto: 23.02.2021)



Gefährdungspotential für exponierte Verkehrswege, Gschnitztal, Foto: 23.02.2021



Spontaner Lawinenabgang aus extrem steilem südexponierten Gelände. Zentrale Lechtaler Alpen (Foto: 23.02.2021)



Kleine Gleitschneelawine mit großer Folgewirkung. Diese Lawine verschüttete die Zufahrtsstraße nach Kals - sh. unteres Foto (Foto: 23.02.2021)



Lawinenablagerung obiger Lawine auf der Kalser Landesstraße (Foto: 23.02.2021)


Erfolgreiche Lawinensprengungen 


Aufgrund erhöhten Gefährdungspotentials mancher Straßenabschnitte im schneereichen Osttirol wurden dort u.a. auch Lawinen künstlich vom Hubschrauber aus gesprengt. Zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt, waren die Sprengungen durchwegs sehr erfolgreich, wie folgendes Video zeigt.



Lawinensprengung für die Sicherung der Kalser Landesstraße (Video: 24.02.2021)


Einige Lawinen mit Personenbeteiligung bzw. einige Lawineneinsätze


Ebenso sind uns einige Lawinenabgänge gemeldet worden, bei  denen Personen beteiligt waren bzw. bei denen Lawineneinsätze aufgrund unklarer Situationen initiiert wurden. Unserem Informationsstand kamen dabei keine Personen zu Schaden. Hier eine grobe Auflistung:
 
17.02.2021 11:50 Uhr: Nederkogel, Gurgler Gruppe, Südost, 2650m, 
20.02.2021 09:50 Uhr: Lämpermahdspitze, Nördliche Ötztaler und Stubaier Alpen, Ost, 2400m
20.02.2021 11:35 Uhr: Vordere Brandjochspitze, Karwendel, Südost, 2250m
20.02.2021 --:-- Uhr : Kesselspitze, Nördliche Ötztaler und Stubaier Alpen, Nordost, 2300m
21.02.2021 13:15 Uhr: Hohe Warte, Westl. Tuxer Alpen, Nord, 2250m
23.02.2021 17:40 Uhr: Arzler Reise, Karwendel, Süd, 1950m
24.02.2021 11:00 Uhr: Foppmandl, Zentrale Stubaier Alpen, Nordost, 2350m
24.02.2021 12:15 Uhr: Kleiner Kaserer - Wildlahnertal, Westliche Tuxer Alpen, Südwest, 2100m
24.02.2021 15:15 Uhr: Arztaler Hochleger, Westliche Tuxer Alpen, 2200m, Süd
25.02.2021 07:45 Uhr: Zirmeggenkar, Gurgler Gruppe
25.02.2021 12:45 Uhr: Riffelsee Talabfahrt, Weißkugelgruppe
25.02.2021 14:15 Uhr: Schafkar, Lechtaler Alpen, Südost, 2300m
25.02.2021 15:50 Uhr: Gleierschköpfe, Karwendel


Nachteinsatz Arzler Reise, Karwendel (Foto: 23.02.2021)


Lawineneinsatz Arztal-Hochleger (Foto: 24.02.2021)


Lawinenabgang Foppmandl (Foto: 24.02.2021)


Schneebrett Kleiner Kaserer-Wildlahnertal (Foto: 24.02.2021)


Lawinenabgang Zirmeggenkar (Foto: 25.02.2021)


Schneebrett Schafkar (Foto: 25.02.2021)


Systematische Schneedeckenuntersuchungen als Basis für die Gefahreneinschätzung


Die vergangenen Tage konzentrierten wir uns auf die Beobachtung der zunehmenden Durchfeuchtung bzw. Durchnässung der Schneedecke. Im Rahmen einer großräumigen Geländeerkundung unter Zuhilfenahme des Landeshubschraubers konnten wir systematisch Schneedeckenuntersuchungen durchführen.  


Landeplatz bei der Wetterstation Gallreideschrofen im Pitztal (Foto: 23.02.2021)


Wir nützten diese Gelegenheit gleich auch dazu, die für einige Wetterstationen eingerichteten Schneedeckensimulationen zu verifizieren. Das Ergebnis war verblüffend. Realität und Modell passten gut zusammen.


Steter Temperaturanstieg, gute nächtliche Ausstrahlung und Abkühlung sowie tageszeitliche Durchfeuchtung der Schneedecke - Station Gallreideschrofen.


Schneeprofil im Nahbereich der Wetterstation Gallreideschrofen, Osthang, 2190m, Isotherme Schneedecke, also durchwegs feucht und 0°C. Potentielle Schwachschichten innerhalb der Schneedecke


Schneedeckensimulation: Linker Teil: Die roten Drei- und Vierecke zeigen mögliche Schwachstellen aufgrund eines Nassschneeindizes. Rechter Teil zeigt das simulierte Schneeprofil für den Stationsstandort Gallreideschrofen.


Wenige Meter von obigem Profil entfernt in einem 23° steilen NW-Hang: Die Schneedecke hat noch Temperaturreserven, d.h. Die Wärme macht der Schneedecke schattig in der Höhenlage noch nichts aus.



Karte für die EUREGIO-Region mit Nassschneeindizes für ausgewählte Stationen und simulierte  Südhänge: Je röter, desto instabiler.


Interessant war wiederum der in der Luft vorhandene Saharastaub, der die Sicht insbesondere zwischen dem 22.02. und 24.02. eintrübte.




Häufig findet man an der Schneeoberfläche bzw. in deren Nahbereich Saharastaub von Anfang Februar. Dieser fördert die Wärmeaufnahme und dadurch die Durchfeuchtung der Schneedecke (Foto: 23.02.2021)


Ausblick für die kommenden Tage


Die Frühjahrsverhältnisse mit einem tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr bleiben vorerst bestehen. Eine schwache Kaltfront, die Tirol von Freitag auf Samstag erreicht, führt zu einer Besserung der Situation mit einem geringeren tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr, als dies während der vergangenen Woche der Fall war. Ab Sonntag, 28.02. soll sich neuerlich ein stabiles Hochdruckgebiet über Tirol etablieren.

Die Hauptgefahr werden Gleitschneelawinen darstellen, die auf steilen Wiesenhängen abgleiten können. Diese Lawinen können zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch bei tragfähigem Schmelzharschdeckel abgehen. Deshalb unser Rat: Meidet Bereiche unterhalb von Gleitschneerissen. Im schneereichen Osttirol können Gleitschneelawinen weiterhin gefährlich groß werden und dabei u.a. auch Wanderwege oder Forststraßen gefährden.

Bereits abgegangene Gleitschneelawinen bzw. Gleitschneerisse auf der Nordkette oberhalb von Innsbruck (Foto: 24.02.2021)


Für den Wintersportler gilt: Bei guter Tourenplanung, sprich guter Zeiteinteilung dominieren nach klaren Nächten - abgesehen vom Gleitschneeproblem - gute Bedingungen. Während der Morgenstunden besteht allerdings auf der meist hart gefrorenen Schneeoberfläche Absturzgefahr. Im Gratbereich lauert mancherorts zudem die Gefahr von Wechtenbrüchen.
Posted Tue 08 Jun 2021 10:54:08 AM EEST

Kühlster Frühling seit zumindest 25 Jahren - weiterhin viel Schnee auf den Bergen


Die ZAMG-Wetterdienststelle informierte unlängst, dass es sich heuer um den kühlsten Frühling seit zumindest 25 Jahren handelt. Ähnlich kühl war es laut ZAMG-Wetterdienststelle nur in den Jahren 1996 und 1991, deutlich kühler 1987.

Das Ergebnis sieht man auf den Bergen: In großen Höhen ist es winterlich. Mögliche  Lawinenprobleme betreffen aufgrund der unterdurchschnittlichen Temperaturen unverändert v.a. oberflächennahe Schichten. Details dazu findet man im vergangenen Blogeintrag. Am schwierigsten einzuschätzen bleiben somit die mögliche Ausbildung der Gefahrenmuster "kalt auf warm" (gm.4), sowie "eingeschneiter Graupel" (gm.9). Wir gehen davon aus, dass diese Gefahrenmuster tendenziell eher in hochalpinen Bereichen (über etwa 3000m) bedeutsam sind. Eine höhere Wahrscheinlichkeit für gm.4 gibt es dabei in besonnten, sehr steilen Hängen. 

Hilfreich für die Beurteilung der Lawinengefahr erscheinen insbesondere auch aufgrund unserer aktuell nur wenigen Schneedeckeninformationen selbst durchgeführte oberflächennahe Stabilitätstests.   


Hier ein paar Impressionen zur Situation anhand aktueller Bilder


Schneebrettlawine in der Großvenediger-Region auf ca. 3200m SW. Oberflächennaher Anriss. Gefahrenmuster gm.4 bzw. gm.9 als wahrscheinlichste Ursache. (Foto: 26.05.2021)
Schneebrettlawine in der Großvenediger-Region auf ca. 3200m SW. Oberflächennaher Anriss. Gefahrenmuster gm.4 bzw. gm.9 als wahrscheinlichste Ursache. (Foto: 26.05.2021)



Ablagerung einer nicht mehr ganz frischen Schneebrettlawine in der Großvenediger-Region Nord 2600m. Kurzfristiger Wärmeeintrag als möglicher Auslöser (Foto: 21.05.2021)
Ablagerung einer nicht mehr ganz frischen Schneebrettlawine in der Großvenediger-Region Nord 2600m. Kurzfristiger Wärmeeintrag als möglicher Auslöser (Foto: 21.05.2021)


Wohl am häufigsten zu beobachten und am vergleichsweise leichtesten einzuschätzen: Lockerschneelawinen unmittelbar nach Neuschneefällen. (Foto: 26.05.2021)
Wohl am häufigsten zu beobachten und am vergleichsweise leichtesten einzuschätzen: Lockerschneelawinen unmittelbar nach Neuschneefällen. (Foto: 26.05.2021)



Lockerschneelawinen lösen sich meist spontan, lassen sich im extrem steilen Gelände aber auch sehr leicht durch Wintersportler auslösen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 23.05.2021)
Lockerschneelawinen lösen sich meist spontan, lassen sich im extrem steilen Gelände aber auch sehr leicht durch Wintersportler auslösen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 23.05.2021) 



Frischer Triebschnee in großen Höhen. Aufgrund der kalten Temperaturen zumindest kurzfristig ein Thema, vermehrt in kammnahen, sehr steilen Hängen. Großvenediger-Region. (Foto: 26.05.2021)
Frischer Triebschnee in großen Höhen. Aufgrund der kalten Temperaturen zumindest kurzfristig ein Thema, vermehrt in kammnahen, sehr steilen Hängen. Großvenediger-Region. (Foto: 26.05.2021)



Vorsicht vor Wechten. Interessant an diesem Foto u.a. auch eingelagerter Saharastaub (Foto: 21.05.2021)
Vorsicht vor Wechten. Interessant an diesem Foto u.a. auch eingelagerter Saharastaub (Foto: 21.05.2021)


Imposante Lawinenablagerung samt aufwändiger Schneeräumung im nördlichen Osttirol (Foto: 26.05.2021)
Imposante Lawinenablagerung samt aufwändiger Schneeräumung im nördlichen Osttirol (Foto: 26.05.2021)




Kein alltäglicher Anblick für Ende Mai. Sattes grün in den Tälern, zum Teil noch tief winterlich auf den Bergen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 21.05.2021)
Kein alltäglicher Anblick für Ende Mai. Sattes grün in den Tälern, zum Teil noch tief winterlich auf den Bergen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 21.05.2021)



Die Wetterstationsgrafik am Pitztaler Gletscher bestätigt unseren Wettereindruck: Sehr wechselhaft, auf den Bergen kalt, windig und viel Schnee.
Die Wetterstationsgrafik am Pitztaler Gletscher bestätigt unseren Wettereindruck: Sehr wechselhaft, auf den Bergen kalt, windig und viel Schnee. 



Wetter bleibt wechselhaft - Lawinengefahr bleibt ein Thema


Der heutige Freitag, 28.05.2021 glänzt mit freundlichem Wettercharakter. Allerdings bleibt uns die zu kühle und wechselhafte Witterung während der kommenden Tage erhalten. 


Vergleichsweise viel Sonne gibt es nur heute am 28.05.2021... (c) ZAMG-Wetterdienststelle
Vergleichsweise viel Sonne gibt es nur heute am 28.05.2021... (c) ZAMG-Wetterdienststelle


Somit heißt es trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit weiterhin auf eine mögliche Lawinengefahr im Hochgebirge zu achten.


Aktualisierung des Blogeintrags: (28.05.2021 - 07:00 Uhr):


Die oben angeführte Information zum Wetter bezog sich noch auf den gestrigen Wetterbericht der ZAMG-Wetterdienststelle - der heutige war noch nicht veröffentlicht. Hier ein Auszug aus dem letztgültigen Wetterbericht der ZAMG-Wetterdienststelle vom 28.05.2021 07:00 Uhr:  

"Hinter einer Kaltfront wird heute in Tirol Zwischenhocheinfluss wetterbestimmend. Am Wochenende kommt eine Nordströmung auf und ein Höhentief zieht von der Ostsee nach Ungarn. Tirol wird von mäßig feuchter Luft beeinflusst, was vor allem in den östlichen Bereichen für wolkenreiches Wetter sorgt. Nach Westen zu bleibt schwacher Hochdruckeinfluss wetterbestimmend. Kommende Woche dann Hochdruckrandlage. Es sollte ab Sonntag in eine mehrtägig trockene Wetterphase übergehen, die kommende Woche in frühsommerlichen Temperaturen gipfelt."

Wir erwarten somit vermehrt klassische Frühjahrsverhältnisse mit einem tageszeitlichen Gang der Lawinengefahr...

Die nächste Aktualisierung des Blogs erfolgt bei wesentlichen Änderungen der aktuellen Lawinensituation.
Posted Fri 28 May 2021 08:54:15 AM EEST

Kühlster Frühling seit zumindest 25 Jahren - weiterhin viel Schnee auf den Bergen


Die ZAMG-Wetterdienststelle informierte unlängst, dass es sich heuer um den kühlsten Frühling seit zumindest 25 Jahren handelt. Ähnlich kühl war es laut ZAMG-Wetterdienststelle nur in den Jahren 1996 und 1991, deutlich kühler 1987.

Das Ergebnis sieht man auf den Bergen: In großen Höhen ist es winterlich. Mögliche  Lawinenprobleme betreffen aufgrund der unterdurchschnittlichen Temperaturen unverändert v.a. oberflächennahe Schichten. Details dazu findet man im vergangenen Blogeintrag. Am schwierigsten einzuschätzen bleiben somit die mögliche Ausbildung der Gefahrenmuster "kalt auf warm" (gm.4), sowie "eingeschneiter Graupel" (gm.9). Wir gehen davon aus, dass diese Gefahrenmuster tendenziell eher in hochalpinen Bereichen (über etwa 3000m) bedeutsam sind. Eine höhere Wahrscheinlichkeit für gm.4 gibt es dabei in besonnten, sehr steilen Hängen. 

Hilfreich für die Beurteilung der Lawinengefahr erscheinen insbesondere auch aufgrund unserer aktuell nur wenigen Schneedeckeninformationen selbst durchgeführte oberflächennahe Stabilitätstests.   


Hier ein paar Impressionen zur Situation anhand aktueller Bilder


Schneebrettlawine in der Großvenediger-Region auf ca. 3200m SW. Oberflächennaher Anriss. Gefahrenmuster gm.4 bzw. gm.9 als wahrscheinlichste Ursache. (Foto: 26.05.2021)
Schneebrettlawine in der Großvenediger-Region auf ca. 3200m SW. Oberflächennaher Anriss. Gefahrenmuster gm.4 bzw. gm.9 als wahrscheinlichste Ursache. (Foto: 26.05.2021)



Ablagerung einer nicht mehr ganz frischen Schneebrettlawine in der Großvenediger-Region Nord 2600m. Kurzfristiger Wärmeeintrag als möglicher Auslöser (Foto: 21.05.2021)
Ablagerung einer nicht mehr ganz frischen Schneebrettlawine in der Großvenediger-Region Nord 2600m. Kurzfristiger Wärmeeintrag als möglicher Auslöser (Foto: 21.05.2021)


Wohl am häufigsten zu beobachten und am vergleichsweise leichtesten einzuschätzen: Lockerschneelawinen unmittelbar nach Neuschneefällen. (Foto: 26.05.2021)
Wohl am häufigsten zu beobachten und am vergleichsweise leichtesten einzuschätzen: Lockerschneelawinen unmittelbar nach Neuschneefällen. (Foto: 26.05.2021)



Lockerschneelawinen lösen sich meist spontan, lassen sich im extrem steilen Gelände aber auch sehr leicht durch Wintersportler auslösen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 23.05.2021)
Lockerschneelawinen lösen sich meist spontan, lassen sich im extrem steilen Gelände aber auch sehr leicht durch Wintersportler auslösen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 23.05.2021) 



Frischer Triebschnee in großen Höhen. Aufgrund der kalten Temperaturen zumindest kurzfristig ein Thema, vermehrt in kammnahen, sehr steilen Hängen. Großvenediger-Region. (Foto: 26.05.2021)
Frischer Triebschnee in großen Höhen. Aufgrund der kalten Temperaturen zumindest kurzfristig ein Thema, vermehrt in kammnahen, sehr steilen Hängen. Großvenediger-Region. (Foto: 26.05.2021)



Vorsicht vor Wechten. Interessant an diesem Foto u.a. auch eingelagerter Saharastaub (Foto: 21.05.2021)
Vorsicht vor Wechten. Interessant an diesem Foto u.a. auch eingelagerter Saharastaub (Foto: 21.05.2021)


Imposante Lawinenablagerung samt aufwändiger Schneeräumung im nördlichen Osttirol (Foto: 26.05.2021)
Imposante Lawinenablagerung samt aufwändiger Schneeräumung im nördlichen Osttirol (Foto: 26.05.2021)




Kein alltäglicher Anblick für Ende Mai. Sattes grün in den Tälern, zum Teil noch tief winterlich auf den Bergen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 21.05.2021)
Kein alltäglicher Anblick für Ende Mai. Sattes grün in den Tälern, zum Teil noch tief winterlich auf den Bergen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 21.05.2021)



Die Wetterstationsgrafik am Pitztaler Gletscher bestätigt unseren Wettereindruck: Sehr wechselhaft, auf den Bergen kalt, windig und viel Schnee.
Die Wetterstationsgrafik am Pitztaler Gletscher bestätigt unseren Wettereindruck: Sehr wechselhaft, auf den Bergen kalt, windig und viel Schnee. 



Wetter bleibt wechselhaft - Lawinengefahr bleibt ein Thema


Der heutige Freitag, 28.05.2021 glänzt mit freundlichem Wettercharakter. Allerdings bleibt uns die zu kühle und wechselhafte Witterung während der kommenden Tage erhalten. 


Vergleichsweise viel Sonne gibt es nur heute am 28.05.2021... (c) ZAMG-Wetterdienststelle
Vergleichsweise viel Sonne gibt es nur heute am 28.05.2021... (c) ZAMG-Wetterdienststelle


Somit heißt es trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit weiterhin auf eine mögliche Lawinengefahr im Hochgebirge zu achten.
Posted Fri 28 May 2021 07:43:00 AM EEST
Posted Mon 24 May 2021 08:43:53 PM EEST

Gebietsweise noch viel Schnee auf den Bergen


Während einer zu kühlen und sehr wechselhaften Zeit nimmt die Schneehöhe in hochalpinen Lagen weiter zu. Dort herrschen unverändert recht winterliche Verhältnisse. Dies passt auch mit den Aussagen der ZAMG-Wetterdienststelle zusammen, die angibt, dass der Frühling zuletzt in den Jahren 1996 und 1991 ähnlich kühl war wie heuer.


Gesamtschneehöhe in Tirol (Stand: 20.05.2021)


Monatsrückblick der Station am Pitztaler Gletscher. Gut zu erkennen die zu kühle Wetterphase mit häufig Niederschlag, zum Teil auch kräftigem Wind. Die aktuelle Gesamtschneehöhe ist während des vergangenen Monats vergleichsweise am höchsten.



Schneelage am 18.05.2021 im Tuxertal


Vergleichsbild vor einem Jahr am 18.05.2020


Schneelage am 07.05.2021 in der Axamer Lizum


Vergleichsbild vor einem Jahr am 09.05.2020



Neuschnee am 15.05.2021 am Stubaier Gletscher


Lawinengefahr sollte unverändert beachtet werden


Obwohl wir aktuell nur sehr wenig Informationen über den Schneedeckenaufbau in großen Höhen haben, gehen wir aktuell v.a. von oberflächennäheren Problemen aus. Dazu zählen:


  • Triebschneeproblem: 
    • v.a. in hochalpinen, vermehrt kammnahen Lagen; bevorzugt während bzw. unmittelbar nach Niederschlägen
  • Neuschneeproblem: 
    • Graupel: Wir wissen von gebietsweise massiveren Graupeleinlagerungen in oberflächennahen Schichten. Eine dicke, von Triebschnee überlagerte Graupelschicht kann mitunter eine Schwachschicht für Schneebrettlawinen darstellen. 
    • Nasse Lockerschneelawinen unmittelbar nach bzw. während der Schneefälle durch (diffusen) Strahlungseinfluss samt Temperaturanstieg. Dieses Problem tritt auch in tieferen Lagen auf, dort wo es viel geschneit hat.
  • Altschneeproblem: 
    • Der ständige Wechsel von Neuschnee, Kälte, Anfeuchtung der Schneedecke v.a. durch  (diffusen) Strahlungseinfluss birgt hohes Potential für die Ausbildung des Gefahrenmusters "kalt auf warm" (gm.4). Wir gehen davon aus, dass dieses Problem vermehrt oberhalb von 3000m in allen Expositionen in oberflächennäheren Schichten vorhanden sein kann. Es handelt sich um ein sehr schwierig einzuschätzendes und heimtückisches Problem. Hilfreich ist einzig ein rascher Blick in die Schneedecke samt Stabilitätstest, der dazu näher Aufschluss bringen kann. Beachte dazu u.a. auch den letzten Blogeintrag.


Zahlreiche spontane nasse Lockerschneelawinen auf der Nordkette oberhalb von Innsbruck aufgrund von (diffusem) Strahlungseinfluss. (Foto: 20.05.2021)


Eine Schwächung der Schneedecke in bodennahen Schichten aufgrund von Wassereintrag ist aktuell kein Thema. Dies war letztmals um den 09.05. der Fall. Damals sind uns einzelne Schneebrettlawinen schattseitig in Höhenbereiche zwischen etwa 2500m und 2700m gemeldet worden.


Lawinenabgang Riepenwand-Schlicker Seespitze in den Nördlichen Stubaier Alpen auf ca. 2500m NW vermutlich um den 09.05.2021


Von den Südtiroler KollegInnen wurden wir gestern überdies über einen tödlichen Lawinenunfall auf der Königsspitze auf 3700m informiert. Infos dazu gibts u.a. hier:


Es steht ein wechselhaftes Pfingstwochenende bevor


Morgen, Freitag, 21.05. bringt eine Warmfront wärmere, aber wolkenreiche Atlantikluft heran. Auf den Bergen ist es v.a. im Bereich des Alpenhauptkammes zum Teil sogar stürmisch. Am Samstag, 22.05. folgt eine Kaltfront. Die Schneefallgrenze soll um 1600m liegen. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt am Hauptkamm östlich vom Ötztal. Es kann lokal bis etwa 40cm Schnee fallen. Die Luftmasse bleibt danach labil und kühl, das Wetter ähnlich wie wir es schon gewöhnt sind: Wechselhaft! Für die Lawinengefahr gilt oben Erwähntes.



 72h- Neuschneeprognose



Es gibt auch Lichtblicke, dass der Frühling langsam, aber stetig Einzug hält...



Posted Thu 20 May 2021 08:12:00 PM EEST

Der Winter will kein Ende nehmen...


Während der vergangenen Tage blies auf den Bergen kräftiger Süd-Föhn. Heute am 11.05. bricht der Föhn zusammen. Im Süden des Landes hat bereits Niederschlag eingesetzt. Im Norden wird dies mit Eindringen einer Kaltfront aus Westen während der Abend- bzw. Nachtstunden der Fall sein. 


Windspitzen knapp unter 150km/h am Patscherkofel
Windspitzen knapp unter 150km/h am Patscherkofel


Niederschlagskarte 11.05. 15:00 Uhr. Im Süden hat mancherorts bereits Niederschlag eingesetzt. "Hot spot" aktuell das Timmelsjoch


Anfänglich soll es noch auf etwa 2500m hinauf regnen. Die Schneefallgrenze wird sich dann mit der Kaltfront zwischen etwa 1500m und 2000m einpendeln (im Norden tiefer als im Süden).



48h-Neuschnee-Vorhersage


Lawinengefahr steigt


Einiges an Neuschnee, zusammen mit Wind, wird die Lawinengefahr ansteigen lassen. Wir rechnen im hochalpinen Gelände in den neuschneereichen Gebieten mit teilweise größeren spontanen Lawinenabgängen. Diese Aussage stützt sich aktuell auf eine Rückmeldung einer großflächigen, oberflächennahen Schneebrettlawine im Bereich der Östlichen Simonyspitze in der Venedigergruppe sowie aufgrund von Prozessdenken. 



Spontaner Lawinenabgang bei der Östlichen Simonyspitze (Foto: 09.05.2021)


Wir gehen davon aus, dass sich hochalpin mancherorts eine oberflächennahe Schwachschicht aufgrund des Gefahrenmuster "kalt auf warm" (gm.4) gebildet hat. Bei entsprechender Zusatzbelastung durch den Neuschnee ist davon auszugehen, dass Schneebretter auch großflächiger von selbst abgehen können. Zudem werden frische Triebschneepakete in großen Höhen kurzfristig mitunter durch Wintersportler zu stören sein (Schwachschicht ev. überwehter Pulver bzw. Graupel). Vermehrt werden solche Gefahrenstellen im kammnahen, sehr steilen Gelände anzutreffen sein.



Rasche Aktivierung des Neuschnees bei (diffuser) Strahlung


Neuschnee um diese Jahreszeit reagiert extrem rasch auf Wärme- und Strahlungseinfluss. Spätestens ab Donnerstag, wenn es zumindest lokal aufzulockern beginnen wird, erwarten wir einen raschen Festigkeitsverlust des Neuschnees. Einerseits werden zahlreiche Lockerschneelawinen aus extrem steilen Gelände zu beobachten sein. Andererseits sind durch den Wärmeimpuls aber auch spontane Schneebrettlawinen denkbar. Lockerschnee- wie auch Schneebrettlawinen können in Folge in der Sturzbahn zum Teil auch die durchnässte Schneedecke mitreißen.


Spontane Schneebrettlawinen vom 10.05.2021 aufgrund fortschreitender Durchnässung der Schneedecke in Schattenhängen. Höhenbereich um 2500m


Zurückhaltung und Erfahrung


Wir erwarten also eine Situation, während der Wintersportler über gute Erfahrung in der Lawinenbeurteilung verfügen und eher defensiv unterwegs sein sollten. Zudem Vorsicht unterhalb von hochgelegenen und steilen Einzugsgebieten im Bereich von kanalisierten Lawinenbahnen. Dort können Lawinen mitunter auch in tiefere Höhenlagen vorstoßen und z.B. Wanderwege oder Forststraßen gefährden.
Posted Tue 11 May 2021 05:54:15 PM EEST

Der Winter will kein Ende nehmen...


Während der vergangenen Tage blies auf den Bergen kräftiger Süd-Föhn. Heute am 11.05. bricht der Föhn zusammen. Im Süden des Landes hat bereits Niederschlag eingesetzt. Im Norden wird dies mit Eindringen einer Kaltfront aus Westen während der Abend- bzw. Nachtstunden der Fall sein. 


Windspitzen knapp unter 150km/h am Patscherkofel


Niederschlagskarte 11.05. 15:00 Uhr. Im Süden hat mancherorts bereits Niederschlag eingesetzt. "Hot spot" aktuell das Timmelsjoch


Anfänglich soll es noch auf etwa 2500m hinauf regnen. Die Schneefallgrenze wird sich dann mit der Kaltfront zwischen etwa 1500m und 2000m einpendeln (im Norden tiefer als im Süden).



48h-Neuschnee-Vorhersage


Lawinengefahr steigt


Einiges an Neuschnee, zusammen mit Wind, wird die Lawinengefahr ansteigen lassen. Wir rechnen im hochalpinen Gelände in den neuschneereichen Gebieten mit teilweise größeren spontanen Lawinenabgängen. Diese Aussage stützt sich aktuell auf eine Rückmeldung einer großflächigen, oberflächennahen Schneebrettlawine im Bereich der Östlichen Simonyspitze in der Venedigergruppe sowie aufgrund von Prozessdenken. 



Spontaner Lawinenabgang bei der Östlichen Simonyspitze (Foto: 09.05.2021)


Wir gehen davon aus, dass sich hochalpin mancherorts eine oberflächennahe Schwachschicht aufgrund des Gefahrenmuster "kalt auf warm" (gm.4) gebildet hat. Bei entsprechender Zusatzbelastung durch den Neuschnee ist davon auszugehen, dass Schneebretter auch großflächiger von selbst abgehen können. Zudem werden frische Triebschneepakete in großen Höhen kurzfristig mitunter durch Wintersportler zu stören sein (Schwachschicht ev. überwehter Pulver bzw. Graupel). Vermehrt werden solche Gefahrenstellen im kammnahen, sehr steilen Gelände anzutreffen sein.



Rasche Aktivierung des Neuschnees bei (diffuser) Strahlung


Neuschnee um diese Jahreszeit reagiert extrem rasch auf Wärme- und Strahlungseinfluss. Spätestens ab Donnerstag, wenn es zumindest lokal aufzulockern beginnen wird, erwarten wir einen raschen Festigkeitsverlust des Neuschnees. Einerseits werden zahlreiche Lockerschneelawinen aus extrem steilen Gelände werden zu beobachten sein. Andererseits sind durch den Wärmeimpuls aber auch spontane Schneebrettlawinen denkbar. Lockerschnee- wie auch Schneebrettlawinen können in Folge in der Sturzbahn zum Teil auch die durchnässte Schneedecke mitreißen.


Spontane Schneebrettlawinen vom 10.05.2021 aufgrund fortschreitender Durchnässung der Schneedecke in Schattenhängen. Höhenbereich um 2500m


Zurückhaltung und Erfahrung


Wir erwarten also eine Situation, während der Wintersportler über gute Erfahrung in der Lawinenbeurteilung verfügen und eher defensiv unterwegs sein sollten. Zudem Vorsicht unterhalb von hochgelegenen und steilen Einzugsgebieten im Bereich von kanalisierten Lawinenbahnen. Dort können Lawinen mitunter auch in tiefere Höhenlagen vorstoßen und z.B. Wanderwege oder Forststraßen gefährden.
Posted Tue 11 May 2021 04:54:00 PM EEST

Am heutigen Samstag, 08.05. nützten zahlreiche Wintersportler das gute Wetter und die überwiegend recht günstigen Verhältnisse, um im Gelände unterwegs zu sein. Die Schneedecke war während der Morgenstunden (außer hochalpin) gut gefroren. Vielfach konnte man somit bei der Abfahrt tollen Firn genießen. Während des Tages führte oberflächennahe Durchfeuchtung mancherorts zu kleineren Lawinenabgängen - meist waren es Lockerschneelawinen. 

In großen Höhen allerdings wehte eisig kalter Wind, der im Kammbereich ziemlich umfangreiche Triebschneepakete bildete. Diese waren, wie sich herausstellte, immer wieder auch störanfällig und wohl die primäre Ursache der uns heute bekannt gewordenen Lawinenereignisse (z.T. vermutlich auch in Kombination mit dem Gefahrenmuster "kalt auf warm" (gm.4) bzw. Graupel (gm.9)]

Hier auf die Schnelle eine Auflistung der gemeldeten Lawinenereignisse: 

09:30 Uhr: Hinterer Brunnenkogel (Stubaier Alpen): 3300m, OSO, unverletzt

09:55 Uhr: Blockkogelferner (Ötztaler Alpen): ca. 3050, NO, unverletzt

10:19 Uhr: Böses Weibele (Schobergruppe): ca. 3000m, NO, 2 Personen mit Airbag, unverletzt

10:49 Uhr: Tonigenkogel (Ridnaungruppe): ca. 2900m, O, Rutsch, unverletzt

11:32 Uhr: Watzespitze (Kaunergrat): 3400m, O, 2 Personen verletzt

11:36 Uhr: Weißkugel (Weißkugelgruppe): 3700m, O


Lawinenunfall Watzespitze. Das Schneebrett brach kammnah, als sich zwei Personen zu Fuß im Aufstieg befanden. Der Kreis zeigt deren Skidepot. (Foto: 08.05.2021)



Übersichtsbild des Lawinenabgangs unterhalb der Weißkugel via Webcam


Detailfoto der Lawine unterhalb der Weißkugel. Der Pfeil zeigt auf bereits mehrere Abfahrtsspuren. Eine Person wurde von dem Schneebrett erfasst und verletzt ins Krankenhaus nach Meran gebracht. (Foto: 08.05.2021)


Für morgen, Sonntag, 09.05. steht ein außergewöhnlich warmer Tag bevor. Die Gefahr von nassen Lawinen wird rasch ansteigen. Die Zeitreserven sind somit deutlich geringer als heute am 08.05. Dies erkennt man aktuell auch an den Wetterstationsgrafiken. 


Die Luft ist aktuell feuchter und wärmer als gestern um dieselbe Zeit. Die Ausstrahlung und Abkühlung der Schneedecke wird über Nacht vergleichsweise schlechter sein. 


Unser Tipp somit: Eher hoch und sehr früh unterwegs und früh wieder am Ausgangsort zu sein. Dabei v.a. kammnahen Triebschnee sowie die Möglichkeit oberflächennaher Schwachschichten (sh. Blog) beachten. Den Müttern alles Gute zum Muttertag!
Posted Sat 08 May 2021 11:30:00 PM EEST

Wärmeimpuls birgt erhöhtes Potential an Nassschneelawinen


Auf den Bergen liegt noch viel Schnee


Die ZAMG-Wetterdienststelle wies heute in einer Aussendung auf die zwischen Sonntag, 09.05. und spätestens Mittwoch 12.05. zu erwartende starke Erwärmung mit vermehrter Schneeschmelze hin. Dies hat unmittelbar mit den für die Jahreszeit noch beachtlichen Schneemengen zu tun. Gerade in Schattenhängen liegt bis zumindest in mittlere Lagen hinunter für die Jahreszeit überdurchschnittlich viel Schnee. Ähnlich ist es in in großen Höhen in allen Hangrichtungen. 



Überblick der Gesamtschneehöhe vom 06.05.2021



Sehr bezeichnendes Foto für die Schneelage in mittleren Höhenlagen: Südseitig aper, nordseitig sind Abfahrten teils noch bis zu den Ausgangspunkten von Touren möglich. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 30.04.2021)


Die seit 1961 im Flachen gemessenen Rekordschneehöhen in Obertilliach sind inzwischen Geschichte... 


Vorsicht! Lawinengefahr steigt mit Erwärmung und vorhergesagtem Regen!


Für die Lawinengefahr bedeutet diese Wetterprognose eine erhöhte Lawinenaktivität. 



Erwärmung wird während der kommenden Tage zu vermehrten Lawinenabgängen führen. Bild stammt aus dem Defereggental vom 29.04.2021


Nach der von heute, 06.05. während der Nachtstunden über Tirol ziehenden Kaltfront, die zwischen 10 und 30cm Neuschnee bringen soll, werden spätestens am Samstag, mit rascher Wetterbesserung zahlreiche Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände zu beobachten sein. 



Neuschneeprognose vom 06.05. auf den 07.05.2021


Insbesondere in kammnahen Windschattenhängen steigt dann kurzfristig in großen Höhen auch die Wahrscheinlichkeit an, dass Wintersportler Schneebrettlawinen in Form von frischen Triebschneeansammlungen auslösen können. Ab Sonntag, 09.05., an jenem Tag, wenn sommerliche Temperaturen bei einer 0°-Grenze von 3900m (!) vorhergesagt werden, schreitet die Durchfeuchtung der Schneedecke voran. Insbesondere in Schattenhängen, wo bisher die Durchnässung noch nicht bis in tiefere Schichten vorgedrungen ist, können Lawinen auch in tiefere Schichten brechen und mitunter gefährlich groß werden. (Vorsicht zum Teil auch im Bereich von Forststraßen oder Wanderwegen unterhalb von höher gelegenen Einzugsgebieten!) Die Gefahr solcher Lawinen verschärft sich voraussichtlich ab Montag abends (10.05.), wenn es von Süden, den Alpenhauptkamm noch betreffend, bis etwa 3000m regnen soll. Anbruchgebiete von Schneebrettlawinen sollten sich grob ab etwa 2400m aufwärts befinden.


In großen Höhen schattseitig ev. heimtückische Lawinensituation durch gm.4 (kalt auf warm)?


Ein Lawinenabgang in der Steilflanke der Petersenspitze im hinteren Pitztal deutet auf eine oberflächennahe Schwachschicht hin, deren Entstehung eventuell mit einer raschen Entwicklung des Gefahrenmusters "kalt auf warm" zu tun haben könnte. Es handelt sich um einen Höhenbereich um 3000m. Ebenso möglich, aber in diesem Fall etwas unwahrscheinlicher ist eine massivere Graupeleinlagerung während der kürzlichen Schneefälle. Aktuell fehlen uns Schneedeckenuntersuchungen aus diesem Höhenbereich, die nähere Rückschlüsse zuließen.


Die Schneebrettlawine löste sich während der Abfahrt von Wintersportlern. Die scharfe Höhengrenze mitten im Hang kann mit erhöhter Wahrscheinlichkeit gm.4 (kalt auf warm) zugeordnet werden.




Rückschau auf die vergangene Woche


Wechselhaft


Mehrmals in Folge - so auch diesmal - charakterisieren wir die vergangene Woche als wechselhaft. Wechselhaft war sowohl das Wetter, wechselhaft waren auch die Lawinenverhältnisse. 



Für die Jahreszeit meist zu kühl, immer wieder Niederschlag, zwei Schönwettertage, auf den Bergen meist sehr windig


Lockerschnee- und Schneebrettlawinen, aber auch gute Verhältnisse mit Pulverschnee


Freitag, 30.04., kann zumindest in Nordtirol als anfangs recht "dampfinger" Tag charakterisiert werden. Wolken zogen nach nächtlichen Niederschlägen ab. Die Strahlung war diffus, der Wärmeimpuls in die Schneedecke hoch. Im Nachhinein betrachtet ein Tag mit vermehrten Lawinenabgängen - u.a. auch Schneebrettlawinen in den damals vorhergesagten Höhenbereichen. Häufig wurden Schneebrettlawinen auch von Lockerschneelawinen ausgelöst.


Wolkenbänke an den Hängen führen zu dieser Jahreszeit bei Sonneneinstrahlung zu vermehrter langwelliger Rückstrahlung und dadurch rascherer Durchfeuchtung der Schneedecke. Grießkogelgruppe (Foto: 30.04.2021)



Bald nach Aufnahme des obigen Fotos lösten sich Lawinen von selbst. Anfänglich Lockerschnee-, dann Übergang in Schneebrettlawine. Grießkogelgruppe (Foto: 30.04.2021)



Schneebrett- und Lockerschneelawinen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 30.04.2021)



Am 01.05.2021 löste sich unmittelbar unterhalb von Felsen schattseitig aufgrund fortschreitender Durchnässung eine Schneebrettlawine, die zu einer Suchaktion führte. Niemand wurde verschüttet. Axamer Lizum (Foto: 01.05.2021)



Das Foto stammt auch von der Axamer Lizum und wurde am 04.05. aufgenommen. Die Lawinenabgänge dürften vom 30.04. und 01.05. stammen.


Eine Kaltfront brachte am 02.05. und 03.05. Neuschnee - zum Teil auch (sehr kurzfristig) guten Pulver in großen Höhen...



48h Differenz der Schneehöhe: Schneefälle ab 01.05. abends



Nicht, dass der falsche Eindruck entsteht: Die vergangene Woche stand häufig auch im Zeichen recht guter Bedingungen. Pulvertraum in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto. 03.05.2021)



Bezeichnend für die Jahreszeit: Zahlreiche Lockerschneelawinen nach Schneefällen. Defereggen (Foto: 03.05.2021)


Starker Westwind auf den Bergen führte zu Verfrachtungen. Mieminger Kette. (Foto: 05.05.2021)



Einstellung des täglichen Lawinenreports ab kommendem Wochenende


Wir zitieren hier den Text aus dem Blog unserer Südtiroler Kollegen: "Am kommenden Wochenende erscheinen die letzten Lawinenreporte der Saison. Kein Lawinenreport bedeutet aber nicht, keine Lawinengefahr. Auf den Bergen liegt momentan noch viel Schnee, dementsprechend gilt es die Lawinengefahr zu berücksichtigen. Informationen über Schnee- und Lawinenlage werden besonders bei großen Änderungen weiterhin im Blog veröffentlicht."

Posted Thu 06 May 2021 10:54:18 PM EEST

Wärmeimpuls birgt erhöhtes Potential an Nassschneelawinen


Auf den Bergen liegt noch viel Schnee


Die ZAMG-Wetterdienststelle wies heute in einer Aussendung auf die zwischen Sonntag, 09.05. und spätestens Mittwoch 12.05. zu erwartende starke Erwärmung mit vermehrter Schneeschmelze hin. Dies hat unmittelbar mit den für die Jahreszeit noch beachtlichen Schneemengen zu tun. Gerade in Schattenhängen liegt bis zumindest in mittlere Lagen hinunter für die Jahreszeit überdurchschnittlich viel Schnee. Ähnlich ist es in in großen Höhen in allen Hangrichtungen. 



Überblick der Gesamtschneehöhe vom 06.05.2021



Sehr bezeichnendes Foto für die Schneelage in mittleren Höhenlagen: Südseitig aper, nordseitig sind Abfahrten teils noch bis zu den Ausgangspunkten von Touren möglich. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 30.04.2021)


Die seit 1961 im Flachen gemessenen Rekordschneehöhen in Obertilliach sind inzwischen Geschichte... 


Vorsicht! Lawinengefahr steigt mit Erwärmung und vorhergesagtem Regen!


Für die Lawinengefahr bedeutet diese Wetterprognose eine erhöhte Lawinenaktivität. 



Erwärmung wird während der kommenden Tage zu vermehrten Lawinenabgängen führen. Bild stammt aus dem Defereggental vom 29.04.2021


Nach der von heute, 06.05. während der Nachtstunden über Tirol ziehenden Kaltfront, die zwischen 10 und 30cm Neuschnee bringen soll, werden spätestens am Samstag, mit rascher Wetterbesserung zahlreiche Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände zu beobachten sein. 



Neuschneeprognose vom 06.05. auf den 07.05.2021


Insbesondere in kammnahen Windschattenhängen steigt dann kurzfristig in großen Höhen auch die Wahrscheinlichkeit an, dass Wintersportler Schneebrettlawinen in Form von frischen Triebschneeansammlungen auslösen können. Ab Sonntag, 09.05., an jenem Tag, wenn sommerliche Temperaturen bei einer 0°-Grenze von 3900m (!) vorhergesagt werden, schreitet die Durchfeuchtung der Schneedecke voran. Insbesondere in Schattenhängen, wo bisher die Durchnässung noch nicht bis in tiefere Schichten vorgedrungen ist, können Lawinen auch in tiefere Schichten brechen und mitunter gefährlich groß werden. (Vorsicht zum Teil auch im Bereich von Forststraßen oder Wanderwegen unterhalb von höher gelegenen Einzugsgebieten!) Die Gefahr solcher Lawinen verschärft sich voraussichtlich ab Montag abends (10.05.), wenn es von Süden, den Alpenhauptkamm noch betreffend, bis etwa 3000m regnen soll. Anbruchgebiete von Schneebrettlawinen sollten sich grob ab etwa 2400m aufwärts befinden.


In großen Höhen schattseitig ev. heimtückische Lawinensituation durch gm.4 (kalt auf warm)?


Ein Lawinenabgang in der Steilflanke der Petersenspitze im hinteren Pitztal deutet auf eine oberflächennahe Schwachschicht hin, deren Entstehung eventuell mit einer raschen Entwicklung des Gefahrenmusters "kalt auf warm" zu tun haben könnte. Es handelt sich um einen Höhenbereich um 3000m. Ebenso möglich, aber in diesem Fall etwas unwahrscheinlicher ist eine massivere Graupeleinlagerung während der kürzlichen Schneefälle. Aktuell fehlen uns Schneedeckenuntersuchungen aus diesem Höhenbereich, die nähere Rückschlüsse zuließen.


Die Schneebrettlawine löste sich während der Abfahrt von Wintersportlern. Die scharfe Höhengrenze mitten im Hang kann mit erhöhter Wahrscheinlichkeit gm.4 (kalt auf warm) zugeordnet werden.




Rückschau auf die vergangene Woche


Wechselhaft


Mehrmals in Folge - so auch diesmal - charakterisieren wir die vergangene Woche als wechselhaft. Wechselhaft war sowohl das Wetter, wechselhaft waren auch die Lawinenverhältnisse. 



Für die Jahreszeit meist zu kühl, immer wieder Niederschlag, zwei Schönwettertage, auf den Bergen meist sehr windig


Lockerschnee- und Schneebrettlawinen, aber auch gute Verhältnisse mit Pulverschnee


Freitag, 30.04., kann zumindest in Nordtirol als anfangs recht "dampfinger" Tag charakterisiert werden. Wolken zogen nach nächtlichen Niederschlägen ab. Die Strahlung war diffus, der Wärmeimpuls in die Schneedecke hoch. Im Nachhinein betrachtet ein Tag mit vermehrten Lawinenabgängen - u.a. auch Schneebrettlawinen in den damals vorhergesagten Höhenbereichen. Häufig wurden Schneebrettlawinen auch von Lockerschneelawinen ausgelöst.


Wolkenbänke an den Hängen führen zu dieser Jahreszeit bei Sonneneinstrahlung zu vermehrter langwelliger Rückstrahlung und dadurch rascherer Durchfeuchtung der Schneedecke. Grießkogelgruppe (Foto: 30.04.2021)



Bald nach Aufnahme des obigen Fotos lösten sich Lawinen von selbst. Anfänglich Lockerschnee-, dann Übergang in Schneebrettlawine. Grießkogelgruppe (Foto: 30.04.2021)



Schneebrett- und Lockerschneelawinen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 30.04.2021)



Am 01.05.2021 löste sich unmittelbar unterhalb von Felsen schattseitig aufgrund fortschreitender Durchnässung eine Schneebrettlawine, die zu einer Suchaktion führte. Niemand wurde verschüttet. Axamer Lizum (Foto: 01.05.2021)



Das Foto stammt auch von der Axamer Lizum und wurde am 04.05. aufgenommen. Die Lawinenabgänge dürften vom 30.04. und 01.05. stammen.


Eine Kaltfront brachte am 02.05. und 03.05. Neuschnee - zum Teil auch (sehr kurzfristig) guten Pulver in großen Höhen...



48h Differenz der Schneehöhe: Schneefälle ab 01.05. abends



Nicht, dass der falsche Eindruck entsteht: Die vergangene Woche stand häufig auch im Zeichen recht guter Bedingungen. Pulvertraum in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto. 03.05.2021)



Bezeichnend für die Jahreszeit: Zahlreiche Lockerschneelawinen nach Schneefällen. Defereggen (Foto: 03.05.2021)


Starker Westwind auf den Bergen führte zu Verfrachtungen. Mieminger Kette. (Foto: 05.05.2021)



Einstellung des täglichen Lawinenreport ab kommendem Wochenende


Wir zitieren hier den Text aus dem Blog unserer Südtiroler Kollegen: "Am kommenden Wochenende erscheinen die letzten Lawinenreporte der Saison. Kein Lawinenreport bedeutet aber nicht, keine Lawinengefahr. Auf den Bergen liegt momentan noch viel Schnee, dementsprechend gilt es die Lawinengefahr zu berücksichtigen. Informationen über Schnee- und Lawinenlage werden besonders bei großen Änderungen weiterhin im Blog veröffentlicht."

Posted Thu 06 May 2021 09:52:00 PM EEST

Durchnässung schreitet voran - Wahrscheinlichkeit von spontanen Lawinen steigt

Während der vergangenen Tage war es bei wechselhaftem Wetter recht warm. Die Schneedecke wurde dadurch auch in größeren Höhen immer feuchter bzw. auch tiefgreifender durchnässt. Ein tragfähiger Harschdeckel bildete sich über Nacht nur mehr in hohen Lagen und im Hochgebirge. Im Süden war dies kürzlich aufgrund des tendenziell schlechteren Wetters kaum der Fall. Ähnlich war es auch während der vergangenen Nacht vom 28.04. auf den 29.04. in Teilen Nordtirols, wo die Ausstrahlung der Schneedecke gebietsweise stark eingeschränkt war.


Bilder von Webkameras helfen bei der Einschätzung der Wolkenbedeckung während der Nachtstunden


Lawinenabgänge hielten sich bisher noch in Grenzen. Fast ausschließlich handelte es sich dabei um (vereinzelte) nasse Lockerschneelawinen.


Lockerschneelawine im Bereich des Zuckerhütls in den Stubaier Alpen (Foto: 23.04.2021)


Am Sonntag, 25.04. bewirkten die warmen Temperaturen in Schattenhängen gebietsweise eine oberflächige Durchfeuchtung der Schneedecke. Dadurch aktivierten sich im extrem steilen Gelände einige Lockerschneelawinen. (Grießkogelgruppe)


Seit gestern, 28.04. wurden uns erstmals wieder spontane Lawinenabgängen gemeldet. Dies scheint auch ein Signal dafür zu sein, dass die spontane Aktivität während der kommenden Tage zunehmen wird. Am meisten davon betroffen werden Schattenhängen sein, insbesondere jene, bei denen bisher noch keine tiefergreifende Durchnässung stattgefunden hat. Wir gehen aktuell von einem Höhenbereich um 2400m mit entsprechenden Abweichungen nach oben und unten aus. Aber auch in Sonnenhängen gibt es Potential für Schneebrettlawinen. Vermehrt können diese in oberflächennahen Schichten brechen. Dort bildet ein noch vorhandener Schmelzharschdeckel, der auf lockeren, nassen Schmelzformen lagert, das für eine Schneebrettlawine notwendige Brett.


Spontane Schneebrettlawine auf 2300m, West, im hinteren Pitztal bei einer Moräne (Foto: 28.04.2021)


Am Bild zu erkennen: Noch tragfähiger Schmelzharschdeckel, darunter eine durchnässte, lockere Schicht - eine mögliche Schwachschicht für Schneebrettlawinen. Kaunertal. (Foto: 28.04.2021)


Gleitschneelawinen schattseitig auf 1600m im Tannheimertal (Foto: 28.04.2021)


Die Schneequalität ist aktuell meist schlecht. Erst oberhalb etwa 2700m/2800m wird diese tendenziell besser.


Ein schmaler Grat zwischen "Durchbrechen", Bruchharsch und tragfähig. Stellen, wo man durchbricht werden nun immer häufiger. (Foto: 28.04.2021)


Kurzer Rückblick


Die vergangene Woche stand wieder einmal im Zeichen des Aprils mit meist wechselhaftem Wetter. In Nordtirol war das Wetter föhnbedingt freundlicher als in Osttirol. Richtig gut wars nur am vergangenen Wochenende, insbesondere am Samstag, 24.04., als kurzfristig sehr trockene Luft eingedrungen ist. Trotz der warmen Temperaturen wurde die Schneedecke damals kaum geschwächt. Es dominierten günstige Verhältnisse mit einem Tagesgang der Lawinengefahr.


Der beste Tag während der vergangenen Woche war der Samstag, 24.04. Man erkennt die trockene Luftmasse. Die Schneedecke konnte damals über Nacht gut ausstrahlen. Inzwischen ist die Schneedecke nass, der Taupunkt bei 0°. Wasser kann nun ungehindert in tiefe Schichten vordringen.



Ein ähnliches Bild vom Eselrücken im nördlichen Osttirol.

Laut ZAMG-Wetterdienststelle zählt der vergangene April übrigens zum kühlsten April seit 1997 und zu einen der acht trockensten der Messgeschichte (seit 1858!).


Vorschau für die kommenden Tage


Von heute, 29.04. auf morgen, 30.04. überquert uns laut ZAMG-Wetterdienststelle eine schwache Kaltfront. Die Temperatur wird nur um 1-2°C kühler. Auf den Bergen weht in den Föhnstrichen kräftiger Südwind. Wechselhaft gehts durch den Freitag, 30.04.. Es könnte ein "dampfiger" Tag mit viel diffuser Gegenstrahlung werden, der die Durchnässung der Schneedecke weiter voranschreiten lässt. Der 01.05. dann eher wieder zweigeteilt - freundlicher im Norden als im Süden. Nochmals mild, bevor es am Sonntag, 02.05. mit einer Kaltfront deutlich abkühlt. Schneefallgrenze im Süden höher als im Norden, zwischen etwa 1200m und 2000m. Schneemengen ca. 20-30cm. auf den Bergen. Die Nassschneeproblematik wird somit kurzfristig abnehmen. Dafür gibt es in großen Höhen, meist kammnah ein meist recht überschaubares Triebschneeproblem.


12h-Neuschneeprognose 29.04. auf 30.04.2021





Posted Thu 29 Apr 2021 03:44:00 PM EEST

Ein sonniges Wochenende steht bevor - Nassschneelawinen im Tagesverlauf beachten!


Nach typischem, wechselhaften Aprilwetter, das uns heute am 22.04. v.a. im Norden des Landes gebietsweise Regen bis häufig um 2000m gebracht hat, bessert sich nun das Wetter. Schon während der Nachtstunden beginnt es aufzuklaren. Freitag bis Sonntag versprechen sehr sonnige und zunehmend warme Tage zu werden. Am Sonntag, 25.04., kann es aus Quellwolken gebietsweise etwas Niederschlag geben.


Die vergangene Woche war für die Jahreszeit zu kalt und sehr wechselhaft. Blick von den Tuxer Alpen Richtung Karwendel (Foto: 22.04.2021) 


Tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr beachten!


Warme Temperaturen und intensiver Strahlungseinfluss werden während der kommenden Tage zu einer zunehmenden Schwächung der Schneedecke während des Tages führen. Sonnen- und Schattenhänge sind dabei differenziert zu betrachten.



Sonnenhänge


In Sonnenhängen werden vermehrt oberflächennahe Schichten (Ablagerung ab 05.04.2021) vom Festigkeitsverlust betroffen sein. Dünne Schwachschichten finden sich v.a. oberhalb von kürzlich gebildeten Schmelzkrusten. Durch Schmelzprozesse eindringendes Wasser kann dort zu einer erhöhten Störanfälligkeit der Schneedecke samt spontaner Lawinenabgängen führen. Möglich erscheint auch die Auslösung von Schneebrettlawinen durch Impulse nasser Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände.


Spontane Schneebrettlawine vom 21.04. nachmittags in einem Südhang auf ca. 2500m in den Stubaier Alpen. Nasse Lockerschneelawine als möglicher Auslöser. Das Brett brach auf einer bis zum 12.04. entstandenen Schmelzkruste, auf der sich am 12.04. auch Saharastaub ablagerte. (Foto: 21.04.2021) 


Davon betroffen sind auch hochalpine Sonnenhänge. 


Schneebrett, welches auf ca. 3000m in einem Südhang in der Granatspitzgruppe fernausgelöst wurde (Foto: 21.04.2021)



Zusätzlich zu beachten: Vereinzelte Gleitschneelawinen auf steilem, glatten Untergrund. (Die meisten Gleitschneelawinen sind bereits während intensiver Wärmephasen Ende Februar, teilweise auch Ende März abgegangen.) Stubaier Alpen. 20.04.2021



Repräsentatives Profil für einen Sonnenhang in hohen Lagen. Oberhalb einer dicken Schmelzkruste, die sich ab dem 03.04. gebildet hat, findet man eine Abfolge von dünnen Krusten und speziell bei Wassereintrag zu störenden Schwachschichten. 2130m, W, Tuxer Alpen, 21.04.2021


Nordhänge


Nordhänge wurden diesen Winter in Nordtirol bis maximal 2400m, in Osttirol bis etwa 2000m etwas tiefergreifender durchfeuchtet. Dies war am 02.04.2021, als es regnete. Zahlreiche spontane Lawinenabgänge - vermehrt nasse Lockerschneelawinen, zum Teil auch Schneebrettlawinen waren die Folge. Mit dem heutigen Regeneintrag (22.04.2021) und dem Anfang des Tages zum Teil massiven, diffusen Strahlungseinflusses wurde die Schneedecke im Norden des Landes zumindest oberflächennah wieder feucht.



Niederschlag vom 22.04.2021 bis 19:00 Uhr



Temperaturreserven gibt es inzwischen kaum mehr. Wärmeeinfluss und diffuser Strahlungseinfluss können deshalb recht rasch zu einem tiefergreifenden Wassereintrag führen. Dies wird die Schneedecke schwächen und sowohl durch Wintersportler leichter stören lassen, als auch zu spontanen Lawinenabgängen führen.



Schneeprofil NO 2335m zeigt einen eher flachen Temperaturverlauf (der heute am 22.04. sicher noch abgeflacht wurde.). Beachtenswert u.a. auch die bodennahe, leicht verkrustete Schicht. Speziell an schneeärmeren Stellen ist in diesem Höhenbereich vermutlich ab Samstag späteren Nachmittag mit einer Durchnässung zu rechnen. Die Folge können Schneebrettlawinen sein, die bodennah brechen.  



Schattseitig aktuell noch oberflächennahe Lockerschneelawinen, zunehmend zumindest unterhalb etwa 2400m sind dann im Tagesverlauf auch Schneebrettlawinen möglich. (Foto: 21.04.2021)



Snowpack, ein von uns verwendetes Schneedeckensimulationsmodell zeigt, dass die Schneedecke während der kommenden Tage in Nordhängen zunehmend bis zum Boden durchfeuchtet werden. Rosa Punkte rechts unten auf der linken Darstellung. Rechts: Simuliertes Profil am Gallreideschrofen im Gschnitztal: Oberflächennah dominieren Schmelzkrusten, bodennah aufbauend umgewandelte Schichten.



Übersicht über simulierte "Lawinenaktivitätsindizes" für heute 22.04.2021 15:00 Uhr. Über "1" spricht für zunehmende Schwächung.



Im Vergleich dazu: Prognose für Samstag, 24.04. 15:00 Uhr



Ebenso berichtenswert: In den Zillertaler Alpen wurden entlang des Alpenhauptkammes spontane Schneebrettlawinen in extrem steilen Nordhängen um 3000m beobachtet. Abgangszeitpunkt nicht ganz klar, eher jüngeren Datums. Die Anbrüche sollen zum Teil beachtlich gewesen sein. Dies dürfte am ehesten mit anderen Rückmeldungen zusammenpassen, als uns Wintersportler speziell aus höheren, eher windgeschützten Lagen von einer aufgebauten Schneeoberfläche berichteten (von viel "Grieß").


Am Morgen überwiegend günstige Verhältnisse - Absturzgefahr beachten


Während klarer Nächte wird die Schneedecke oberflächig gefrieren. Zumindest in hohen Lagen gehen wir von einem tragfähigen Harschdeckel während der Morgenstunden in Sonnenhängen und unterhalb etwa 2200m auch in Schattenhängen aus. Vorsicht: Im Steilgelände besteht eine nicht zu unterschätzende Absturzgefahr. Harscheisen bzw. Steigeisen sollten deshalb in keinem Rucksack fehlen.





Conclusio - gute Zeiteinteilung


Für die kommenden Tage ist eine gute Tourenplanung, vor allem eine gute Zeiteinteilung sehr wichtig! Lawinen können im Tagesverlauf mit zunehmender Durchfeuchtung immer leichter von Wintersportlern ausgelöst werden bzw. spontan abgehen. Besondere Vorsicht auch in Schattenhängen unterhalb etwa 2400m, wo Schneebrettlawinen zunehmend auch in bodennahen Schichten brechen können. Diesbezüglich günstiger einzuschätzen ist dabei v.a. das südliche Osttirol, wo das Schneedeckenfundament kompakt ist.

Bei guter Zeiteinteilung wird man häufig von tollem Firn belohnt werden!
Posted Thu 22 Apr 2021 08:23:00 PM EEST

Diffuser Strahlungseinfluss erhöht die Störanfälligkeit der Schneedecke in Schattenhängen - Vorsicht v.a. in einem Höhenband zwischen etwa 2200m-2600m


Wie aus den vergangenen Blogeinträgen zu entnehmen, konnte man während der vergangenen Woche schattseitig bei kühlen Temperaturen vielerorts lockeren Pulverschnee genießen. Mit dem heutigen Tag, dem 19.04., kam ab den Nachmittagsstunden häufig die Sonne zwischen den Wolken zum Vorschein. Dies führte einerseits zu einem erhöhten diffusen Strahlungseinfluss, andererseits zur einer oberflächennahen Bindung des Pulverschnees. Kurz gesagt: Es bildete sich ein Brett.


Blick von der Seegrube in Richtung Süden. Am Nachmittag hat es meist schon aufgelockert. Zwischen Wolken kommt die Sonne zum Vorschein.


Schneebrettlawinen können immer nur dann abgehen, wenn eine Schwachschicht samt einem Brett vorhanden sind. Eine Schwachschicht mit guter Bruchfortpflanzung findet man in Nordhängen aktuell am ehesten in einem schmalen Höhenband zwischen etwa 2200m und 2600m. Dort bildete sich Anfang April aufgrund von Regeneinflusses eine dünne Schmelzkruste. Diese überlagert wiederum vielerorts eine dünne kantige Schicht - die potentielle Schwachschicht.


Spontanes Schneebrett unterhalb der Sommerwand in den Stubaier Alpen. Nord, 2400m. Abgangszeitpunkt: 19.04.2021 13:15 Uhr



Vorsicht v.a. in den Regionen in Nordtirol mit kürzlich viel Neuschnee


Betroffen ist v.a. Nordtirol und hier jene Regionen, bei denen es vom 12.04. auf den 13.04. am meisten geschneit hat. Es handelt sich dabei um die Tuxer, nördlichen Zillertaler, östlichen Stubaier und Ötztaler Alpen, sowie das Karwendel und das Mieminger Gebirge.



24h-Schneedifferenz vom 12.04. auf den 13.04.2021



Unsere Einschätzung basiert auch auf Rückmeldungen, die wir heute am 19.04. erhalten haben. So wurde uns sowohl aus den Stubaier, als auch aus den Zillertaler Alpen von spontanen Schneebrettlawinen ab den Nachmittagsstunden in diesem Höhenband berichtet. Vorerst muss also dort von einer erhöhten Störanfälligkeit der Schneedecke ausgegangen werden.


Heimtückische Situation gebietsweise auch in Sonnenhängen


Je nach Strahlungseinfluss und Wärmeinput könnten morgen am 20.04. in den oben erwähnten Regionen sowie im südlichen Osttirol auch Sonnenhänge etwas störanfälliger werden. Spannend wirds in Sonnenhängen dann spätestens am kommenden Wochenende mit vorhergesagtem schönen Wetter bei steigenden Temperaturen. Mehr dazu spätestens am Donnerstag, 22.04.2021.

Posted Mon 19 Apr 2021 09:55:00 PM EEST

Am 17.04. ging kurz nach 13:00 Uhr ein Notruf bei der Leitstelle Tirol über einen Lawinenunfall am Großen Zunig südlich von Matrei in Osttirol ein. Zwei Skitourengeher wurden dort von einem Schneebrett während der Abfahrt erfasst und über felsdurchsetztes Gelände mitgerissen. Eine Person verstarb noch an der Unfallstelle, die zweite Person wurde mit schwersten Verletzungen in die Innsbrucker Klinik geflogen.


Die rote Ellipse markiert die Unfallstelle nördlich des Großen Zunigs. Am oberen Bildrand befindet sich Matrei in Osttirol (c) tiris


Das Schneebrett löste sich im extremen Steilgelände in einem Nordhang auf einer Seehöhe von etwa 2550m. Dem Lawinenabgang liegt ein oberflächiges Triebschneeproblem aufgrund kürzlichen, zum Teil starken Windeinflusses zugrunde. Nähere Erhebungen vor Ort werden aufgrund der aktuellen Wetterentwicklung und der Exponiertheit des Geländes unsererseits nicht durchgeführt.


Der Pfeil markiert den Einfahrtsbereich (Foto: 17.04.2021)



Zwei Einfahrtsspuren in das Schneebrett. Die Anrissmächtigkeit variiert und wird zwischen etwa 30cm und 70cm geschätzt. (Foto: 17.04.2021) 


Der Pfeil markiert die obere Anbruchkante des Schneebretts (Foto: 17.04.2021)


Ergänzende Infos zur aktuellen Situation

Wir haben einige Beobachtungen über die Ausbildung von gm.4 (kalt auf warm) erhalten. Gebietsweise betroffen erscheint besonntes, sehr steiles Gelände beginnend von etwa 2200m aufwärts. Einen "Ausreißer" gabs in den Stubaier Alpen, der sich auf einen Südhang auf 2050m bezog. Setzungsgeräusche sind häufig ein Indiz für dieses Altschneeproblem. 

Die Schneequalität im besonnten Gelände ist aktuell schlecht. Es überwiegt Bruchharsch.

Während der vergangenen Tage wurden sehr viele, auch extrem steile Abfahrten in Nordhängen absolviert. Dies zeigt auch, dass Gefahrenbereiche im Nordsektor nicht allzu häufig vorhanden sind.

Problembereiche im Nordsektor gibt es am ehesten:  
  • in Nordtirol in einem schmalen Höhenband um 2300m. Dort findet man in Nordtirol eine dünne Regenkruste vom 02.04., darunter eine dünne kantige Schicht. Diese bildete sich während der Schönwetterphase bis Anfang April aus. 
  • an schneearmen Stellen in größeren Höhen, wo man "Schwimmschneenester" antrifft
  • in Form von frischen Triebschneepaketen im extrem steilen Gelände
Posted Sun 18 Apr 2021 03:38:00 AM EEST

Mögliche Ausbildung neuer Schwachschichten

Gerade macht uns das unbeständige Wetter mit zum Teil beachtlichen Temperaturschwankungen etwas Kopfzerbrechen. Wir haben nämlich aktuell perfekte Voraussetzungen für die Ausbildung des Gefahrenmusters "kalt auf warm" (gm.4). Dieses ist dafür bekannt, dass sich nach Schneefällen verzögert Schwachschichten innerhalb des Schneedecke ausbilden können. Seit heute, 15.04.2021 haben wir erstmals Anhaltspunkte, die für diese Problematik sprechen: In der Glocknergruppe wurde von Setzungsgeräuschen im Sonnensektor oberhalb von 2700m berichtet. Am Tschadinhorn in der Schobergruppe löste sich ebenso auf etwa 2700m in einer SW-ausgerichteten Rinne eine 100m lange und ebenso breite Schneebrettlawine aufgrund künstlicher Zusatzbelastung. Unweit von Tirol - in der Sesvennagruppe - spricht auch Vieles dafür, dass eine oberflächennahe Schwachschicht zu einer erhöhten Störanfälligkeit der Schneedecke, insbesondere in größeren Höhen in besonnten Hängen führt. Es werden Erinnerungen an eine ähnliche Situation vor vier Jahren wach.

Anhaltspunkte inwieweit schattiges Gelände von dieser Entwicklung betroffen ist, haben wir aktuell wenige. Fakt ist, dass zumindest die Schneeoberfläche am vergangenen Wochenende auch nordseitig bis in größere Höhen angefeuchtet war und von kaltem Neuschnee überlagert wurde.


Schneebrettauslösung aufgrund einer Lockerschneelawine. Art der Schwachschicht nicht bekannt. 2700m Nord, Lüsener Villerspitze



Seit Beginn dieses Monats dominiert ein Wechsel von warmen und kalten Wetterphasen 



Markante Temperaturunterschiede während der Woche. Anfangs kalt, dann warm mit Ausbildung einer feuchten Schneeoberfläche, dann wieder kalt mit Schneefall. Hier eine jener Stationen mit den größten gemessenen Neuschneemengen. Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen


Ähnlich im Süden. Dort wehte tendenziell stärkerer Wind. Station Zischke im Defereggental



24h-Schneedifferenz vom 12.04. auf den 13.04.2021



Eine der neuschneereichen Orte während der vergangenen Woche: Halltal im Karwendel (Foto: 14.04.2021) 



Ein oftmaliger "Begleiter" während der Schneefälle: Graupel. Gleirschtal in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto: 12.04.2021)


Problembereiche in oberflächennahen Schichten


Für die Ausbildung eines Schneebretts benötigt man nicht nur eine Schwachschicht, sondern auch ein darüber gelagertes, gebundenes Schneepaket. Letzteres findet man vermehrt in größeren Höhen aufgrund von kürzlichem Windeinfluss, aber auch in Sonnenhängen, wo sich die Schneedecke trotz der kalten Temperaturen aufgrund des Strahlungseinflusses langsam setzt und etwas verdichtet. Wichtig erscheint v.a., dass wir es aktuell v.a. mit oberflächennahen Problembereichen zu tun haben. Mögliche Schwachschichten sind entweder kantige Kristalle aufgrund von gm.4, kurzfristig noch lockerer, überwehter Pulverschnee oder lokal massivere Graupeleinlagerungen. 



Bei diesem Profil fehlt das Brett. Der Neuschnee ist locker. Mögliche Schwachschichten Graupel und kantige Kristalle in Oberflächennähe (Pfeil aufwärts)



Ein recht dünnes Brett über einer dünnen, lockeren Schwachschicht (Pfeil symbolisiert den möglichen, oberflächennahen Problembereich). Interessant auch der Temperatursprung in Oberflächennähe: Kurzwellige Strahlung führte wenige cm unterhalb einer sehr lockeren Schneeoberfläche zu einer Anfeuchtung ("radiation recrystallisation")



Hauptkonzentration im markierten Bereich. Gut zu erkennen auch die von Anfang Februar stammende Saharastaubschicht. Jamtal, Silvretta (Foto: 14.04.2021)



Bezeichnend für kammnahes, höher gelegenes Gelände: Windeinfluss samt Triebschneepaketen sowohl in Schatten-, als auch in Sonnenhängen.



Häufig noch guter Pulverschnee


Trotz der obigen Ausführungen mit schwierig einzuschätzenden Entwicklungen darf der Fokus wohl auch auf den tollen Pulverschnee während der vergangenen Tage gerichtet werden.


Ein Pulvertraum in der Gurgler Gruppe. Hinterer Seelenkogel (Foto: 14.04.2021)



Ähnlich im Jamtal... (Foto: 14.04.2021)


Zahlreiche Lockerschneelawinen


Lockerer Pulverschnee zieht gerade während dieser Jahreszeit eine erhöhte Abgangsbereitschaft von Lockerschneelawinen nach sich. Die unterdurchschnittlichen Temperaturen bremsten die Aktivität zwar etwas, dennoch wurden speziell am 13.04. und 14.04. zahlreiche Lockerschneelawinen beobachtet. 


Ablagerungen von frischen Lockerschneelawinen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 14.04.2021)


Vorsicht vor Wechten



Im kammnahen Gelände lauert um diese Jahr eine nicht zu unterschätzende Wechtengefahr. Großglockner (Foto: 15.04.2021)



Ausblick


Es bleibt kühl. Ein Zwischenhoch bringt am Freitag, 16.04. sowie zumindest am Samstag, 17.04.  vormittags Sonne. Danach wird es bei einer Nordostströmung zunehmend unbeständig. An der Lawinensituation ändert sich vorerst wenig. Wir gehen von recht günstigen Verhältnissen zumindest in tiefen und mittleren Höhenlagen und von einer zum Teil heimtückischen Situation in größeren Höhen aus. Sonneneinstrahlung wird zu einer vermehrten Bindung oberflächennaher Schichten führen.

Übrigens können oberflächennahe Stabilitätsuntersuchungen erfahrenen Personen helfen, mögliche Schwachschichten aufzuspüren. Wir sind an solchen Beobachtungen sehr interessiert. Entsprechende Informationen am liebsten samt Angabe der Seehöhe und der Exposition bitte direkt an unsere zentrale e-mail: lawine@tirol.gv.at. Herzlichen Dank für eure Unterstützung!



Nur mehr wenige Lifte geöffnet


Traumhafte Bedingungen u.a. in dem, bis Sonntag, 18.04. noch geöffneten Skigebiet im Kühtai (Foto: 14.04.2021)

Posted Fri 16 Apr 2021 12:31:00 AM EEST
Der Temperaturverlauf - alles andere als gewöhnlich


Wir befinden uns zwar aktuell gerade im April, der für seine Unbeständigkeit bekannt ist, dennoch blicken wir auf sehr ungewöhnliche Temperaturextreme zurück: Am besten lassen wir da einen der Experten der ZAMG-Wetterdienststelle, Alexander Radlherr, zu Wort kommen: 

"Das Auf und Ab bei den Temperaturen ist heuer schon besonders extrem. Vor einer Woche wurden – nur Tage nach dem letzten beachtlichen Wintereinbruch - an vielen Stationen Tirols (auch solchen mit langen Zeitreihen) neue Höchstwerte für den März aufgestellt. Am 07.04.2021 wurden hingegen an einzelnen Stationen mit eher kurzen Reihen Rekordtiefstwerte für April erreicht. An den gleichen Tagen des April 2003 war es in der Höhe noch 1 bis 2 Grad kälter, wobei das an vielen, auch „alten“ Stationen absolute Rekordtiefstwerte für April sind.

Tmax vom 31.03.2021:
Innsbruck +25,5; misst seit 1877
Umhausen +21,5, misst seit 1936
Brunnenkogel +3,1, misst seit 2003
Tmin vom 07.04.2021:
Brunnenkogel -24,6 (alter Rekord -22,5 aus 2015)
Denke, die großen Gegensätze diesen Winter sind nicht nur subjektiv so extrem."



Abweichung der Tagesmittel-Lufttemperatur am 30.03.2021 (auf den Bergen zeigt diese Darstellung noch ausgeprägtere Maxima als am 31.03.)



Abweichung der Tagesmittel-Lufttemperatur am 07.04.2021 


Auswirkung auf die Lawinengefahr


Anfangs Nassschneeproblem...


Bis inklusive 02.04.2021 befanden wir uns in einem Nassschnee-Lawinen-Zyklus. Mitte vergangener Woche waren u.a. die angesprochenen extrem warmen Temperaturen samt dem Strahlungseinfluss dafür verantwortlich. Am 02.04. beschleunigte dann nächtlicher Regen samt einem feuchtwarmen Wettergeschehen die Durchfeuchtung der Schneedecke - insbesondere in Schattenhängen. Die Schneefallgrenze variierte dabei stark und lag meist zwischen 1800m und 2400m.



Regenverteilung in Tirol vom 01.04. auf den 02.04.2021.  - dadurch meist fehlende nächtliche Ausstrahlung und raschere Durchfeuchtung der Schneedecke in Schattenhängen am 02.04.2021



Vereinzelt gabs sogar Blitz und Donner - wie hier in den Brandenberger Alpen (Foto: 02.04.2021)


Erstmals wurde am 02.04. in diesem Winter die Schneedecke in Schattenhängen in einem Höhenbereich zwischen etwa 2000m und 2200m (lokal etwas höher) tiefgreifend durchfeuchtet und geschwächt. Es lösten sich dort vermehrt feuchte bzw. nasse Lockerschneelawinen. Nur vereinzelt konnten wir auch Schneebrettlawinen beobachten. Eine dieser Lockerschneelawinen verschüttete den Weg zur Sulztalalm im Ötztal, auf der sich gerade ein Rodler bergwärts bewegte. Die Person wurde von der Lawine verschüttet und konnte nach 5 Stunden von einem Lawinenhund lebend geborgen werden. Eine große Atemhöhle ermöglichte ihm das lange Überleben in der Lawine. Inzwischen konnte die Person das Spital wieder verlassen.


Übersichtsbild des Einzugsgebietes der nassen Lockerschneelawine im Sulztal (Foto: 02.04.2021)



Der Pfeil zeigt auf die Verschüttungsstelle der Person (Foto: 02.04.2021)


Weitere Fotos von Lockerschneelawinen vom 02.04.2021...


Lockerschneelawine vom 02.04. am Weg zur Vennspitze in den Nördlichen Zillertaler Alpen (Foto: 06.04.2021)



Lockerschneelawinen vom 02.04. in den Nauderer Bergen (Foto: 08.04.2021)


Ab 03.04. zunehmende Stabilisierung, dann örtlich begrenztes Triebschneeproblem, verstärkt durch die Ausbildung des Gefahrenmusters kalt auf warm (gm.4)...


Als am Karsamstag, 03.04. die Lufttemperatur stetig abnahm, war die Nassschnee-Problematik rasch kein Thema mehr. Die Schneedecke stabilisierte sich. Am Osterwochenende war in Sonnenhängen (bei gedämpften Temperaturen) oftmals sogar guter Firn angesagt. Erst mit der Kaltfront, die am Ostermontag abends mit Temperatursturz und starkem Wind v.a. in den nördlichen Regionen vermehrt Schnee brachte, bildete sich ein Triebschneeproblem aus.



Eine jener Bereiche, wo es seit Ostermontag am meisten geschneit hat - Ulmerhütte (Arlberggebiet). Man erkennt aber auch den Temperatursturz samt kräftigem Windeinfluss



72h-Schneedifferenz für Tirol. Am meisten schneite es im Norden des Landes.


Vermehrt betroffen davon sind primär natürlich die schneereichen Regionen im Norden des Landes. Dort wiederum sollte vermehrt noch in kammnahem, sehr steilen, besonnten Gelände aber auch generell in schattigem Gelände, insbesondere in einem Höhenbereich zwischen etwa 2000m und 2500m aufgepasst werden. Dies erklärt sich v.a. dadurch, dass sich durch den extremen Temperaturgegensatz an der Grenzfläche zu Alt- und Neuschnee (zuvor Durchnässung der Schneedecke, dann Neuschnee samt Temperatursturz) vermehrt filzig-kantige Kristalle ausgebildet haben (Gefahrenmuster 4: kalt auf warm). Diese bilden aktuell eine mögliche Schwachschicht für die kürzlich gebildeten Triebschneepakete. 

Der Vorteil: Mit etwas Erfahrung lassen sich Triebschneepakete derzeit recht gut im Gelände erkennen und diesen entsprechend ausweichen. Weiter im Süden sind die Triebschneepakete meist nur gering mächtig. Zudem wird der wiederum zunehmende Strahlungseinfluss bei steigenden Temperaturen das Triebschneeproblem vielerorts rasch beseitigen.



Gut erkennbarer, in diesem Fall allerdings nur gering mächtiger Triebschnee. Nauderer Berge (Foto: 08.04.2021)



In Oberflächennähe erkennt man eine dünne schwache Schicht aus filzigen und kantigen Kristallen, die sich während der vergangenen Tage gebildet hat. SO, 2650m, Nauderer Berge


 
Ähnliches Bild wie oben: Oberflächennahe Schwachschicht. Hier irrelevant, da kein Brett darüber. Nord, 2350m, Nauderer Berge



Hier eine Schwachschicht unterhalb einer dünnen, am 02.04. gebildeten Schmelzkruste. Nord, 2440m, Stubaier Alpen



Kurzfristig Lockerschneelawinen...


Zusätzlich wird man insbesondere morgen am 09.04. vermehrt Lockerschneelawinen aus extrem steilem, besonnten Gelände beobachten können. Strahlungseinfluss und Temperaturanstieg werden zu einer oberflächigen Durchfeuchtung / Durchnässung samt Destabilisierung oberflächennaher Schichten führen.


Wie geht es weiter...


Bis zum Wochenende dominiert Hochdruckeinfluss mit milderem Wetter. Die Lawinengefahr wird tendenziell zurückgehen, der Tagesgang der Lawinengefahr allerdings wieder vermehrt zu beachten sein. In Summe werden durchaus recht günstige Verhältnisse überwiegen.


Ein noch kurzzeitiger Genuss: Pulverschnee auf einer harten Schneeoberfläche. (Foto: 08.04.2021)

Posted Thu 08 Apr 2021 09:20:00 PM EEST

Schwierige Lawinenvorhersage


Wir befinden uns gerade in einer Zeit, während der die Lawinenvorhersage besonders fordernd ist. Dies hat damit zu tun, weil kleine Unterschiede bei unterschiedlichsten meteorologischen und nivologischen Parametern große Wirkung auf die Lawinengefahr haben können. Konkret geht es insbesondere um folgendes Wechselspiel:

  • Wolkenbedeckung während der Nacht
  • Wolkenbildung während des Tages in verschiedensten Höhenbereichen samt Bedeckungsgrad
  • lokale Regenschauer 
  • absolute Luftfeuchtigkeit
  • (diffuser) Strahlungseinfluss
  • Luft-Temperaturentwicklung
  • Schneeoberflächen-Temperaturentwicklung samt Taupunkt
  • Temperaturreserven der Schneedecke samt Wassereintrag in die Schneedecke
  • Schneedeckenaufbau in unterschiedlichsten Expositionen und Höhenlagen
Aktuell gehen wir für den morgigen Karfreitag, 02.04.2021, davon aus, dass weiter im Norden die Nacht großteils bedeckt ist, es zudem immer wieder lokale Schauer geben kann. Die Schneedecke wird deshalb nicht oder nur ungenügend auskühlen können. Die Bedingungen sollten deshalb bereits während der Morgenstunden ungünstig sein. Besser ist es dann nur schattseitig in großen Höhen - aber da kommt man ja nicht ganz so leicht, ohne einen ungünstigen Bereich passieren zu müssen...
Weiter im Süden hingegen soll die Nacht klarer, die Schauerneigung gering sein. Wirklich günstig sind die Verhältnisse dort allerdings auch nur in größeren Höhen, weil der sich über Nacht bildende Harschdeckel aufgrund des bereits massiven Wärmeeintrages meist eher brüchig sein wird.



Blick von der Meilerhütte im Karwendel Richtung Norden. Vermehrtes Wolkenaufkommen (Foto: 01.04.2021)



Blick von der Zugspitze Richtung Süden. Tendenziell weniger Wolkenaufkommen (Foto: 01.04.2021)



Am 01.04. erkennt man sehr gut den Anstieg des Taupunktes gegen 0°C, aber auch die sich verflachende Kurve der Schneeoberflächentemperatur. Beides ein Zeichen für die zunehmende Durchnässung der Schneedecke.



Nassschnee-Lawinenaktivität - Beobachtungen im Gelände


Die vergangenen Tage standen bei uns ganz im Zeichen der Beobachtung der Nassschnee-Lawinenaktivität und von Schneedeckenuntersuchungen. Ein massiver spontaner Nassschnee-Zyklus ist zwar bisher ausgeblieben, dennoch wurden uns jeden Tage spontane Lawinenabgänge gemeldet bzw. von uns beobachtet. Schneebrettlawinen lösten sich beispielsweise fast ausschließlich in oberflächennahen Schichten (Schneefälle ab März). Auffallend war zudem die sehr hohe Störanfälligkeit der Schneedecke im Steilgelände überall dort, wo die Schneedecke massiver durchfeuchtet wurde. Auffallend war auch die weite Verbreitung solcher Gefahrenstellen im Gelände. Diese Kriterien spiegelten sich auch in der kürzlichen Gefahreneinschätzung wieder.



Spontane Schneebretter der vergangenen Tage. Weißkugelgruppe (Foto: 01.04.2021)



Lawinenkegel im Pollestal. Auch zu erkennen: ein Gleitschneemaul (Foto: 01.04.2021)



Kaserer Winkl in den Westlichen Tuxer Alpen. Aufnahme: 01.04.2021 07:06 Uhr



Kaserer Winkl in den Westlichen Tuxer Alpen. Aufnahme: 01.04.2021 12:14 Uhr. Die spontane Nassscheelawine löste sich auf 2200m im Sektor ONO



Schneedeckenuntersuchungen


Sonnenhänge


Bei den Sonnenhängen bestätigte sich die erhöhte Störanfälligkeit der Schneedecke in oberflächennahen Schichten. 


Pfeil zeigt auf eine durchnässte oberflächennahe Schwachschicht auf 2215, Süd in der Silvretta



Dieses, von einem Wintersportler ausgelöste Schneebrett in der Weißkugelgruppe löste sich oberflächennah bei einer Schwachschicht aus kantigen Kristallen unterhalb einer Kruste (Foto: 01.04.2021) - ähnlich wie bei obigem Profil 


"Krusten-Sandwich" in extrem steilem Südhang auf 2850 in den Nördlichen Stubaier Alpen. Die untere, sehr dicke Kruste wirkt vorerst noch stabilisierend, verliert aber durch Wassereintrag an Festigkeit.




Schattenhänge


Da Schattenhänge während des massiven Lawinenzyklus um den 23.02.2021 noch nicht durchnässt und dadurch geschwächt wurden, konzentrierten wir uns auch auf den bevorstehenden Nässeeintrag in Schattenhängen. In großen Höhen gibt es noch ausreichend Temperaturreserven. Unterhalb etwa 2200m könnte sich für morgen, 02.04. insbesondere in den nördlicheren Regionen lokal bereits eine erhöhte Störanfälligkeit von Schattenhängen ergeben.


Wichtig erscheint v.a. die Temperaturkurve. Außer oberflächennah schon überall isotherm. Nord, 2150m. Die Pfeile zeigen auf mögliche Schwachschichten, die durch Wassereintrag aktiviert werden können



Foto zu obigem Profil. Lukas, einer unserer Zivildiener, zeigt auf die zwei potentiellen Schwachschichten bei Nässeeintrag (Foto: 01.04.2021)



Schattig auf 2740m ist die Schneedecke noch kalt und an diesem Profilstandort stabil


Schneequalität


Typisch für die Jahreszeit ist ein rascher Wechsel der Schneequalität ja nach Höhenlage und Exposition. Alles wurde geboten: Top-Firn, immer noch guter Pulverschnee, eine sehr harte Schneeoberfläche,  vermehrt jedoch Bruchharsch und natürlich eine durchnässte Schneedecke am Nachmittag. (Foto: 30.03.2021)



Ausblick


Laut ZAMG-Wetterdienststelle lässt der Hochdruckeinfluss nach. Während der Norden immer wieder etwas Regen abbekommt, ist der Süden wetterbegünstigt. Die Temperaturen gehen langsam zurück. Dadurch wird die Nassschneeproblematik spätestens am Karsamstag deutlich zurückgehen. Nach einem sehr sonnigen Ostersonntag und teils sonnigen Ostermontag erreicht uns aus Nordwesten eine Kaltfront mit Neuschnee...

Das Team des Lawinenwarndienstes Tirol wünscht allen Frohe Ostern!
Posted Thu 01 Apr 2021 10:56:00 PM EEST

Außergewöhnlich warm - Zeitreserven für Touren und Variantenfahrten schwinden - spontane Lawinenaktivität nimmt zu!


Aktuell befinden wir uns in einer für die Jahreszeit außergewöhnlich warmen Phase. Die Nullgradgrenze liegt heute laut ZAMG-Wetterdienststelle auf 3300m. Trotz klarer Nacht und oberflächige Ausstrahlung und Abkühlung der Schneedecke beginnt die Schneedecke bereits während des Vormittags rasch wieder aufzuweichen. Die Lawinengefahr steigt entsprechend rasch an. Aktuell befinden wir uns ab den Nachmittagsstunden bei einer durchwegs kritischen Stufe 3 "erheblich", also im Nahbereich von "großer Lawinengefahr". 

Bereits gestern am 30.03.2021 konnte man im Tagesverlauf aus Sonnenhängen vermehrt spontane Nassschneelawinen (v.a. Lockerschnee- und Schneebrettlawinen) beobachten. Dieser Trend wird sich weiter verschärfen, also die Gefahrenstellen für Lawinenauslösungen sowie die spontanen Lawinen während des Tages weiter zunehmen.


Typisch für die aktuelle Situation: Sonnseitig brechen Schneebrettlawinen bevorzugt in oberflächennahen Schichten (Schneefälle ab 05.03.2021) (Foto: 30.01.2021)


Die Temperatur steigt, die Schneeoberfläche wird während des Tages nass, der Schnee schmilzt dahin. Station Muttekopfhütte (Östliche Lechtaler Alpen)




Expertenfalle: Schneearme Bereiche, schattig, sehr steil - bevorzugt kammnah


Die vergangenen, bekannt gewordenen Lawinenereignisse, bei denen Personen beteiligt waren, hatten bevorzugt mit einem lokalen Altschneeproblem zu tun, bei dem die tageszeitliche Erwärmung keine Rolle spielte. Solche Gefahrenbereiche gibt es weiterhin in größeren Höhen im schattigen Gelände. Schneebrettlawinen können dort bevorzugt an schneearmen Stellen im sehr bis extrem steilen, kammnahen Gelände ausgelöst werden. Neben der Mitreißgefahr muss dort nicht selten auch die Absturzgefahr entsprechend beachtet werden. Der Lawinenunfall unterhalb der Brennerspitze vom 28.03.2021 fiel auch in diese Kategorie. Darauf soll nun detaillierter eingegangen werden: 


Lawinenunfall Brennerspitze in den Stubaier Alpen am 28.03.2021


Gestern am 30.03.2021 analysierten wir gemeinsam mit der Alpinpolizei den Lawinenunfall. Es handelte sich um ein hartes Schneebrett, das im Anrissbereich ca. 25m breit und in Summe 1200m lang war. An der breitesten Stelle des Lawinenkegels wurden 90m gemessen. Die Lawine löste sich unmittelbar nach Einfahrt einer Person in den ca. 45° steilen Nordhang auf 2870m. In Folge wurde die Person von der Lawine erfasst, über felsdurchsetztes Gelände mitgerissen und in Folge total verschüttet. Unter Reanimation musste die Person ins Krankenhaus geflogen werden.



Schneebrettlawine Brennerspitze mit Verschüttungsstelle (Foto: 30.03.2021)



Der obere Pfeil zeigt den Bereich an, wo die Person eingefahren ist, der untere Pfeil die Spur bei der Anrisskante. Die Anrissmächtigkeit betrug dort ca. 1m, rechts versetzt um 2m, ganz oben 0,2 bis 0,3m. (Foto: 30.03.2021)



Blick vom Grat: Von hier sprang der Wintersportler in den Hang. Aufgrund der großen Belastung drang dieser anfangs etwas tiefer in die harte Schneedecke ein. Rechts dieser Spur erkennt man einen Riss. Das Schneebrett löste sich in Folge aber erst seitlich und unten versetzt. Am Lawinenkegel ist die Verschüttungsstelle eingezeichnet. (Foto: 30.03.2021)



Wir führten unsere Schneedeckenuntersuchungen im unmittelbaren Nahbereich der Einfahrtsspur durch. Maßgeblich für den Lawinenabgang war die Abfolge von harten und sehr weichen Schichten. Der oberste Teil der Schneedecke war massiv vom Wind geprägt und sehr hart. Darunter fanden wir eine sehr lockere Schicht aus Schwimmschnee und kantigen Kristallen. Nach unten zu wechselten weitere härtere und weichere Schichten ab.



Schneedeckenuntersuchungen bei der Einfahrtsspur (Pfeil). Wenig Schnee, harte Schneeauflage, im Bereich der waagrecht am Bild erkennbaren Säge war der Schnee sehr locker - Schwimmschnee und kantige Kristalle. (Foto: 30.03.2021)




Schneeprofil orographisch rechts neben der Einfahrtsspur. Der Block brach, nachdem dieser seitlich und hinten abgesägt wurde.



Profil orographisch links der Einfahrtsspur. Hier konnten zwei Brüche initiiert werden. Maßgeblich für den Lawinenabgang war der untere Bruch



Die Kollegen der Alpinpolizei bei der Verschüttungsstelle (Foto: 30.03.2021)

Posted Wed 31 Mar 2021 11:01:00 AM EEST

Lawinenunfall Brennerspitze


Heute am 28.03. passierte ein Lawinenunfall unterhalb der Brennerspitze im Oberbergtal - einem Seitental des Stubaitales. Eine vom Gipfel abfahrende Person wurde von einer Schneebrettlawine erfasst, mitgerissen und total verschüttet. Die Person musste unter Reanimation in die Klinik nach Innsbruck geflogen werden.

Der Lawinenunfall erinnert an jenen vom 24.03. unterhalb der Giggler Spitze: Die Lawine löste sich kammnah an einer schneearmen Stelle in extrem steilem, schattigen Gelände. Vieles deutet auf ein kleinräumiges Altschneeproblem hin. Neuerlich werden wir gemeinsam mit der Alpinpolizei nähere Erhebungen zu diesem Unfall vornehmen. Details dazu werden frühestens am Dienstag abends publiziert werden.


Luftaufnahme Lawinenunfall Brennerspitze: Der Pfeil zeigt die Einfahrtsspur, die Ellipse die Fundstelle. Die Lawine löste sich im unmittelbaren Kammbereich. (Foto: 28.03.2021) 


Draufsicht Lawinenanriss samt Einfahrtsspur (Pfeil). Im Hintergrund das Gipfelkreuz der Brennerspitze (Foto: 28.03.2021)


Frühjahrsverhältnisse mit von Tag zu Tag rascherem Anstieg der Lawinengefahr im Tagesverlauf


Die kommenden Tage stehen im Zeichen klassischer Frühjahrsverhältnisse. Wichtig erscheint dabei immer, wie gut die Schneedecke während der Nachtstunden abkühlen kann: Je klarer die Nacht, je trockener die Luft, desto besser. Zu beachten ist allerdings, dass die Sonneneinstrahlung inzwischen sehr intensiv und die Temperaturen recht hoch sind. Dadurch wird die Schneedecke im Tagesverlauf aktuell v.a. noch in Sonnenhängen feucht bzw. nass. Eindringendes Wasser schwächt die Schneedecke. Speziell dort, wo wir aktuell ein oberflächennahen Altschneeproblem haben (stellenweise in weiten Teilen Nordtirols sowie im nördlichen Osttirol) können Schneebrettlawinen im Tagesverlauf immer leichter ausgelöst werden. Auch spontane Lawinen sind durchaus denkbar. Betroffen ist davon vorerst vermehrt O- und W-seitiges Gelände zwischen etwa 2200m und etwa 2700m, S-seitiges, extrem steiles Gelände zwischen etwa 2700m und 3000m. Gegen Wochenmitte könnten langsam auch Nordhänge um 2000m vermehrt betroffen sein. 

Quintessenz 

Eine gute Tourenplanung mit vernünftiger Zeiteinteilung wird während der kommenden Tage immer wichtiger!
Posted Sun 28 Mar 2021 10:15:00 PM EEST

Heute am 25.03. waren wir gemeinsam mit der Alpinpolizei im Tiroler Oberland unterwegs. Wir konnten dabei den Lawinenabgang auf der Giggler Spitze vom 24.03. näher analysieren, weiters hautnah bei einem Lawinenabgang am Hochwanner im Kühtai dabei sein sowie uns einen sehr guten Überblick über die Gesamtsituation aus der Luft verschaffen. 


Unterwegs mit der Alpinpolizei (Foto: 25.03.2021)

Kurz zusammengefasst:


Inzwischen wurden schon sehr viele Touren begangen und befahren, darunter vielfach auch extrem steiles Gelände. Angesichts dessen scheint es nicht mehr allzu viele Gefahrenstellen zu geben, an denen Lawinen ausgelöst werden können. Am meisten aufpassen sollte man dort, wo wir ein oberflächennahes Altschneeproblem haben. Die im gestrigen Blogeintrag (24.03.) angeführten Höhen- und Expositionsbereiche haben sich dabei heute aufgrund der beobachteten Lawinenabgänge recht gut bestätigt. Zusätzlich sollte generell in kammnahen, sehr steilen, schneearmen Bereichen aufgepasst werden, weil dort mitunter Schneebrettlawinen im Bereich von "Schwimmschneenestern" ausgelöst werden können.


Wetter der vergangenen Woche


Die vergangene Woche stand anfangs noch im Einfluss von polaren, kalten Luftmassen mit wechselhaftem Wetter. Immer wieder schneite es, zudem wehte zum Teil kräftiger Wind. Für die Jahreszeit war es deutlich zu kalt.


Die obere Grafik zeigt Abweichungen vom langjährigen Durchschnitt an der Station Patscherkofel. Man erkennt, die deutlich unterdurchschnittlichen Temperaturen der vergangenen 10 Tage. Es wurde sogar ein neues Minimum gemessen. Die untere Grafik dient der Erläuterung (c) ZAMG



Noch wechselhaftes Wetter am Sonntag, 21.03.2021 - Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 21.03.2021)



Starker Wind verfrachtete viel Schnee und modellierte hier gefrorene Wassersäulen heraus. Diese stammten von der Wärmephase bis Anfang März - Lasörlinggruppe (Foto: 21.03.2021)



Anfang der Woche besserte sich das Wetter zusehends - Paznauntal (Foto: 23.03.2021)



Anfangs wechselhaft mit etwas Niederschlag und kalten Temperaturen, ab 23.03. besserte sich das Wetter. Die Temperatur steigt stetig




In Osttirol wehte zum Teil sehr kräftiger Wind



Schneedecke


Skifahrer und Freeriderinnen kamen die vergangene Woche auf ihre Rechnung: Abseits windbeeinflusster Bereiche dominierte meist toller Pulverschnee. 


Ein Pulvertraum in den Stubaier Alpen (Foto: 25.03.2021)


Inzwischen hat die Sonne schon ganze Arbeit geleistet. Pulver gibts nur mehr in reinen Schattenhängen. Meist dominiert Bruchharsch. Südseitig, sehr steil und in mittleren Lagen wird die Schneedecke zusehends nach klaren Nächten tragfähig. 

Interessant erscheint auch die an windbeeinflussten Stellen häufig ans Tageslicht tretende gelblich/orange Färbung der Schneedecke: Saharastaub von Anfang Februar...



Die gelbliche Schicht wurde durch die Ablagerung von Saharastaub so gefärbt. Silvretta (Foto: 23.03.2021)


Kurzfristig konnte auch ein für diese Jahreszeit ebenso interessantes, aber für die weitere Entwicklung wohl (zum Glück) irrelevantes Phänomen festgestellt werden: Als am 23.03. zumindest in den westlichen Landesteilen sehr trockene Luft eindrang, wurde die aus Wildschnee bestehende Schneeoberfläche durch intensiven kurzwelligen Strahlungseinfluss einige Zentimeter unterhalb der Schneeoberfläche feucht, darüber blieb diese trocken. Die Folge: Skier stollten massiv auf. Zudem bildete sich ab den späteren Nachmittagsstunden ein dünner Harschdeckel.


"Radiation recrystallisation" nennt man dieses Phänomen: Schneeoberfläche ist noch locker und trocken, darunter hat sich bis am späten Nachmittag ein dünner Harschdeckel gebildet (während des Tages war diese Schneeschicht feucht). Silvretta (Foto: 23.03.2021)



An diesem Profil erkennt man den Temperaturgang, der für "radiation recrystallisation" verantwortlich ist: Die Temperatur an der Schneeoberfläche ist negativ, einige cm darunter 0 Grad, dann wieder kälter. (Potential für die kurzfristige Ausbildung einer Schwachschicht aufgrund eines sehr großen Temperaturunterschiedes)



Lawinenunfall Giggler Spitze vom 24.03.2021 - eine kurze Analyse


Wie anfangs schon erwähnt machten wir uns heute gemeinsam mit der Alpinpolizei ein Bild von der Situation vor Ort. Die Schneebrettlawine hatte beachtliches Ausmaß: Diese war etwa 1600m lang und 100m breit und brach in einer Seehöhe von etwa 2480m in einem extrem steilen, nach Nordwesten ausgerichteten Hang.


Ein Ausschnitt der Unfalllawine unterhalb der Giggler Spitze in der Samnaungruppe vom 24.03.2021 (Foto: 25.03.2021)


Einfahrtsspuren der zwei verletzten Personen. Knapp oberhalb der querenden Spur führten wir unsere Stabilitätsuntersuchungen durch. Dort gab es Risse in der Schneedecke. Das Schneebrett löste sich erst dort, wo es steiler wurde. (Foto: 24.03.2021)



Links im Bild eine der Einfahrtsspuren. Im Vordergrund die querende Spur, darüber ein Riss. (Foto: 25.03.2021)


Auffallend und wohl unfallkausal war ein schneearmer, kammnaher Bereich. Dort fanden wir unterhalb von Triebschnee lockere, aufbauend umgewandelte Schichten. Bei Stabilitätstests konnte wir dort Brüche initiieren, die sich in Folge auch weiter fortpflanzten. Stellenweise beobachteten wir auch so genannte "Schwimmschneenester", also lokal viel Schwimmschnee unterhalb von kürzlichem Triebschnee. Dort war die Schneedecke besonders leicht zu stören. Von solch einer Stelle dürfte vermutlich auch die Bruchinitialisierung und Rissfortpflanzung in weitere, zum Teil sogar recht stabile Bereiche stattgefunden haben.


Schneeprofil samt Stabilitätstest oberhalb des Lawinenanrisses, im orographisch rechten Teil der Lawine. Der Schneeblock löste sich auf einer lockeren Schicht aus Schwimmschnee. Links der Schaufel erkennt man einen Riss innerhalb der Schneedecke, der als Folge des Lawinenabgangs entstanden ist. (Foto: 25.03.2021)


Hier das Profil zum obigen Foto. Der Pfeil zeigt auf die Schwachschicht.



Auf dem Schaufelblatt liegt lockerer Schnee, aus dem die Schwachschicht aufgebaut war (Foto: 25.03.2021)



Links die Einfahrtsspuren. (Foto: 25.03.2021)



Die höchste Anrissmächtigkeit betrug ca. 2m. Bruch bis in sehr stabile Bereiche hinein. (Foto: 25.03.2021)



Ein Blick von der Sturzbahn bis zur Ablagerung in den Waldschneisen (Foto: 25.03.2021)



Weitere, kürzlich beobachtete Lawinenabgänge


Vorab: Fast allen kürzlichen Lawinenabgängen ist gemein, dass diese in extrem steilem Gelände beobachtet wurden.

Unterhalb des Hochwanners im Kühtai wurde heute am 25.03. eine Person in der Abfahrt von einer Schneebrettlawine erfasst und mitgerissen. Die Person blieb bei dem Lawinenabgang unverletzt. Es handelte sich um einen extrem steilen, nach NO ausgerichteten Hang. Der Lawinenanriss befand sich auf 2350m. Die Lawine war ca. 300m lang und 50m breit. 


Lawinenabgang Hochwanner. Die Person fuhr von oben links in den, zum Teil felsdurchsetzten Hang ein. Am unteren Bildrand erkennt man den Notarzthubschrauber, der gerade die Situation abklärte. (Foto: 25.03.2021) 


Schneeprofil im orographisch linken Anrissbereich nahe der Einfahrtsspur: Unterhalb einer dünnen Schmelzkruste findet man eine kantige Schicht - die Schwachschicht. Darüber kürzlicher Triebschnee. 



Lawinenabgang Hoher Burgstall vom 23.03.2021, NO, 2500m. Wir vermuten einen sehr ähnlichen Schneedeckenaufbau wie bei dem Lawinenabgang am Hochwanner (Foto: 25.03.2021)



Lawinenabgang Grünbergspitze. Vermutlich spontan. Schwächung durch Sonneneinstrahlung. Ca 2700m, Süd (Foto: 24.03.2021)



Spontaner Lawinenabgang beim Kögele - Nördliche Stubaier Alpen. Der komplette Hang war Mitte Jänner 2021 schon einmal als Schneebrettlawine abgegangen. NO, 2200m (Foto: 25.03.2021)



Lawinenauslösung Thialkopf - Nord, Waldgrenzbereich - (eine ähnliche Situation u.a. auch vom Wattental in den Tuxer Alpen gemeldet) (Foto: 21.03.2021)



Die Pfeile zeigen auf kleine, zu Wochenbeginn abgegangene Schneebrettlawinen in den Tuxer Alpen. Als Schwachschicht könnte hier überwehter, lockerer Pulverschnee gedient haben. Wir sind uns aber nicht zu 100% sicher, da wir nicht vor Ort gegraben haben. (Foto: 24.03.2021)


Mit dem zunehmenden Strahlungseinfluss und dem Temperaturanstieg aktivierten sich während der vergangenen Tage vermehrt Lockerschneelawinen. Meist waren diese eher klein, östlich des Wipptals zum Teil auch etwas größer. Dort gabs am 23.03. vermehrten diffusen Strahlungseinfluss. Zum Teil beobachtete man auch Gleitschnee- und vereinzelt auch Schneebrettlawinen. Letzteres v.a. sonnseitig, kammnah und extrem steil.


Ablagerung einer Lockerschneelawine im hinteren Zillertal(Foto: 23.03.2021)



Kürzlich abgegangene Lockerschneelawinen (Foto: 25.03.2021)



Bald zieht (wieder) das Frühjahr ein


Morgen am 26.03. wird es wieder sonnig. Auf den Föhngipfeln soll lebhafter Südwest-Wind wehen. Am Samstag, 27.03. zieht rasch eine Kaltfront aus Nordwest übers Land. Die Schneefallgrenze soll sich zwischen etwa 1000m und 1500m bewegen. Meist werden um 5cm, im Nordstau um 10cm Schnee fallen. Nach Frontdurchzug klart es im Westen rascher auf als im Osten. 


Aufklaren nach Frontdurchzug am Samstag, 27.03.2021


In geschützten Schattenhängen in großen Höhen könnten sich dann kleine, ev. störanfällige Triebschneepakete bilden. (Hochalpin ev. aufgrund von gerade beobachtetem Nigg-Effekt ev. kammnah auf Oberflächenreif).


Ab Sonntag, 28.03. wird es zunehmend sonnig und von Tag zu Tag milder. Wichtig erscheint ab dann der fortschreitende Feuchtigkeitseintrag in die Schneedecke. Wir erwarten bis spätestens Wochenmitte einen ausgeprägten Tagesgang der Lawinengefahr.


Mit der zu erwartenden Durchfeuchtung werden auch wieder vermehrt Gleitschneelawinen zu beobachten sein (Foto: 20.03.2021)


Posted Fri 26 Mar 2021 10:54:22 AM EET

Heute am 25.03. waren wir gemeinsam mit der Alpinpolizei im Tiroler Oberland unterwegs. Wir konnten dabei den Lawinenabgang auf der Giggler Spitze vom 24.03. näher analysieren, weiters hautnah bei einem Lawinenabgang am Hochwanner im Kühtai dabei sein sowie uns einen sehr guten Überblick über die Gesamtsituation aus der Luft verschaffen. 


Unterwegs mit der Alpinpolizei (Foto: 25.03.2021)

Kurz zusammengefasst:


Inzwischen wurden schon sehr viele Touren begangen und befahren, darunter vielfach auch extrem steiles Gelände. Angesichts dessen scheint es nicht mehr allzu viele Gefahrenstellen zu geben, an denen Lawinen ausgelöst werden können. Am meisten aufpassen sollte man dort, wo wir ein oberflächennahes Altschneeproblem haben. Die im gestrigen Blogeintrag (24.03.) angeführten Höhen- und Expositionsbereiche haben sich dabei heute aufgrund der beobachteten Lawinenabgänge recht gut bestätigt. Zusätzlich sollte generell in kammnahen, sehr steilen, schneearmen Bereichen aufgepasst werden, weil dort mitunter Schneebrettlawinen im Bereich von "Schwimmschneenestern" ausgelöst werden können.


Wetter der vergangenen Woche


Die vergangene Woche stand anfangs noch im Einfluss von polaren, kalten Luftmassen mit wechselhaftem Wetter. Immer wieder schneite es, zudem wehte zum Teil kräftiger Wind. Für die Jahreszeit war es deutlich zu kalt.


Die obere Grafik zeigt Abweichungen vom langjährigen Durchschnitt an der Station Patscherkofel. Man erkennt, die deutlich unterdurchschnittlichen Temperaturen der vergangenen 10 Tage. Es wurde sogar ein neues Minimum gemessen. Die untere Grafik dient der Erläuterung (c) ZAMG



Noch wechselhaftes Wetter am Sonntag, 21.03.2021 - Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 21.03.2021)



Starker Wind verfrachtete viel Schnee und modellierte hier gefrorene Wassersäulen heraus. Diese stammten von der Wärmephase bis Anfang März - Lasörlinggruppe (Foto: 21.03.2021)



Anfang der Woche besserte sich das Wetter zusehends - Paznauntal (Foto: 23.03.2021)



Anfangs wechselhaft mit etwas Niederschlag und kalten Temperaturen, ab 23.03. besserte sich das Wetter. Die Temperatur steigt stetig




In Osttirol wehte zum Teil sehr kräftiger Wind



Schneedecke


Skifahrer und Freeriderinnen kamen die vergangene Woche auf ihre Rechnung: Abseits windbeeinflusster Bereiche dominierte meist toller Pulverschnee. 


Ein Pulvertraum in den Stubaier Alpen (Foto: 25.03.2021)


Inzwischen hat die Sonne schon ganze Arbeit geleistet. Pulver gibts nur mehr in reinen Schattenhängen. Meist dominiert Bruchharsch. Südseitig, sehr steil und in mittleren Lagen wird die Schneedecke zusehends nach klaren Nächten tragfähig. 

Interessant erscheint auch die an windbeeinflussten Stellen häufig ans Tageslicht tretende gelblich/orange Färbung der Schneedecke: Saharastaub von Anfang Februar...



Die gelbliche Schicht wurde durch die Ablagerung von Saharastaub so gefärbt. Silvretta (Foto: 23.03.2021)


Kurzfristig konnte auch ein für diese Jahreszeit ebenso interessantes, aber für die weitere Entwicklung wohl (zum Glück) irrelevantes Phänomen festgestellt werden: Als am 23.03. zumindest in den westlichen Landesteilen sehr trockene Luft eindrang, wurde die aus Wildschnee bestehende Schneeoberfläche durch intensiven kurzwelligen Strahlungseinfluss einige Zentimeter unterhalb der Schneeoberfläche feucht, darüber blieb diese trocken. Die Folge: Skier stollten massiv auf. Zudem bildete sich ab den späteren Nachmittagsstunden ein dünner Harschdeckel.


"Radiation recrystallisation" nennt man dieses Phänomen: Schneeoberfläche ist noch locker und trocken, darunter hat sich bis am späten Nachmittag ein dünner Harschdeckel gebildet (während des Tages war diese Schneeschicht feucht). Silvretta (Foto: 23.03.2021)



An diesem Profil erkennt man den Temperaturgang, der für "radiation recrystallisation" verantwortlich ist: Die Temperatur an der Schneeoberfläche ist negativ, einige cm darunter 0 Grad, dann wieder kälter. (Potential für die kurzfristige Ausbildung einer Schwachschicht aufgrund eines sehr großen Temperaturunterschiedes)



Lawinenunfall Giggler Spitze vom 24.03.2021 - eine kurze Analyse


Wie anfangs schon erwähnt machten wir uns heute gemeinsam mit der Alpinpolizei ein Bild von der Situation vor Ort. Die Schneebrettlawine hatte beachtliches Ausmaß: Diese war etwa 1600m lang und 100m breit und brach in einer Seehöhe von etwa 2480m in einem extrem steilen, nach Nordwesten ausgerichteten Hang.


Ein Ausschnitt der Unfalllawine unterhalb der Giggler Spitze in der Samnaungruppe vom 24.03.2021 (Foto: 25.03.2021)


Einfahrtsspuren der zwei verletzten Personen. Knapp oberhalb der querenden Spur führten wir unsere Stabilitätsuntersuchungen durch. Dort gab es Risse in der Schneedecke. Das Schneebrett löste sich erst dort, wo es steiler wurde. (Foto: 24.03.2021)



Links im Bild eine der Einfahrtsspuren. Im Vordergrund die querende Spur, darüber ein Riss. (Foto: 25.03.2021)


Auffallend und wohl unfallkausal war ein schneearmer, kammnaher Bereich. Dort fanden wir unterhalb von Triebschnee lockere, aufbauend umgewandelte Schichten. Bei Stabilitätstests konnte wir dort Brüche initiieren, die sich in Folge auch weiter fortpflanzten. Stellenweise beobachteten wir auch so genannten "Schwimmschneenester", also lokal viel Schwimmschnee unterhalb von kürzlichem Triebschnee. Dort war die Schneedecke besonders leicht zu stören. Von solch einer Stelle dürfte vermutlich auch die Bruchinitialisierung und Rissfortpflanzung in weitere, zum Teil sogar recht stabile Bereiche stattgefunden haben.


Schneeprofil samt Stabilitätstest oberhalb des Lawinenanrisses, im orographisch rechten Teil der Lawine. Der Schneeblock löste sich auf einer lockeren Schicht aus Schwimmschnee. Links der Schaufel erkennt man einen Riss innerhalb der Schneedecke, der als Folge des Lawinenabgangs entstanden ist. (Foto: 25.03.2021)


Hier das Profil zum obigen Foto. Der Pfeil zeigt auf die Schwachschicht.



Auf dem Schaufelblatt liegt lockerer Schnee, aus dem die Schwachschicht aufgebaut war (Foto: 25.03.2021)



Links die Einfahrtsspuren. (Foto: 25.03.2021)



Die höchste Anrissmächtigkeit betrug ca. 2m. Bruch bis in sehr stabile Bereiche hinein. (Foto: 25.03.2021)



Ein Blick von der Sturzbahn bis zur Ablagerung in den Waldschneisen (Foto: 25.03.2021)



Weitere, kürzlich beobachtete Lawinenabgänge


Vorab: Fast allen kürzlichen Lawinenabgängen ist gemein, dass diese in extrem steilem Gelände beobachtet wurden.

Unterhalb des Hochwanners im Kühtai wurde heute am 25.03. eine Person in der Abfahrt von einer Schneebrettlawine erfasst und mitgerissen. Die Person blieb bei dem Lawinenabgang unverletzt. Es handelte sich um einen extrem steilen, nach NO ausgerichteten Hang. Der Lawinenanriss befand sich auf 2350m. Die Lawine war ca. 300m lang und 50m breit. 


Lawinenabgang Hochwanner. Die Person fuhr von oben links in den, zum Teil felsdurchsetzten Hang ein. Am unteren Bildrand erkennt man den Notarzthubschrauber, der gerade die Situation abklärte. (Foto: 25.03.2021) 


Schneeprofil im orographisch linken Anrissbereich nahe der Einfahrtsspur: Unterhalb einer dünnen Schmelzkruste findet man eine kantige Schicht - die Schwachschicht. Darüber kürzlicher Triebschnee. 



Lawinenabgang Hoher Burgstall vom 23.03.2021, NO, 2500m. Wir vermuten einen sehr ähnlichen Schneedeckenaufbau wie bei dem Lawinenabgang am Hochwanner (Foto: 25.03.2021)



Lawinenabgang Grünbergspitze. Vermutlich spontan. Schwächung durch Sonneneinstrahlung. Ca 2700m, Süd (Foto: 24.03.2021)



Spontaner Lawinenabgang beim Kögele - Nördliche Stubaier Alpen. Der komplette Hang war Mitte Jänner 2021 schon einmal als Schneebrettlawine abgegangen. NO, 2200m (Foto: 25.03.2021)



Lawinenauslösung Thialkopf - Nord, Waldgrenzbereich - (eine ähnliche Situation u.a. auch vom Wattental in den Tuxer Alpen gemeldet) (Foto: 21.03.2021)



Die Pfeile zeigen auf kleine, zu Wochenbeginn abgegangene Schneebrettlawinen in den Tuxer Alpen. Als Schwachschicht könnte hier überwehter, lockerer Pulverschnee gedient haben. Wir sind uns aber nicht zu 100% sicher, da wir nicht vor Ort gegraben haben. (Foto: 24.03.2021)


Mit dem zunehmenden Strahlungseinfluss und dem Temperaturanstieg aktivierten sich während der vergangenen Tage vermehrt Lockerschneelawinen. Meist waren diese eher klein, östlich des Wipptals zum Teil auch etwas größer. Dort gabs am 23.03. vermehrten diffusen Strahlungseinfluss. Zum Teil beobachtete man auch Gleitschnee- und vereinzelt auch Schneebrettlawinen. Letzteres v.a. sonnseitig, kammnah und extrem steil.


Ablagerung einer Lockerschneelawine im hinteren Zillertal(Foto: 23.03.2021)



Kürzlich abgegangene Lockerschneelawinen (Foto: 25.03.2021)



Bald zieht (wieder) das Frühjahr ein


Morgen am 26.03. wird es wieder sonnig. Auf den Föhngipfeln soll lebhafter Südwest-Wind wehen. Am Samstag, 27.03. zieht rasch eine Kaltfront aus Nordwest übers Land. Die Schneefallgrenze soll sich zwischen etwa 1000m und 1500m bewegen. Meist werden um 5cm, im Nordstau um 10cm Schnee fallen. Nach Frontdurchzug klart es im Westen rascher auf als im Osten. 


Aufklaren nach Frontdurchzug am Samstag, 27.03.2021


In geschützten Schattenhängen in großen Höhen könnten sich dann kleine, ev. störanfällige Triebschneepakete bilden. (Hochalpin ev. aufgrund von gerade beobachtetem Nigg-Effekt ev. kammnah auf Oberflächenreif).


Ab Sonntag, 28.03. wird es zunehmend sonnig und von Tag zu Tag milder. Wichtig erscheint ab dann der fortschreitende Feuchtigkeitseintrag in die Schneedecke. Wir erwarten bis spätestens Wochenmitte einen ausgeprägten Tagesgang der Lawinengefahr.


Mit der zu erwartenden Durchfeuchtung werden auch wieder vermehrt Gleitschneelawinen zu beobachten sein (Foto: 20.03.2021)


Posted Thu 25 Mar 2021 11:13:00 PM EET

Schneebrettlawine Gigglerspitze


Heute am 24.03. passierte ein Lawinenunfall im Nahbereich der Gigglerspitze in der Samnaungruppe. Es handelte sich um eine Schneebrettlawine. Diese löste sich, als sich Personen in der Abfahrt befanden. Zwei Personen wurden mitgerissen und verletzt. Der Hang ist stellenweise extrem steil und Richtung WNW ausgerichtet. Der Anriss befindet sich knapp unterhalb von 2500m. 


Der Unfallort befindet sich südwestlich von Landeck im Bereich der Gigglerspitze (türkis farbener Punkt) im Bereich der roten Ellipse


Schneebrettlawine Gigglerspitze mit den Einfahrtsspuren (Foto: 24.03.2021)

Morgen am 25.03. werden wir den Lawinenabgang gemeinsam mit der Alpinpolizei näher analysieren und gegen Abend darüber in einem weiteren Blogeintrag berichten. Wir gehen aktuell von einem Altschneeproblem aus. Die primäre Schwachschicht dürfte sich zwischen dem 05.03. und 14.03. gebildet haben.


Gebietsweise oberflächennahes Altschneeproblem beachten


Unsere Schneedeckenanalysen zeigen aktuell grob folgende Bereiche für ein Altschneeproblem

Schattseitig steil zwischen etwa 2000m und 2200m, lokal bis 2400m

West- und Ostseitig sehr steil zwischen etwa 2200m und 2600m

Südseitig extrem steil über etwa 2700m

Vermehrt betroffen sind folgende Regionen (Verwallgruppe, Silvretta, Samnaungruppe, Nördliche Ötztaler und Stubaier Alpen, Tuxer- und Kitzbüheler Alpen). Selbst innerhalb dieser Regionen sind die Gefahrenstellen nicht allzu verbreitet. Meist benötigt man inzwischen große Belastung, um dort Schneebrettlawinen auszulösen. Zudem sind Auslösungen am ehesten an eher schneearmen Stellen vorstellbar. Am vergleichsweise kritischsten erscheint uns das Problem aktuell schattseitig in dem Höhenband zwischen etwa 2000m und 2200m zu sein.

Das oberflächennahe Altschneeproblem ist heimtückisch, weil die Gefahrenstellen nicht unmittelbar erkennbar sind. Über der Schwachschicht lagert der seit 14.03. gefallene, anfangs vermehrt vom Wind beeinflusste Neuschnee, der oberflächennah teilweise noch pulvrig ist.

Posted Wed 24 Mar 2021 08:42:00 PM EET

Überblick über die Lawinenabgänge der vergangenen zwei Tage


An den vergangenen zwei Tagen bestätigte sich wieder einmal eine unserer langjährigen Erfahrungen: Bei erheblicher Lawinengefahr registrieren wir die meisten Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung.

Über die Leitstelle Tirol wurden uns am 19.03. und 20.03. beachtliche 21 Lawinenabgänge gemeldet. Diese hohe Anzahl hat wohl auch mit dem zunehmenden Bewusstsein von Wintersportlern und Freeriderinnen zu tun, auch Negativlawinen zu melden. Danke dafür!

Eine grobe Analyse zeigt, dass die meisten Lawinen in einem Höhenband zwischen der Waldgrenze und etwa 2400m hinauf ausgelöst bzw. beobachtet wurden. Betroffen waren alle Expositionen. Gehäuft traten Lawinen im kammnahen Gelände auf, teilweise aber auch inmitten von Hängen (häufig ein Indiz für die Ausbildung des Gefahrenmuster gm.4 (kalt auf warm)). Als Schwachschicht dürften vermehrt aufbauend umgewandelte Kristalle im Bereich von Krusten bzw. an schneearmen Stellen bodennahe Schwachschichten eine Rolle gespielt haben. Bei einem Lawinenabgang heute am 20.03. am Mittagskopf in der Samnaungruppe verletzte sich eine Person am Arm. Die restlichen Lawinen gingen gut aus.


Hier die Auflistung sämtlicher Meldungen mit ersten groben Infos, (soweit verfügbar):

19.03.2021:

Seefelder Spitze (Karwendel): Person konnte ausfahren; W, ca. 2100m

Gilfert (Tuxer Alpen): 150-200m breit, nordöstlich vom Grat

Hoarbergkar (Tuxer Alpen): 60-70m breit, 300m lang

Birgitzköpfl (Stubaier Alpen): NW, 2000m

Kreuzjoch / Gerlos (Kitzbüheler Alpen)

Axamer Kögele (Stubaier Alpen): 100m unterhalb des Gipfels, NO, 30m breit, 100m lang

Kleiner Beil (Kitzbüheler Alpen): Wechte abgetreten, 10m breit, 50m lang

Niederer Burgstall (Stubaier Alpen): 20-30m beit


20.03.2021:

Lämpersberg (Kitzbüheler Alpen): 1 Person konnte unverletzt von der BR geborgen werden

Axamer Kögele (Stubaier Alpen): 2 Lawinenabgänge; 1 Person teilverschüttet, unverletzt

Wetterkreuzspitze (Tuxer Alpen): O, 200m breit, 400-500m lang, ev. spontan?

Sumpfkopf (Tuxer Alpen): 150m unter Gipfel Richtung Padasteralm, 50m breit

Kreuzjoch / Mitterwandskopf (Tuxer Alpen): 2200m

Lampsenspitze (Stubaier Alpen): 100m breit, 40m lang (ev. spontan?)

Mittagskopf (Samnaungruppe): ca. 200m nördlich des Gipfels; 1 Person teilverschüttet, Armverletzung

Plamort (Nauderer Berge): 50m lang, 20m breit

Wetterkeuzbahn / Skigebiet Hochötz (Stubaier Alpen)

Seblasspitze (Stubaier Alpen): ca. 400Hm über Brandstattalm; O-seitig, 20m breit, 50m lang

Roter Kogel (Stubaier Alpen): ca. 50m unter Gipfel; SO, kleines Schneebrett

Weißer Knoten (Glocknergruppe): vermutlich eine bereits zumindest einen Tag alte Lawine



 Folgend ein paar Bilder zu den kürzlichen Lawinenabgängen bzw. -beobachtungen:


Seefelder Spitze - 19.03.



Schlick - Lawinensprengung - 19.03.2021



Hoher Napf - Tuxer Alpen - Person löste Lawine aus, konnte ausfahren - 19.03.2021




Birgitzköpfl - Personen am Kegel - 19.03.2021




Kalkkögel - Lockerschneelawinen - 19.03.2021




Spontanes Schneebrett - Maningenbachkogel - Ötztaler Alpen - 19.03.2021




Lawinensprengung - Söldner Skigebiet - 19.03.2021




Axamer Kögele - kammnaher Anriss in bodennaher Schwachschicht - 20.03.2021




Gern - Kitzbüheler Alpen - Lawine im Hintergrund - 18.03.2021


Nun kommt wieder vermehrt Wind auf - neue Triebschneepakete bilden eine zusätzliche Gefahr


Die Prognosen der ZAMG sowie bereits einige unserer Wetterstationen zeigen, dass der Wind nun wieder zulegt. Die Folge sind neue Triebschneepakete, die zumindest schattseitig und in höheren Lagen, insbesondere auch kammnah störanfällig sein werden.



Windprognose für heute 20.03. nachts



Jene Wetterstation, bei der der Wind aktuell bereits am kräftigsten zugelegt hat: Vorderegg, Hinteres Ötztal bei Vent


Kürzliche Triebschneepakete bleiben v.a. dort noch störanfällig, wo kantige Schwachschichten eine Rolle spielen. Vermehrt dürfte dies aktuell v.a. folgende Bereiche betreffen: Nord: schmales Höhenband um 2000m; West und Nordwest sowie Ost und Nordost zwischen etwa 2000m und 2400m, Süd: vermutlich erst oberhalb etwa 2300m)

Dieser Blogeintrag könnte den Eindruck erwecken, dass es überall gefährlich sei. Dies ist nicht so. Allerdings ist die Situation zum Teil etwas heimtückisch, da Gefahrenbereiche nicht immer offensichtlich erkennbar sind. Wir raten deshalb weiterhin, einerseits frischen Triebschneepaketen im Steilgelände konsequent auszuweichen, andererseits im Zweifel eher defensiv, also nicht zu steil unterwegs zu sein.
Posted Sat 20 Mar 2021 09:22:00 PM EET

Ergänzend zum gestrigen Blogeintrag:

 

Lockerschneelawinen beachten


In weiten Teilen Tirols beginnen sich gerade bergnah Haufenwolken zu bilden. Dadurch wird der Einfluss der diffusen Sonnenstrahlung verstärkt, die Schneeoberfläche - trotz der für die Jahreszeit unterdurchschnittlichen Temperaturen - rasch oberflächig angefeuchtet. Dies begünstigt aktuell die Abgangsbereitschaft von Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände. 

Gerade in den schneereichen Regionen Tirols kann davon eine durchwegs zu beachtende Gefährdung für Wintersportler ausgehen.


In der Früh noch wolkenlos, nun - kurz vor 09:00 Uhr - beginnen sich Haufenwolken zu bilden. Rasch wird dort die Gefahr von Lockerschneelawinen zunehmen. Mieminger Gebirge (Foto: 19.03.2021)
Posted Fri 19 Mar 2021 09:49:00 AM EET
Oberflächennahen Triebschnee beachten


Oberhalb etwa 2000m herrscht aktuell (19.03.) erhebliche Lawinengefahr. Dies hat mit den kürzlich gebildeten Triebschneeansammlungen zu tun. Diese können im sehr steilen Gelände mitunter durch geringe Belastung gestört werden. Betroffen sind alle Expositionen. Erschwert wird die Gefahrenbeurteilung teilweise durch eine Pulverschneeauflage, da die letzten Schneefälle bei vergleichsweise weniger Wind gefallen sind. Erschwert kann die Einschätzung während der kommenden Tage auch durch kurzfristig schlechte Sichtverhältnisse sein.


Bezeichnend für die vergangenen Tage in weiten Teilen Nordtirols sowie im nördlichen Osttirol: Schneefall, Wind und schlechte Sicht. Mieminger Gebirge (Foto: 17.03.2021)


Aprilhaftes Wetter - sowohl positiv als auch negativ für die Lawinengefahr


Gerade beobachten wir auch ein interessantes Zusammenspiel aus unbeständigem Wetter mit teils kräftigen Schnee- bzw. Graupelschauern sowie Aufhellungen samt intensivem (diffusem) Strahlungseinfluss. Letzterer wirkt sich sowohl positiv als auch gebietsweise negativ auf die Lawinengefahr aus. Positiv ist der Einfluss v.a. in mittleren Höhenlagen sowie in den etwas neuschneeärmeren Regionen. Dort verbinden sich mögliche Schwachschichten innerhalb des Neuschneepakets rasch miteinander. In den neuschneereicheren Regionen sowie in größeren Höhen kann Strahlungseinfluss jedoch kurzfristig zu einer besseren Bindung oberflächennaher Schichten und dadurch zu einer erhöhten Auslösebereitschaft von Schneebrettlawinen führen. 


Aprilwetter im März: Im Vordergrund schneit es, im Hintergrund kommt die Sonne zum Vorschein. Der Strahlungseinfluss ist trotz der für die Jahreszeit zu tiefen Temperaturen intensiv. Inntal (Foto: 18.03.2021)



Einer der "hot spots" des Neuschneezuwachses in Tirol: Die Seegrube oberhalb von Innsbruck. Inzwischen "übertrifft" der Setzungsprozess der Schneedecke den Neuschneezuwachs.


Kürzliche Schneedeckenuntersuchungen 


Wie schon im vergangenen Blogeintrag erwähnt, konzentrieren wir uns aktuell auf oberflächennahe Schwachschichten. Am heimtückischsten sind dünne Schichten aus kantigen Kristallen angrenzend an dünnen Schmelzkrusten, die sich während der kürzlichen, wechselhaften Witterungsperiode gebildet haben. (vergleiche dazu auch unsere Grafik zum "Krusten-Sandwich". 


Schneedeckenuntersuchung in den Tuxer Alpen. Im Hintergrund eine fernausgelöste Schneebrettlawine vom 17.03.2021 (Foto: 18.03.2021)



Profil, welches beim oben angezeigten Lawinenanriss aufgenommen wurde. "Krustensandwich" Ost, 2140m, 40°


Spontane Schneebrettlawinen - vermutlich im Bereich dieser Schichten - konnten während der vergangenen Tage im Sektor O-S-W v.a. in einem Höhenbereich zwischen etwa 2500m und 2800m beobachten werden.


Kurzfristig zu beachten sind zudem noch lockere, von Triebschnee überlagerte Neuschneeschichten v.a. noch in größeren Höhen, vermehrt in schattigen Hängen. Darunter fallen u.a. auch dickere Graupelschichten.

Graupel war ein häufiger Begleiter der kürzlichen Schneefälle (Foto; 18.03.2021)



Filzige Kristalle als Schwachschicht zwischen dünnen Krusten. Kürzlich waren diese vermehrt noch für Setzungsgeräusche verantwortlich, inzwischen v.a. noch oberhalb etwa 2500m zu beachten. 2350m, Nord; Ötztaler Alpen


Südliches Osttirol günstiger


In Zentralosttirol sowie im südlichen Osttirol gabs vergleichsweise wenig Niederschlag. Hier sind v.a. kleinräumige, vergleichsweise zu den nördlicheren Regionen deutlich besser zu erkennende Triebschneepakete zu beachten.


Unterwegs am Bergerkogel in Zentralosttirol. Weniger Neuschnee, geringmächtigere Triebschneepakete. (Foto:; 16.03.2021)


Pulverschnee


Ganz klar lockt der viele Neuschnee zum "powdern".  Ein, auch strahlungsbedingt eher kurzfristiges Vergnügen. Dazu muss es nicht immer sehr steil sein...


Pulververgnügen in den Tuxer Alpen (Foto: 18.03.2021)

Posted Thu 18 Mar 2021 09:59:00 PM EET

Gebietsweise viel Neuschnee und Wind - große Lawinengefahr!


Während der vergangenen Tage schneite es in weiten Teilen Tirol mit Schwerpunkt im Nordwesten des Landes. Seit Sonntag, 14.03. sind dort in der Höhe um 100cm, lokal auch mehr Neuschnee gefallen. Zudem wehte - bei für die Jahreszeit zu kühlen Temperaturen - starker Wind. Alles zusammen eine Kombination, die für einen deutlichen Gefahrenanstieg gesorgt hat. Wir beurteilten die Lawinengefahr aktuell von der Silvretta über die Lechtaler Alpen bis zum Karwendel sowie im nördlichen Osttirol oberhalb der Waldgrenze als groß. 


72h-Differenz der Schneehöhe. Am meisten hat es im Norden und Nordwesten sowie im nördlichen Osttirol geschneit. (Im südlichen Ötztal handelt es sich um einen Fehlwert.)



Ab Sonntag, 14.03. durchgehend Schneefall, zeitweise starker, teils stürmischer Wind. Die Tage zuvor: Wechselhaft. Station Jöchelspitze (Region Allgäuer Alpen)



Spitzenreiter beim Niederschlag (recht klassisch für diese Wetterlage) Station Alplhütte im Mieminger Gebirge (Hydrographie Tirol)


Während der kommenden zwei Tage kommt weiterer Neuschnee dazu. Die Niederschlagsverteilung ähnelt jener der kürzlichen Neuschneefälle.


48h Neuschneeprognose (Dienstag, 16.03. 07:00 Uhr bis Donnerstag, 18.03. 07:00 Uhr)



Problembereiche in oberflächennahen Schichten


Wie schon im letzten Blogeintrag erwähnt, findet man mögliche Schwachschichten für Schneebrettlawinen aktuell in oberflächennahen Schichten. Einerseits handelt es sich dabei um oberflächennahe Schichten im Bereich der kürzlich eingeschneiten Altschneeoberfläche, andererseits aber auch um mögliche Schwachschichten innerhalb des Neuschneepakets.


Mögliche Schwachschichten im Bereich der Altschneeoberfläche



Blau: Bereiche mit einem "Krusten-Sandwich" aufgrund des wechselhaften Wetters ab Freitag, 05.03.. Mögliche Schwachschichten im Altschnee finden sich dort zwischen den Krusten.
Orange: Bereiche mit älterem, lockeren Pulverschnee als mögliche Schwachschicht



Schneeprofil 2440m, SO, 23°; Weißkugelgruppe: relevant: oberflächennahe Schichten: oberster Strich: Kruste, darunter dünne Schicht aus lockeren, kantigen Formen. (Profil vom 12.03.2021) 



Mögliche Schwachschichten innerhalb des Neuschneepakets


Lockerer Pulverschnee bzw. massive Graupeleinlagerungen können, sobald von Triebschnee überlagert, ebenso eine Schwachschicht für Schneebretter bilden. Vorstellbar ist z.B., dass sich während einer kurzen windberuhigten Phase (zu sehen z.B. an der oberen Stationsgrafik Jöchelspitze) lockerer Neuschnee ablagert, der in Folge bei weiterem Schneefall und zunehmendem Windeinfluss von Triebschnee überlagert wird. Deto vorstellbar: Massive Graupeleinlagerung während des Schneefalls. Beide Schwachschichten sind von relativ kurzer Dauer, während der kommenden Tag aber auf alle Fällen noch beachtenswert. 


In weiten Teilen Tirols zu beobachten: Graupel im Neuschnee. Erst dort, wo dieser massiv abgelagert wurde, stellt er ein Problem als Schwachschicht dar. Mieminger Gebirge (Foto: 15.03.2021) 



Aktuell in der Höhe ein großes Thema: Massiver Windeinfluss führt zu umfangreichen Schneeverfrachtungen. Nördliches Osttirol (Foto: 14.03.2021)



In den neuschneereichen Regionen in tieferen Lagen vermehrt Gleitschnee beachten


In tieferen Lagen war es in Sonnenhängen bereits häufig bis zumindest in mittlere Lagen hinauf aper. Dort muss in den Hauptniederschlagsgebieten vermehrt mit Gleitschneelawinen gerechnet werden.


Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände


Nun, im Frühjahr ist die Strahlung bereits sehr intensiv. Sobald die Sonne vermehrt zum Vorschein kommt (auch diffus), wird die Schneeoberfläche rasch feucht. Wir erwarten dann vermehrt Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände. 


Defensives Verhalten erscheint angebracht


Aktuell haben wir noch wenig Informationen aus dem Gelände. Wir gehen davon aus, dass sich doch einige, auch größere Schneebrettlawinen während der Schneefallperiode spontan lösen. Wintersportler sollten auf alle Fälle in den niederschlagsreichen Regionen sehr defensiv unterwegs sein. Allgemein gilt: Frischen Triebschnee im Steilgelände vorerst möglichst meiden. Ein Update zur Situation gibt es spätestens am kommenden Donnerstag, 18.03.2021.


Am Schluss noch eine Bitte


Wir führen gerade eine sehr erfolgversprechende Nutzerumfrage durch, um unsere Produkte zukünftig weiter verbessern zu können. Wir sind sehr dankbar für eure Unterstützung! Für all jene, die daran Interesse haben und noch nicht teilgenommen haben: Hier gehts zur Umfrage:







Posted Tue 16 Mar 2021 11:52:00 AM EET

Wetterrückblick samt kurzer Vorschau

Die vergangene Woche war wechselhaft. Eine Kaltfront aus Nordwest brachte von Donnerstag, 04.03. auf Freitag, 05.03. in Nordtirol sowie im nördlichen Osttirol verbreitet 10-15cm Schnee. Bemerkenswert waren lokale Ausreißer, u.a. in den Zentralen Lechtaler Alpen sowie in der Venedigergruppe, wo in der Höhe zwischen 30 und 50cm Neuschnee registriert wurden. 



Niederschlag vom 04.03. auf den 05.03. Einer der "Ausreißer": Die höher gelegene Niederschlagsstation auf der Rudolfshütte im Grenzgebiet Osttirol/Salzburg



Während der restlichen Woche wechselten sich dann Sonne, Wolken und etwas Niederschlag bei eher gedämpften Temperaturen ab.


Wechselhaft... Nun legt der Wind in der Höhe deutlich zu. Eine Kaltfront ist gerade im Anmarsch.


(Diffuser) Strahlungseinfluss, insbesondere auch am Donnerstag, 11.03.2021 feuchtete die Schneeoberfläche an. In Sonnenhängen war dies zumindest bis 2500m, in reinen Nordhängen bis zumindest 2000m hinauf der Fall.


In der unteren Kachel werden Lufttemperatur (rot), Taupunkt (blau) und Schneeoberflächentemperatur dargestellt. Heute am 11.03. wurde die Schneeoberfläche bei stark steigendem Taupunkt feucht.


Nun, am Donnerstag, 11.03. abends zieht eine Kaltfront rasch über Tirol. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt im Arlberggebiet. Dort sollen bis zu 20cm Schnee fallen. Am Samstag ist laut ZAMG-Wetterdienststelle Zwischenhocheinfluss angesagt, bevor es am Sonntag, 14.03. ab den Nachmittagsstunden  bis Dienstag, 16.03. mit Schneefall und stürmischen Verhältnissen auf den Bergen winterlich werden soll.


Neuschneeprognose für die kommenden 72 Stunden (ab. 11.03. abends)



Neuschneevorhersage: Erste kleine Staffel ab Donnerstag abends, zweite Staffel ab Sonntag, 14.03.


Konzentration auf oberflächennahe Schwachschichten - frischer Triebschnee bildet das Hauptproblem


Während der vergangenen Woche musste man v.a. auf frische Triebschneepakete achten. Dort, wo diese auf lockerem Pulver zu liegen kamen, waren sie störanfällig, wobei die Störanfälligkeit mit der Seehöhe zunahm. Meist waren sie klein und gut zu erkennen. Entsprechend wurden uns wohl auch nur (drei) Negativlawinen gemeldet.


Unterwegs im Außerfern. Mit der Höhe zunehmender Windeinfluss. Im Steilgelände war damals entsprechend aufzupassen (Foto: 06.03.2021)

 
Für die kommenden Tage ändert sich an diesem Grundproblem wenig. Wiederum wird man sich v.a. auf frischen Triebschnee konzentrieren müssen. Als mögliche Schwachschicht kommt vermehrt der aktuelle Neuschnee in Frage, dies wohl nur dort, wo bis zum neuerlichen Einschneien am Sonntag, 14.03. kaum Strahlungseinfluss wirkt.



Eine bis gestern, 10.03 oberflächennah noch trockene, lockere Schneeoberfläche wurde heute am 11.03. durch diffusen Strahlungseinfluss und warme Temperaturen angefeuchtet. Nord, 1950m, 35 Grad. Vorerst gut so. Zu beachten ist allerdings mögliches Potential für gm.4 (kalt auf warm) bei kälterer Schneeauflage. Wir werden die Entwicklung im Auge behalten.



Oberflächennah wechseln härtere und weichere Schichten ab. Bei massiverer Schneeauflage könnte es hier ev. zu Brüchen innerhalb der Schneedecke kommen, insbesondere in größeren Höhen, vermehrt schattseitig.



Schneedeckenuntersuchung in der Silvretta. Der Pfeil kennzeichnet die von Anfang Februar stammende Saharastaubschicht. Mögliche Problembereiche innerhalb der Schneedecke v.a. von hier aufwärts. (Foto: 09.03.2021)



Nigg-Effekt (kammnaher Oberflächenreif) am Hirzer in den Westlichen Tuxer Alpen. Starker Windeinfluss am 11.03. wird diese potentielle Schwachschicht inzwischen häufig wohl schon verfrachtet und somit mechanisch zerstört haben.


Ähnlich wie wir es bereits heute am 11.03. in den Westlichen Tuxer Alpen beobachten konnten, werden auch in näherer Zukunft aus extrem steilem Gelände vermehrt Lockerschneelawinen zu beobachten sein. Dies insbesondere während Niederschlagspausen, dann, wenn die Schneeoberfläche durch diffusen Strahlungseinfluss sowie wärmere Temperaturen feucht wird.


Wichtig erscheint wohl, frischen Triebschneepaketen im Steilgelände vorerst mal auszuweichen!
Posted Fri 12 Mar 2021 01:01:00 AM EET

öksfjord4 (1 of 1)

It only needs a picture, rumor or an interesting contour on a map for the mind to start wandering. And then, you will not find peace until you go.

I had never been riding north of the famous places of Northern Norway, like Lyngen and Tamok, although Scandinavian mountain range still continues a good ways further up the coast. Not many people tend to ride there because it is little harder to get to and has less services and information. But the mountains are still equally magnificent.

Maps as intriguing as they are informative. It’s very pleasant to spread a map over a table, dig into the contours and leave some coffee stains on the paper during these times of technology and applications. For me, Northern Norway is amazing because I know I will not have time to ride and visit all of it’s mountains in my lifetime. And I can just drive to the trailhead and climb the ones I choose to explore, not fly across the continents to reach amazing adventures.

One area in particular got my attention few years ago when I had buried myself in to the contours and coastline of Northern Norway. The northernmost glacier of the Scandi’s range and last peaks reaching over 1000 meters straight out of the fjords lie in a place called Oksfjord. It seemed that the best mountains can only be accessed by ferry or boat which usually means very little people and even less, if any, riders. I tried to find information about riding there but it was very limited which got me very intrigued.

I looked at the map contours more closely and found a valley that had riding potential in every aspect and a open view to the ocean. My mind started to wander. Does the couloirs and lines go trough? How steep are they? Maybe no-one has ridden there before? Soon, I knew that I needed to go and find out. Otherwise, the valley would start to haunt me.

The conditions didn’t happen last year when I wanted to go the first time . The adventure got pushed by a year. The second year didn’t come without difficulties either: some sudden events, schedule changes and bad weather pushed the departure date further and further in to the spring. Fortunately and finally in May everything seemed to click and we got our opportunity.

öksfjord (4 of 4)photo: @mattiollila

Team of four friends, Me, another rider Jussi Oskari Taka, filmer Matti Ollila and photographer Jani Kärppä, started journey towards the promising arctic valley. The plan was to drive as far as possible, take a ferry to the closest village, hike up to the valley, camp, explore and ride in surrounding mountains. What we would find there was a total mystery but that uncertainty was part of the whole thrill. According to the snow reports from the nearest weather stations, there was still lots of snow left even this late in the spring. Only concern was the forecast that kept changing with every update. Our short time window of one week could not handle a long storm.

After 12 hours on winding roads through the austere arctic scenery, we reached the small pier where we were supposed to take the ferry into the fjords the next morning. But the forecast was not our side – it was going to be low pressure for the next few days. So we decided to put the main objective on hold and explore mountains and snowpack just across the fjord.

We woke up to some scattered showers and a even worse forecast: the mellow low pressure had developed into a storm with lots of precipitation and high winds. We needed some info about the snow pack to figure out what our options were before the storm would hit. We decided to hike into a bowl to check the snow and maybe even ride a sheltered couloir that we spotted from the road. Only few ridgelines separated the valley that we were aiming and the bowl. So it should give us a good general idea of the genereal conditions.

The atmosphere in the bowl was the eeriest I had ever felt in the mountains. The clouds were gathering and hanging low. Temperature was rising alarmingly. Visibility was bad and we could hear small loose snow avalanches sliding and snow balls falling from the rock walls everywhere around us. We ran into a massive old avalanche debris as we got deeper in to the bowl. There was half a meter of fresh snow on top of it and it was getting warmer. We turned back and decided to dig a pit under a small couloir close to the edge of the bowl. The snow column broke from the first tap. There was a layer of graupel snow lurking 30cm deep. We sighed and had no choice but to back out. We almost got hit by a natural wet snow avalanche on the way out.

The situation looked grim for us: the approaching storm would bring only more load on the already sketchy snow pack. We would need to sit out the storm and wait for the snow pack to stabilize for several days before we could step on to any steeper terrain. In short, our window of opportunity closed right there and then.

We had no choice but return home and hope that winter would still continue and maybe we could return. It was a shame since we didn’t even get glimpse of the valley we were aiming for. But it was no use arguing with nature. The mood was low as we started the long drive back home.

A week later I saw a high pressure in the forecast. I called the guys for a rerun. Jussi could not make it anymore because of other arrangements and Jani had fallen sick. It was only me and Matti left. I tried to get at least another rider to join us but had no luck with such a short notice. It was not the best option to head out in to the unknown mountains just by the two of us. Two is a small number if something went wrong. In addition, I would need to solo all the lines. I really had to debate hard with myself what to do.

But the call of the adventure was strong. The valley had developed in to a obsession of some sort. I just had to see what was out there. I convinced myself and Matti too that if it was even little sketchy we would pull the plug. He agreed. This way we would at least know if we were on to something.

This time the forecast held. I was very excited as we got on to the boat. It was going to cruise by the valley and drop us to the closest pier from where we would continue by foot the next morning. It was beautiful sunset and we were admiring the mountains rising straight up from the fjords. Excitement grew as we got closer to our destination.

oksfjordadventure views2

 

oksfjordadventure (17 of 21)

But what we saw from the boat was nothing short from a devastation. The snow conditions suddenly were completely different in our valley. There was no snow at all the bottom and the lines we saw looked like early seasons sharky slalom runs. The valley looked like from another world compared to the other ones just beside it. The lack of snow made the valley inaccessible by skinning and the wet boulders looked like a nasty climb. The whole valley reminded me more of Mordor than the snowy paradise like I had imagined.

It was beyond our comprehension why there was at least two meters less snow in this particular valley than the ones next to it. We stared each other and the valley in disbelief. The ferry was arriving soon to the pier and we had no clue what to do. If we got off now, we would be stuck in the rockiest place of all Oksfjord for the next few days.

oksfjordadventure valley that we were supposed to go - not enoght snowOur Plan A didn’t look so inviting

We made a quick decision to stay on the ferry and return back to square one. The valley we went during our first trip at least had lots of snow. We saw some fun lines there but none of them really caught my attention. Sadly, those mediocre lines were now our best bet.

I was very disappointed. I had made myself believe that we could find something special in the valley. It didn’t even cross my mind anymore that there might not be anything there. I had put so much effort, fantasizing and other peoples time in finding the valleys treasure that I was sure that there was something.

We woke up to a sunny and beautiful day. We crossed over the fjord with a ferry to reach the mountains where we had been digging the pit during the first trip. Temperatures were moderate but there was already run-offs visible from yesterdays sunny afternoon. The spring was well on it’s way even this far north. I decided to climb a couloir on one of the higher peaks that was facing west and north-west to get an idea how high we needed to go to find dry snow.

I got two thirds of the way up and decided to turn back. The snow was still wet and the couloir was full of big wet snowballs. I saw the top part but the situation was the same there too. Run down was horrible: dodging big snowballs and trying to keep the nose on top of heavy and sticky new snow. It was frustrating. I understood quickly that every line the sun had touched was already gone. Only change was to find north facing lines but we had not seen any good ones around and didn’t locate any on the map either.

oksfjordadventure checking snow conditionsCouloir was filled with frozen slush sluff.

We didn’t want to call it quits but at the same time we had to be realistic : with the current conditions there was nothing to ride. I fell into despair. The trip seemed to fall into pieces again. It was developing into a journey without the destination. And I needed to find something, at least for my own piece of mind.

Porpoises were playing around in the water and sun was shining but I retreated for a nap in the back of the van. Lying there half a sleep, I started to think what was the sense of it all anyway. I had been dreaming of discovering something new and special. But in the end, if you strip all the glory off it, I was looking for just another crack in the wall. And that moment it felt like the most useless thing to do. I had ridden hundreds of lines before, how could I even imagine something here would be any different?

As I was dwelling in these bleak thoughts, I recalled a quote from Yvon Chouinard: “True adventure begins when everything goes wrong”. It was a thought to embrace. It gave me tiny piece of hope that maybe we could still turn this trip around. Matti was still admiring the porpoises, eagles and the arctic scenery when I got out of the van back into the sun. We tried to think what we could still do and suddenly we remembered one line that we vaguely saw in the back of one fjords during yesterdays ferry cruise. It stood out from anything else we had seen: completely straight line in the rugged mountain side. And it was facing north! On the down side we had no idea if it went through or how to even get there.

There was no roads going close to the valley and even by boat it was more than ten kilometers away partly on open ocean. There was no village which meant no ferries going in either. By foot we would need to climb up to the glacier which was hanging between the valleys, cross it and drop down into the unknown route trusting only the map that it goes through. It didn’t seem like a good option just by the two of us. We seemed to hit a wall again. But there was some fishermen and boats in a small village close by. Should we try to convince one of them to take us there? Why not? We had nothing to lose.

öksfjord (2 of 4)

After few inquiries in the village, we were told to ask from a fisherman called Örjan when he returned from the sea. To our surprise he didn’t even blink nor question our endeavor but promised to take us there first thing the next morning. Our plan B just started to formulate.

öksfjord (3 of 4)Picking mussles for dinner

Mountains looked beautiful from the boat in the morning light. Also, the feeling of this kind of approach was special. There was few abandoned houses scattered on the fjord’s shores and a shipwreck. Örjan told us that the last people from one of the houses moved out 5 years ago. Few families had settled into the valley after the WWII like they did in almost every fjord and valley in Norway. This amazes me. These houses look totally disconnected from the outside world and farmer life must have been really harsh this far in the arctic.

Örjan dropped us off at the end of the fjord and wished us good luck. As his boat disappeared in to the horizon, we too felt very disconnected, isolated and alone. We hoped that he was a man of his words and would return for us. We left some gear at the shore and started our ascent towards the potential line. We were wondering if anyone had been riding in this particular valley before. Örjan didn’t know when we asked. He had seen some skiers in his home valley but had not heard anybody going into this one with skis or snowboards. Fascinating thought.

To our big surprise, we found dry snow only 100 meters up from the fjord. The valley seemed to have much more snow than the ones beside it. According to the map our plan A valley was just on the other side of our potential line now. And there was way less snow on the on next valley too where Örjan’s place was. We were baffled. It was definitely the weirdest micro climate phenomenon we had ever witnessed.

oksfjordadventure (12 of 21)

oksfjordadventure viewsThe valley had riding potential in every aspect

oksfjordadventure (9 of 21)West wall

The line was a real beauty: a perfect ramp hanging on the side of the mountain with huge walls on each side and it did go through nicely. It almost looked like a perfect wave rolling on the mountainside. And the snow conditions looked amazing with no run offs at all. I got ecstatic. This definitely was not just another crack in the wall!

öksfjord (1 of 4)

Only problem now were the cornices hanging above the line which were getting hit by the spring sun. They looked like a loaded guns pointed at the line. Soloing a serious line in the middle of nowhere was scary enough on it’s own. I didn’t want have any extra tension for the climb. So we decided to return the next night when the cornices were frozen again and hopefully ride it at first light. We buried the camera gear on the plateau that was facing the line. It would be Matti’s post and I would hike around the plateau to get straight under the line.

oksfjordadventure burying camera gear for next morning

We returned to shore and tried to rest and fuel up for the night. I was so excited about the night mission that it was hard to get any sleep. We also found some wolverine tracks in the snow. We started wonder if the wolverines were fond of our smell after a long winter. We decided to pack knives within easy reach, like it would make any difference! But any extra comfort was a welcome.

I started the approach from our little base around 11pm. The forecast had promised clear skies but clouds were gathering, as usual. The world was completely silent. Atmosphere was very peaceful and intense at the same time. Silence was only broken by the static from the walkie-talkies. I reached the foot of the mountain within an hour and started the ascent. It might have been an fairly easy hike all the way up to the beginning of the ramp without crazy flat light. I had to skin through an old and covered avalanche debris and I could not see the bumbs at all. I kept poking my skis into small boulders and falling into holes. On the open I could not see if I was running into a wall or sliding downhill. All I could see was the outlines and the rock walls above. I started swearing by myself and lost a lot of precious energy.

Before entrance of the ramp I jumped of the skis to start bootpacking. I sank in waist deep. The snow was amazing but at the same time I knew it meant a loooong hike. The snow felt stable and the bottom was V-shaped which ensured me that there was not too much tension in the snow pack. So I started push up with a good feeling.

But not too long after, I could feel the cramps creeping in. I lost a lot of fluids and energy zigzagging in the flatlight and obviously I had failed to fuel up too. I was swearing again. I had good 2-3 hours of swimming in head of me and I was already in such pain that I had to lay down and shake my legs. In many other situations I would have stopped but this was not the time for quitting. I needed just suck it up. I knew I could do it… or at least I wanted to be able to do it. After all the setbacks we were finally on to something and I really wanted to ride the line. It had quickly become dangerously important to me.

At times, I got scared of the snow. It was so deep and partly steep and I was alone. There was no partner to discuss the situations. I told myself these were completely normal doubts that you go through hiking in the middle of the night. So, I pushed the fear aside and continued. I was so focused on the goal that nothing could stop me now.

But at some point, I started to noticed my obsessive behavior towards the goal which was a thing I had always tired to avoid. I knew how dangerous it could be in the mountains. I was tired, dehydrated and continuing stubbornly. This could easily lead in to grave mistakes. Is it really worth it? I needed to stop and re-assess the whole situation.

I studied my emotions closely and assessed the conditions of the climb again. My emotions were a like rollercoaster but I could stop and rationalize. Good. The snow was deep and the climbing was difficult but there was no actual signs of instability or danger. Snow had had time to settle for few days and we had not seen any slab avalanches. Good. I calmed down, got my confidence back and kept on going. Soon after, I saw the col and knew I would make it. I was happy about my self-search moment, recognizing dangerous behavior and ability to still think clearly in an intense situation.

At 4 am I was relieved to stand on the col. I was proud of my effort and perseverance. I had made it to the top. The other side of the col dropped down to the valley where were supposed to camp originally. It truly had lot less snow and I still could not fathom why. But that didn’t matter anymore. I was about to drop into one of best lines of the season.

My legs were tired but adrenaline was pumping the fatique aside. It was mostly cloudy and some scattered snow with some rays of pink light. Forecast did not hold once again but I could not have cared less at that moment. At least, it wasn’t flatlight anymore. We waited for the best light possible and as soon as Matti gave the good to go I dropped in.

oksfjordadventure (3 of 21)

It felt like I was riding a big wave. The snow was the best I had ridden the whole season and it was 12th of May. I let everything out and came out screaming at the bottom. With happy grin I stopped into a safety stop behind a big rock wall and let the slough run by before cruising down back to the fjord. But I suddenly became really cold and started shaking. Adrenaline wasn’t pumping anymore and I had no energy left. I ate the last chocolate bar. It was the best chocolate ever.

öksfjord3 (1 of 1)

We met again at our base with big high fives. I felt extremely happy as we started cooking breakfast and waiting for Örjan to return. We managed to accomplish something great in the end! It definitely took a little faith this time. But I guess, the best memories and adventures need twists and turns, some uncertainty and difficulties, to become the unforgettable ones. This particular line, may it be just another crack in the wall for most, became something truly special to us and maybe it was as a result of all the setbacks along the way.

One beautiful line, which we started calling The Cold Pocket after the weird micro climate, was all it took this time to turn the trip into a real adventure. I understood then that for me it is about those few precious seconds we chase and the feeling of exceeding myself that keep calling me back again and again. They are the spark of adventures.

Posted Wed 10 Mar 2021 12:54:14 AM EET
Posted Mon 08 Mar 2021 08:16:33 PM EET

Während der vergangenen Woche günstige Lawinensituation


Die vergangene Woche stand im Zeichen einer günstigen Lawinensituation mit häufig geringer Lawinengefahr und somit nur wenigen Gefahrenstellen. Dies hatte v.a. mit einer recht stabilen Hochdruckwetterlage zu tun. Die Luft war zeitweise außergewöhnlich trocken, die Temperatur meist etwas gedämpfter als die Woche zuvor, die Nächte großteils sternenklar. Dadurch konnte sich die, während des Tages an Sonnenhängen oberflächig aufgeweichte Schneedecke sehr gut verfestigen. Es bildete sich ein von Tag zu Tag dicker werdender, tragfähiger Harschdeckel. Das Hauptproblem während des vormittags war deshalb eine mögliche Absturzgefahr auf steilen, hart gefrorenen Hängen und nicht die Lawinengefahr. Selbst am Nachmittag weichte die Schneedecke meist nicht mehr tiefgründig auf - wohl einer der Gründe, dass uns während der vergangenen Woche nur ein einziger Lawinenabgang gemeldet wurde - und das war eine Gleitschneelawine in den Nordalpen.


Sternenklare Nacht im Glocknergebiet



Eine (fast) makellose Woche liegt hinter uns. Einzig eine schwache Kaltfront streifte Nordtirol am Samstag, 27.02. Danach erkennt man das Eindringen außergewöhnlich trockener Luftmassen. Perfekte nächtliche Ausstrahlung.



Die grünen Punkte zeigen Niederschlag am 27.02.2021. Betroffen war der Norden. Meist waren es nur wenige Millimeter.



"Firn" - korrekt Sulzschnee zum "Abwinken". So wird es allen, die vergangene Woche für Wintersportaktivitäten nutzen konnten, in Erinnerung bleiben. Außerfern (Foto: 02.03.2021)



Nicht alltäglich - ein so massiver Harschdeckel - allerdings nur in tieferen Lagen



Auch hier am Foto. Knapp vor 13:00 Uhr im sehr steilen südexponierten Gelände auf 2450m: Oberflächig etwas aufgeweicht, darunter ein massiver Schmelzharschdeckel bei einem lockeren, feuchten Fundament 



Nur mehr ganz vereinzelt Gleitschneelawinen

Nach einem für die Jahreszeit außergewöhnlich ausgeprägten Lawinenzyklus bis zum 25.02.2021 - darunter waren auch sehr viele Gleitschneelawinen - konnte man die letzte Woche so gut wie keine Lawinen mehr beobachten. Dies passt sehr gut mit unseren langjährigen  Beobachtungen nach erhöhter spontaner Lawinenaktivität bei ebensolcher, folgender Wetterlage überein.


 
In rot eingezeichnet: Gleitschneemaul auf der Nordkette (02.03.2021)



Etwas später: Eine Gleitschneelawine (Foto: 02.03.2021)



Fortschreitende Ausaperung in Sonnenhängen durch Strahlungs- und Wärmeeinfluss, aber auch durch bereits abgegangene Lawinen. Navistal, Westliche Tuxer Alpen (Foto: 27.02.2021)



Eine Kaltfront bringt am Freitag, 05.03. im Norden etwas Schnee und Wind aus nördlichen Richtungen


Im Norden des Landes ist für morgen, Freitag, 05.03. eine Kaltfront vorhergesagt. Ganz im Norden sollen 10-20cm, lokal bis zu 30cm Schnee fallen. Begleitet wird der Schneefall von Wind über Verfrachtungsstärke aus nördlichen Richtungen. Die Neuschneemenge nimmt gegen Süden hin ab.



Vom Neuschnee betroffen ist v.a. Nordtirol und das nördlichste Osttirol


Klar, muss man sich mit dem Neuschnee Gedanken machen, worauf dieser zu liegen kommen wird.
  • Sonnseitig ist es meist ein harter Schmelzharschdeckel. Dort kommt deshalb einzig lockerer, überwehter Neuschnee als mögliche Schwachschicht für kleine Schneebrettlawinen in Frage.

  • Schattseitig hingegen findet man aktuell in windberuhigten Hängen oberhalb etwa 2000m teilweise eine dünne Schicht aufbauend umgewandelten Schnees bzw. hat sich diese Schicht unterhalb einer dünne Kruste gebildet. An schneearmen Stellen ist diese Schicht ausgeprägter. Dort findet man mitunter örtlich begrenzte "Schwimmschneenester". Schattig gibt es also gebietsweise Potential für mögliche Schwachschichten für frische Triebschneepakete. Die Gefahrenstellen werden allerdings überschaubar und zudem für den erfahrenen Wintersportler leicht zu erkennen sein.



In Nordtirol - wie hier am Arlberg - trübt es gerade ein.



Unter einem dünnen Winddeckel haben sich kantige Kristalle gebildet. Nur bei großer Auflast könnte diese Schicht zu einem Problem werden.



An diesem Profil in der Silvretta erkennt man kantige Kristalle an der Schneeoberfläche. Nord, 2330m. Frischer Triebschnee würde hier nur schlecht verbunden sein.



Am Wochenende im Norden Lockerschneelawinen


Neuschnee reagiert gerade im Frühling sehr rasch auf Strahlungs- und Wärmeimpulse. Deshalb sollte man ab Samstag, 06.03. - wenn die Sonne zum Vorschein kommen wird - im extrem steilen Gelände zudem auf spontane Lockerschneerutsche und Lockerschneelawinen achten. 


Im Süden weiterhin kaum Gefahrenstellen


Im Süden des Landes sowie im Norden abseits frischer Triebschneepakete überwiegen also weiterhin günstige Verhältnisse.



In vielen Teilen Osttirols liegt für die Jahreszeit immer noch überdurchschnittlich viel (kompakter) Schnee (Foto: 28.02.2021)


Vereinzelt sind dort weiterhin Gleitschneelawinen möglich: Bereiche unterhalb von Gleitschneerissen deshalb unverändert meiden. Weiterhin besteht auch Absturzgefahr auf der harten Schneeoberfläche. Dies auch in den Gebieten mit Neuschnee, wo nur wenig Neuschnee die pickelharte Schneeoberfläche überlagert.

Ganz am Schluss ergänzend zu letztem Blogeintrag ein weiterer Hinweis einer möglichen alpinen Gefahr. Wir haben diesen Hinweis von einem Wintersportler bekommen, der letzte Woche Glück hatte, nicht von einem herabfallenden Stein äsender Gämsen erschlagen worden zu sein...



Gämsen im extrem steilen Gelände. Äsend und dabei Steine lostretend... Nordkette (02.03.2021)

Posted Thu 04 Mar 2021 08:16:00 PM EET

Frühjahrsverhältnisse

Das schöne Wetter mit klaren Nächten beschert uns ab Sonntag, 27.02.2021 klassische Frühjahrsverhältnisse: Am Morgen überwiegen günstige Bedingungen. Die Lawinengefahr steigt während des Tages aufgrund Erwärmung und Sonneneinstrahlung (etwas) an. Die spontane Lawinenaktivität hat dabei im Vergleich zur vergangenen Woche inzwischen deutlich abgenommen. Wintersportler*innen können v.a. dort, wo die Schneedecke während des Tages im Steilgelände feucht bzw. nass wird, noch Schneebrettlawinen auslösen. Die Hauptgefahr bilden jedoch Gleitschneelawinen, insbesondere im schneereichen Osttirol.


Weitere alpine Gefahren

Neben der Lawinengefahr möchten wir dieses Forum auch dazu benützen auf weitere, aktuell zu beachtende (alpine) Gefahren hinzuweisen.


Absturzgefahr auf harter Schneeoberfläche

Unmittelbar mit der nächtlichen Ausstrahlung und oberflächigen Verfestigung der Schneedecke zusammenhängend, sollte man eine mögliche Absturzgefahr auf der harten Schneeoberfläche beachten. Es erscheint ratsam, rechtzeitig Harscheisen oder gegebenenfalls sogar Steigeisen (samt Pickel) zu verwenden.



In den Morgenstunden ist die Schneedecke nach klaren Nächten vielerorts tragfähig gefroren.


Gefahr durch Wechtenbrüche

Gerade jetzt im Frühjahr nimmt die Gefahr von spontanen Wechtenbrüchen stetig zu. Wichtig erscheint insbesondere aber, dass man sich der Existenz von Wechten bewusst ist, damit man nicht versehentlich auf Wechten steigt, die unter der künstlichen Zusatzbelastung brechen könnten.


Wechten: Schön anzuschauen, aber heimtückisch (Foto: 18.02.2021)


Gefahr durch Spaltenstürze

Am Donnerstag, 25.02.2021 ist eine Person am Großvenediger durch einen Spaltensturz ums Leben gekommen. Die Person war nicht angeseilt. Aufgrund der intensiven Niederschläge im Süden des Landes mag der Eindruck entstanden sein, dass die Schneeauflage auf Gletschern außerordentlich gut sei. Man muss jedoch bedenken, dass gerade hochalpin während Schneefälle stürmischer Wind vorherrschte, der mitunter viel Schnee verfrachtete. Die Schneemächtigkeit kann deshalb aktuell auf windexponierten Gletschern für die Jahreszeit unterdurchschnittlich sein.


Bergrettungseinsatz Spaltensturz Großvenediger (Foto: 25.02.2021)


Die gebrochene Schneebrücke. Man erkennt die teilweise nur sehr dünne Überdeckung (Foto: 25.02.2021)


Schneebrücken über Bachläufe

Wir beobachten aktuell, dass die Bäche langsam wieder offen(er) werden. Diese führen durch die Schmelze mehr Wasser. Schneebrücken werden dadurch dünner und störanfälliger. Also, Vorsicht beim Queren von Bäche mit viel Wasser. Es besteht Ertrinkungsgefahr! Denn nicht immer gibt es die Möglichkeit, wie bei unterem Foto - eine Holzbrücke über den Bach...





Gespannte Seile beim Zustieg auf die Adlersruhe

Eine sehr lokale, aufgrund der Beliebtheit des Tourengebiets jedoch hervorzuhebende Gefahr ergibt sich aktuell im Bereich der Materialseilbahn, die auf die Adlersruhe führt(e). Eine sehr große Schneebrettlawine von der Langen Wand im Großglocknergebiet zerstörte diese nämlich am 06.12.2020.


Im Vordergrund eine zerstörte Stütze der Materialseilbahn auf die Adlersruhe. Am linken Bildrand befindet sich der Großglockner. Rechts der Stützenoberkante erkennt man das Einzugsgebiet der Schadenslawine (Foto: 17.12.2021)


Nun sind die Seile der Materialseilbahn im Mittelteil der Bahn unter Schnee begraben und befinden sich ca. 50-70 m seitlich versetzt der normalen Führung. Sie sind somit aktuell unter großer Spannung. Ein - bei fortschreitender Abschmelzung - möglicher Seilausschlag stellt eine große Gefährdung für Skitourengeher*innen dar. Dies gilt auch für die Bergstation der Bahn, wo große Zugkräfte wirken. Dieser Umstand veranlasste den Hüttenwirt der Adlersruhe, Toni Riepler, die gefährdeten Bereiche großräumig abzuriegeln und zu markieren.








Die Schadenslawine. Links am oberen Bildrand der Großglockner, rechts entlang des Grates ein Kreis - die Adlersruhe. 

Posted Sat 27 Feb 2021 06:52:00 PM EET

Zahlreiche spontane Lawinenabgänge


Während der vergangenen Woche sind in Tirol zahlreiche Lawinen von selbst abgegangen. Betroffen waren vor allem, steile, von der Sonne beschienene Hänge bis in Höhenlagen von etwa 2700m hinauf. Gehäuft wurden Nass- und Gleitschneelawinen unterhalb etwa 2400m beobachtet.



Ablagerungen frischer Nassschneelawinen am Fließer Berg, Süd, 2100m (Foto: 23.02.2021)



Schneebrett-, Gleit- und Lockerschneelawinen in der Samnaungruppe. Am linken Bildrand erkennt man ein Gleitschneemaul - ein Vorzeichen einer möglichen Gleitschneelawine (Foto: 23.02.2021)



Gefährdungspotential für exponierte Verkehrswege, Gschnitztal, Foto: 23.02.2021



Spontaner Lawinenabgang aus extrem steilem südexponierten Gelände. Zentrale Lechtaler Alpen (Foto: 23.02.2021)



Kleine Gleitschneelawine mit großer Folgewirkung. Diese Lawine verschüttete die Zufahrtsstraße nach Kals - sh. unteres Foto (Foto: 23.02.2021)



Lawinenablagerung obiger Lawine auf der Kalser Landesstraße (Foto: 23.02.2021)


Erfolgreiche Lawinensprengungen 


Aufgrund erhöhten Gefährdungspotentials mancher Straßenabschnitte im schneereichen Osttirol wurden dort u.a. auch Lawinen künstlich vom Hubschrauber aus gesprengt. Zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt, waren die Sprengungen durchwegs sehr erfolgreich, wie folgendes Video zeigt.



Lawinensprengung für die Sicherung der Kalser Landesstraße (Video: 24.02.2021)


Einige Lawinen mit Personenbeteiligung bzw. einige Lawineneinsätze


Ebenso sind uns einige Lawinenabgänge gemeldet worden, bei  denen Personen beteiligt waren bzw. bei denen Lawineneinsätze aufgrund unklarer Situationen initiiert wurden. Unserem Informationsstand kamen dabei keine Personen zu Schaden. Hier eine grobe Auflistung:
 
17.02.2021 11:50 Uhr: Nederkogel, Gurgler Gruppe, Südost, 2650m, 
20.02.2021 09:50 Uhr: Lämpermahdspitze, Nördliche Ötztaler und Stubaier Alpen, Ost, 2400m
20.02.2021 11:35 Uhr: Vordere Brandjochspitze, Karwendel, Südost, 2250m
20.02.2021 --:-- Uhr : Kesselspitze, Nördliche Ötztaler und Stubaier Alpen, Nordost, 2300m
21.02.2021 13:15 Uhr: Hohe Warte, Westl. Tuxer Alpen, Nord, 2250m
23.02.2021 17:40 Uhr: Arzler Reise, Karwendel, Süd, 1950m
24.02.2021 11:00 Uhr: Foppmandl, Zentrale Stubaier Alpen, Nordost, 2350m
24.02.2021 12:15 Uhr: Kleiner Kaserer - Wildlahnertal, Westliche Tuxer Alpen, Südwest, 2100m
24.02.2021 15:15 Uhr: Arztaler Hochleger, Westliche Tuxer Alpen, 2200m, Süd
25.02.2021 07:45 Uhr: Zirmeggenkar, Gurgler Gruppe
25.02.2021 12:45 Uhr: Riffelsee Talabfahrt, Weißkugelgruppe
25.02.2021 14:15 Uhr: Schafkar, Lechtaler Alpen, Südost, 2300m
25.02.2021 15:50 Uhr: Gleierschköpfe, Karwendel


Nachteinsatz Arzler Reise, Karwendel (Foto: 23.02.2021)


Lawineneinsatz Arztal-Hochleger (Foto: 24.02.2021)


Lawinenabgang Foppmandl (Foto: 24.02.2021)


Schneebrett Kleiner Kaserer-Wildlahnertal (Foto: 24.02.2021)


Lawinenabgang Zirmeggenkar (Foto: 25.02.2021)


Schneebrett Schafkar (Foto: 25.02.2021)


Systematische Schneedeckenuntersuchungen als Basis für die Gefahreneinschätzung


Die vergangenen Tage konzentrierten wir uns auf die Beobachtung der zunehmenden Durchfeuchtung bzw. Durchnässung der Schneedecke. Im Rahmen einer großräumigen Geländeerkundung unter Zuhilfenahme des Landeshubschraubers konnten wir systematisch Schneedeckenuntersuchungen durchführen.  


Landeplatz bei der Wetterstation Gallreideschrofen im Pitztal (Foto: 23.02.2021)


Wir nützten diese Gelegenheit gleich auch dazu, die für einige Wetterstationen eingerichteten Schneedeckensimulationen zu verifizieren. Das Ergebnis war verblüffend. Realität und Modell passten gut zusammen.


Steter Temperaturanstieg, gute nächtliche Ausstrahlung und Abkühlung sowie tageszeitliche Durchfeuchtung der Schneedecke - Station Gallreideschrofen.


Schneeprofil im Nahbereich der Wetterstation Gallreideschrofen, Osthang, 2190m, Isotherme Schneedecke, also durchwegs feucht und 0°C. Potentielle Schwachschichten innerhalb der Schneedecke


Schneedeckensimulation: Linker Teil: Die roten Drei- und Vierecke zeigen mögliche Schwachstellen aufgrund eines Nassschneeindizes. Rechter Teil zeigt das simulierte Schneeprofil für den Stationsstandort Gallreideschrofen.


Wenige Meter von obigem Profil entfernt in einem 23° steilen NW-Hang: Die Schneedecke hat noch Temperaturreserven, d.h. Die Wärme macht der Schneedecke schattig in der Höhenlage noch nichts aus.



Karte für die EUREGIO-Region mit Nassschneeindizes für ausgewählte Stationen und simulierte  Südhänge: Je röter, desto instabiler.


Interessant war wiederum der in der Luft vorhandene Saharastaub, der die Sicht insbesondere zwischen dem 22.02. und 24.02. eintrübte.




Häufig findet man an der Schneeoberfläche bzw. in deren Nahbereich Saharastaub von Anfang Februar. Dieser fördert die Wärmeaufnahme und dadurch die Durchfeuchtung der Schneedecke (Foto: 23.02.2021)


Ausblick für die kommenden Tage


Die Frühjahrsverhältnisse mit einem tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr bleiben vorerst bestehen. Eine schwache Kaltfront, die Tirol von Freitag auf Samstag erreicht, führt zu einer Besserung der Situation mit einem geringeren tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr, als dies während der vergangenen Woche der Fall war. Ab Sonntag, 28.02. soll sich neuerlich ein stabiles Hochdruckgebiet über Tirol etablieren.

Die Hauptgefahr werden Gleitschneelawinen darstellen, die auf steilen Wiesenhängen abgleiten können. Diese Lawinen können zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch bei tragfähigem Schmelzharschdeckel abgehen. Deshalb unser Rat: Meidet Bereiche unterhalb von Gleitschneerissen. Im schneereichen Osttirol können Gleitschneelawinen weiterhin gefährlich groß werden und dabei u.a. auch Wanderwege oder Forststraßen gefährden.

Bereits abgegangene Gleitschneelawinen bzw. Gleitschneerisse auf der Nordkette oberhalb von Innsbruck (Foto: 24.02.2021)


Für den Wintersportler gilt: Bei guter Tourenplanung, sprich guter Zeiteinteilung dominieren nach klaren Nächten - abgesehen vom Gleitschneeproblem - gute Bedingungen. Während der Morgenstunden besteht allerdings auf der meist hart gefrorenen Schneeoberfläche Absturzgefahr. Im Gratbereich lauert mancherorts zudem die Gefahr von Wechtenbrüchen.
Posted Thu 25 Feb 2021 10:24:00 PM EET

Die Schneedecke verliert mit Wassereintrag an Festigkeit


Mit den überdurchschnittlich warmen Temperaturen und der Sonneneinstrahlung stellen wir aktuell eine fortschreitende Durchfeuchtung bzw. Durchnässung der Schneedecke fest. Dies trifft besonders für Sonnenhänge unterhalb etwa 2600m sowie für Schattenhänge unterhalb etwa 1800m zu.


Bezeichnend für die aktuelle Situation: Steter Temperaturanstieg während der vergangenen Tage. Schnee-Oberflächentemperatur unterliegt einem Tagesgang und erreicht ab dem späten Vormittag 0 Grad. Intensiver Strahlungseintrag. 


Das in die Schneedecke eindringende Wasser erreicht dort zunehmend auch den Boden. Die Schneedecke ist dann isotherm, man misst somit vom Boden bis zur Schneeoberfläche überall 0°C.

Schneeprofil Jöchlspitze im Außerfern: Isotherme Schneedecke auf knapp 1700m im 6° steilen südexponierten Gelände


Je tiefer die Höhenlage bzw. auch je steiler und je sonnenexponierter ein Hang, desto massiver ist dieser Durchfeuchtungsprozess. In höheren Lagen schaut es entsprechend noch besser aus.


Gestern am 21.02. war die Schneedecke im Karwendel in einem 38° steilen, Südhang auf 2680m nur oberflächig nass. Dort gibt es noch Temperaturreserven und dauert somit noch bis zu einer massiveren Destabilisierung der Schneedecke. 


Gleitschneelawinen können jederzeit abgehen - Gefährdung exponierter Verkehrswege, Wanderwege oder Forststraßen


Mehr Wasser an der Grenzfläche zwischen Boden und Schneedecke bedeutet auf glattem Untergrund eine geringere Reibung und dadurch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit des Abgleitens der gesamten Schneedecke. Deshalb beobachten wir konkret seit vorgestern, 20.02. nachmittags, vermehrt Gleitschneelawinen im gesamten Land. Gemein an dieser Lawinenart ist der Umstand, dass auch während klarer Nächte, wenn die Schneeoberfläche tragfähig gefriert, der Gleitprozess am Boden weiter fortschreitet. Gleitschneelawinen können deshalb auch mitten in der Nacht abgehen! In den schneereichen Regionen, wie z.B. in Osttirol sind diese Lawinen zum Teil auch groß und gefährden dadurch nicht nur exponierte Verkehrswege, sondern beispielsweise auch Wanderwege oder Forststraßen!


Gleitschneelawine im Nahbereich einer Aufstiegsspur. Defereggental (Foto: 21.02.2021)


Gefährdung von Zustiegen bzw. Abfahrten im Südlichen Osttirol durch - vom Tal nicht einsehbaren Gleitschnee-Lawinen-Einzugsgebieten. Sehr heimtückisch! (Foto: 21.02.2021)



Frische Gleitschneelawine aufgrund vermehrten Wassereintrags in die Schneedecke im Schmirntal in den Westlichen Tuxer Alpen. (Foto: 22.02.2021)



Durchnässung fördert auch den Abgang von Schneebrettlawinen - tageszeitlichen Gang beachten


Befinden sich innerhalb der Schneedecke Schwachschichten aus aufbauend umgewandelten Kristallen, so kann Wassereintrag zu deren Schwächung führen. Als Folge können sich dort Schneebrettlawinen lösen. Aktuell betrifft dies Steilhänge im Sektor O über S bis W unterhalb etwa 2400m. Wenn das Einzugsgebiet groß genug ist, sind auch dort mitunter gefährlich große Schneebrettlawinen vorstellbar. Im Gegensatz zu Gleitschneelawinen unterliegen Schneebrettlawinen aber eindeutig einem tageszeitlichen Gang - von frühmorgens nach klaren Nächten meist günstigen Verhältnissen steigt deren Auslösewahrscheinlichkeit während des Tages stetig an.  


Schneebrettlawinen Rotgabele (Schobergruppe). Aus den Bildern kann auch abgeleitet werden - und das passt zur aktuellen Situation in Osttirol - dass die Schneedecke in tieferen Schichten stabil ist (kein Durchbrechen aufgrund der großen Zusatzbelastung der abgehenden Lawinen in tiefere Schichten) -  (Foto: 21.02.2021)



Ablagerungsgebiet der Lawine Rotgabele - Gefährdungspotential! (Foto: 21.02.2021)



Eine ähnliche Situation bei der Wolgemuthalm (Gschlöss). Lawinenablagerung auf Zustiegsweg. (Foto: 22.02.2021)


Nasse Lockerschneelawinen

Während der vergangenen Tage konnte man zudem auch vermehrt nasse Lockerschneelawinen aus besonntem, extrem steilen Gelände beobachten. Unterhalb des Brandjochs auf der Nordkette wurde beispielsweise ein Wintersportler von einer Lockerschneelawine erfasst, mitgerissen und verletzt. Die Gefahr nasser, spontaner Lockerschneelawinen nimmt inzwischen eher wieder ab. Eine künstliche Auslösung durch Wintersportlern ist bei entsprechend nasser Schneeoberfläche aber weiterhin vorstellbar.



Bei den eingezeichneten Pfeilen erkennt man Lockerschneerutsche. Diese lösten sich spontan. Eine Person wurde mitgerissen. Brandjoch, SO, extrem steil (Foto: 20.02.2021)


Nur mehr vereinzelte Gefahrenstellen für trockene Schneebrettlawinen


Wie schon im vergangenen Blogeintrag erwähnt, gibt es für trockene Schneebrettlawinen nur mehr vereinzelte Gefahrenstellen. Am ehesten lassen sich diese noch im extrem steilen, schattigen Gelände, dann besonders an schneearmen Stellen bzw. an Übergängen von wenig zu viel Schnee auslösen. Bezeichnend für diese Situation ist u.a. ein Lawinenabgang im Wildlahnertal im Nahbereich der Hohen Warte in den Westlichen Tuxer Alpen, bei dem ein abfahrender Wintersportler von einer Schneebrettlawine erfasst, mitgerissen und unverletzt teilverschüttet wurde. 



Lawinenauslösung im felsdurchsetzten, extremen Steilgelände. Hohe Warte (Foto: 21.02.2021)


Zusammenfassend: 

Abgesehen vom Gleitschneeproblem herrschen in den Morgen- und frühen Vormittagsstunden nach klaren Nächten verbreitet günstige Verhältnisse. Während des Tages steigt die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen an. Vorsicht: Lawinen können bis in Talbereiche vorstoßen!
Posted Mon 22 Feb 2021 08:13:00 PM EET

Fried okra. Okra is dredged in seasoned cornmeal, then fried until golden. Using this recipe with some minor modifications allowed me to prepare better fried okra than my mom! Perfectly FRIED OKRA to kick off the Fall Season!!

Fried okra Okra can be cooked a variety of ways, but frying it seems to be among the most popular methods. Deep-fried okra is a staple of Southern cuisine. Fried okra is a staple in Texas and the south, and everyone has their own way to make it. You can have Fried okra using 7 ingredients and 3 steps. Here is how you cook it.

Ingredients of Fried okra

  1. It’s 100 gm of bhindi(ladyfinger).
  2. Prepare 1 of chopped onion.
  3. You need 1 of chopped tomato.
  4. You need to taste of Salt.
  5. Prepare to taste of red chilli powder.
  6. Prepare 1/2 tsp of haldi( Turmeric) powder.
  7. It’s as needed of Oil.

They are all good to me. In fact, I can't recall ever meeting a plate or bowl of fried okra that I didn't like. Fried okra is a tasty treat. Just coat okra with beaten egg and then seasoned corn meal, corn flour, or You can fry the pods whole, but there's nothing wrong with cutting the okra into bite-size pieces.

Fried okra instructions

  1. Take oil in pan.add onion and tomato in it.put salt, chilli, turmeric.cook it unless oil releases..
  2. Other side,fry bhindi..
  3. Add masala in fried bhindi.it is ready to serve..

This cornmeal fried okra recipe uses cornmeal which allows for more of the okra flavor to get through and keeps it more healthy. Danish band inspired by the Hill Country blues of the North Mississippi. Fried Okra – one of the best okra recipes ever featuring cut okra coated in cornmeal and flour to make crispy and crunchy okras. Okra is my favorite vegetable ever. Fried okra is a classic southern dish.

Posted Mon 22 Feb 2021 04:31:55 PM EET

Crock Pot Easy Clam Chowder.

Crock Pot Easy Clam Chowder You can have Crock Pot Easy Clam Chowder using 10 ingredients and 5 steps. Here is how you achieve that.

Ingredients of Crock Pot Easy Clam Chowder

  1. You need of Easy Clam Chowder.
  2. You need 1 medium of Onion.
  3. It’s 2 medium of Potatos.
  4. You need 1 can of Cream of Chicken soup.
  5. You need 2 clove of Garlic.
  6. It’s 1 can of Minced Clams.
  7. You need 1 tsp of Worstershire Sauce.
  8. You need 1 tsp of Black Pepper.
  9. Prepare 1 packages of Oodles of Noodle soup.
  10. Prepare 2 tbsp of Butter.

Crock Pot Easy Clam Chowder step by step

  1. Place all ingredients except Oodles of Noodle soup in croak pot.
  2. Cook on low for 4 hours.
  3. Now add Oodles of Noodle soup including flavor packet if applicable.
  4. Cook on low an additional 2 hours.
  5. Cut up onion and potatos.
Posted Sun 21 Feb 2021 05:42:08 AM EET

Chicken Jambalaya.

Chicken Jambalaya You can cook Chicken Jambalaya using 22 ingredients and 4 steps. Here is how you cook it.

Ingredients of Chicken Jambalaya

  1. You need 2 tablespoons of butter.
  2. Prepare 1 of small onion diced ¼ inch (about 1/2 cup a little extra is great:).
  3. Prepare 1/2 of each red bell pepper diced ¼ inch.
  4. It’s 1/2 of each green bell pepper diced ¼ inch.
  5. Prepare 1 of ribs celery, diced ¼ inch.
  6. It’s 4 cloves of garlic, chopped fine.
  7. It’s 1 of bay leaf -remove at the end.
  8. Prepare 14.5 ounce of can diced tomatoes (use the juice).
  9. It’s 2 of cups+ chicken broth or stock (you might add additional if needed).
  10. It’s 1 cup of long-grain rice.
  11. It’s 1/2 teaspoon of oregano.
  12. It’s 1/4 teaspoons of thyme.
  13. You need 1/4 teaspoon of black pepper.
  14. It’s 1 1/2 tablespoon of Worcestershire sauce.
  15. You need 5 tablespoon of Crystal hot sauce.
  16. Prepare 2 tablespoon of tomato paste.
  17. You need 1 teaspoon of paprika.
  18. You need 1/4 teaspoon of salt.
  19. Prepare 16 ounces of Chicken – cooked diced.
  20. Prepare 6 ounces of Andouille sausage slice ¼ inch (smoked spicy Cajun sausage).
  21. Prepare 1/4 teaspoons of cayenne pepper.
  22. Prepare 1/4 cup of Parsley chopped- add in the last 2 minutes before service.

Chicken Jambalaya instructions

  1. Heat butter in a large 5 qt sauce pan or Dutch oven Add onion, red and green bell pepper, celery, and garlic. Saute over medium heat until onion is tender, about 10 minutes. (trying not to brown).
  2. Add everything except the parsley Bring to a boil, reduce heat, cover, and simmer for 20 minute, or until rice is cooked. Stir as needed so as not to burn..
  3. Note you can add more Chicken broth if needed..
  4. Adjust seasoning as needed. Add chopped parsley in the last 2 minutes before service Remove the bay-leaf.
Posted Sat 20 Feb 2021 12:21:40 PM EET

Nation Clam Chowder.

Nation Clam Chowder You can cook Nation Clam Chowder using 12 ingredients and 11 steps. Here is how you cook that.

Ingredients of Nation Clam Chowder

  1. You need 1 can of whole clams in clam juice.
  2. It’s 1 can of Chopped clams, in clam juice.
  3. Prepare 4 of Strips of regular smoked bacon, sliced into squares.
  4. Prepare 1 small of red potato, diced.
  5. It’s 1 small of white onion, diced finely.
  6. It’s 3 of Celery stalks, chopped thin.
  7. It’s 4 of Green onions, chopped (white and green parts).
  8. Prepare 1 can of Cream of potato soup.
  9. It’s 1 can of Cream of mushroom soup.
  10. Prepare 1 small of package of heavy cream (you will probably only use 3/4ths of it).
  11. Prepare 1/2 of Lemon, squeezed for the juice.
  12. Prepare 1 dash of Salt, pepper, paprika.

Nation Clam Chowder step by step

  1. In a large non-stick pan, over medium/medium high heat add the bacon and cook until crunchy, set aside on a paper towel to soak up excess oil.
  2. Using the bacon oil in the pan, add the diced red potatoes and celery, cook until softened stirring occasionally.
  3. Add the chopped white onion and green onions to the pot and sautee until softened (you might need to add some butter to the pan if the oil is all soaked up).
  4. Add the juice (not the clams) of BOTH cans of the whole and chopped clams, and bring the onions and potatoes to a boil.
  5. Add all your seasoning, and squeeze 1/2 the lemon in. Cook until the potatoes are fully cooked through, stirring occasionally (most of the clam juice will soak up).
  6. Add the cans of cream of celery and mushroom, and stir all ingredients together well (add a couple dashes of hot sauce if desired).
  7. Slowly add the heavy cream, a little at a time and stir each time until desired consistency is reached. I usually use 3/4ths of the carton.
  8. Turn heat down to medium low.
  9. Re-incorporate the cooked bacon, and add both cans of clams into chowder and stir.
  10. On low heat, let the chowder set for five minutes for the flavors to mix..
  11. Serve and enjoy!! Garnish with chopped green onions if desired ;).
Posted Thu 18 Feb 2021 10:39:51 PM EET

Es kündigt sich ein stabiles Hochdruckgebiet an



Laut ZAMG-Wetterdienststelle nimmt der Hochdruckeinfluss während der kommenden Tage stetig zu. Am Freitag, 17.02. macht sich noch eine Kaltfront über Deutschland mit Wolken in Tirol bemerkbar. Ab Samstag, 18.02. setzt sich dann endgültig ein stabiles Hochdruckgebiet durch. Die Nullgradgrenze soll dann auf 3000m zu liegen kommen. Auf den Bergen wird es nur schwach windig sein.



Die Modelle sind sich einig: Während der kommenden Woche wirds keinen Neuschnee geben.



Zunehmend günstige Lawinensituation


Stetig abnehmende, oberflächennahe Lawinenprobleme


Diese Wetteraussichten wirken sich durchwegs günstig auf die Lawinensituation aus. Mögliche oberflächennahe Lawinenprobleme, die wir während der vergangenen Woche beobachten konnten (Triebschnee- und oberflächennahes Altschneeproblem), sind inzwischen so gut wie kein Thema mehr. Dies hat v.a. damit zu tun, weil sich vergangene Woche oberhalb möglicher Schwachschichten verbreitet nur gering mächtige Schneebretter gebildet haben. Nun führt bzw. führte der Energieeintrag  bereits vielerorts zu einer guten Verbindung zwischen Brett und Schwachschicht.



Triebschneeproblem am 13.02.2021: Der sehr lockere Neuschnee (Wildschnee) wurde durch Windeinfluss verfrachtet und bildete kurzfristig, sehr störanfällige Triebschneepakete. Grieskogelgruppe.



Mögliche Schwachschichten haben sich seit dem 07.02. nur oberflächennah gebildet. Nun wirken sich Wärme und Strahlungseinfluss positiv auf die Situation aus. Bei der von oben gesehen, zweiten herausgearbeiteten Kruste erkennt man auch eine leichte gelbliche Färbung - es handelt sich um unlängst abgelagerten Saharasand. Süd, 2200m, Westliche Tuxer Alpen (Foto: 16.02.2021)


Ein ganz kurzer Exkurs zu der von uns während der vergangenen Tage in höheren Lagen ausgegebenen, mäßigen Lawinengefahr unter dem Gesichtspunkt, dass Lawinen durch geringe Belastung ausgelöst werden konnten. Dies passt auf den ersten Blick eher zu Gefahrenstufe 3 (erheblich) als zu Gefahrenstufe 2 (mäßig). Der Grund dafür: Lawinengefahrenstufen werden in Abhängigkeit mehrerer Parameter ausgegeben. 
  • Einerseits fließt die Schneedeckenstabilität und damit zusammenhängend die Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen ein: Triebschneepakete konnten leicht gestört werden. 
  • Andererseits geht es um die Verteilung der Gefahrenstellen: Diese waren vermehrt in kammnahen Bereichen bzw. hinter Geländekanten, also nicht verbreitet anzutreffen. 
  • Zusätzlich spielt die Lawinenart und Lawinengröße eine große Rolle: Wir gingen großteils von kleinen Schneebrettlawinen mit einer geringen Anrissmächtigkeit aus. 
Entscheidend waren somit die nicht allzu großflächige Verteilung der Gefahrenstellen sowie die vornehmlich kleinen Lawinen, die zu unserer Heranziehung von mäßiger Gefahr (unter Beiziehung der Matrix der Europäischen Lawinenwarndienste) geführt haben.


Frisches Triebschneepaket, das auf einer kantigen Schwachschicht (aufgrund von gm.4 - kalt auf warm) abgegangen ist. Grieskogelgruppe (Foto: 12.02.2021)


Schneeprofil, welches im Nahbereich oberen Fotos aufgenommen wurde. Man erkennt mögliche Schwachschichten im Bereich einer Schmelzkruste. Die Brüche waren unvollständig.


Ein ähnliches Bild in den Zentralen Lechtaler Alpen. Schwachschicht mit unvollständigem Bruch - gering ausgeprägtes Brett darüber. Süd, 2230m



Wenige, weitere Gefahrenstellen


Was vorerst bleibt sind Gefahrenstellen auf steilen, glatten Flächen (bevorzugt auf Wiesenhängen im schneereichen Osttirol), wo unverändert Gleitschneelawinen abgehen können. Vermehrt betroffen davon ist sonnenexponiertes Steilgelände. Gleitschneelawinen kündigen sich häufig durch Risse in der Schneedecke an. Deshalb immer wieder unser Rat: Haltet euch nach Möglichkeit nicht im Bereich bzw. unterhalb von Gleitschneerissen auf.


Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen. Zentralosttirol. (Foto: 11.02.2021)


Zusätzlich gibt es noch wenige Gefahrenbereiche, wo persistente, also lang anhaltende Schwachschichten im Mittelteil der Schneedecke gestört werden können. Letztere Gefahrenstellen sollten nur mehr an schneearmen Stellen bzw. an Übergängen von wenig zu viel Schnee und dann v.a. im extrem steilen Gelände insbesondere durch große Belastung zu stören sein. Am ehesten betroffen ist aktuell noch der Sektor WNW über N bis ONO zwischen etwa 2000m und 2400m. Zusätzlich bekamen wir von den Südtiroler Kollegen Rückmeldungen über zwei Lawinenabgänge vor 1-2 Wochen im extrem steilen S- und O-exponierten Gelände entlang des Alpenhauptkammes auf ca. 3000m. Auch dort sollte es sich  nur mehr um ganz vereinzelte Gefahrenbereiche handeln.

In großen Höhen (ca. 2400m aufwärts) findet man zudem ein kleinräumiges Triebschneeproblem, v.a. in kammnahen Schattenhängen. 

Zu bedenken ist auch ein vorerst meist wohl nur leichter tageszeitlicher Anstieg der Lawinengefahr aufgrund der tageszeitlichen Erwärmung und der vorhergesagten frühlingshaften Temperaturen. Lawinenreport beachten!


Schneequalität bessert sich


Aktuell (18.02.2021) dominiert häufig Bruchharsch. Einzig in sehr steilen Sonnenhängen insbesondere in mittleren Höhenlagen firnt es zunehmend auf. Firn bzw. korrekt Sulzschnee wird während der kommenden Tage vermehrt in Sonnenhängen bis in größere Höhen hinauf anzutreffen sein. Eine vernünftige Zeiteinteilung kann hilfreich sein, dass der Schnee bei der Abfahrt nicht schon zu sehr aufgeweicht ist.


Firn auf ca. 2000, Süd im Karwendel (Foto: 18.02.2021)



Kurze Rückschau auf die vergangene Woche


Ein kurzes Intermezzo mit sehr kalten Temperaturen ist Geschichte.


Anfangs (sehr) kalt, nun wärmer werdend...


Ein ähnliches Bild in Osttirol...
Am 16.02. nachmittags drang wurde die Schneedecke feucht. Oberflächennahe Schichten wurden dadurch gebunden. Die Schneedecke wurde kurzfristig störanfälliger.


An windabgewandten Orten guter Pulverschnee...


Am Wochenende zum Teil sehr guter Pulverschnee (Foto: 12.02.2021)




 

Posted Thu 18 Feb 2021 04:04:00 PM EET

Filet with Giant Prawn, Pan Sauce and Béarnaise Compound Butter.

Filet with Giant Prawn, Pan Sauce and Béarnaise Compound Butter You can cook Filet with Giant Prawn, Pan Sauce and Béarnaise Compound Butter using 6 ingredients and 6 steps. Here is how you cook that.

Ingredients of Filet with Giant Prawn, Pan Sauce and Béarnaise Compound Butter

  1. You need 2 (6 oz) of net.
  2. You need 4 of giant (colossal) prawns (cleaned).
  3. It’s of Béarnaise sauce (see my recipe).
  4. Prepare 2 sticks of butter.
  5. Prepare of Large minced garlic.
  6. It’s of Old bay.

Filet with Giant Prawn, Pan Sauce and Béarnaise Compound Butter step by step

  1. Preheat your oven to 350.
  2. For the Béarnaise sauce. I used my leftover Béarnaise sauce that I had in the fridge so it was more firm like a compound butter. I take it out a couple hours ahead of time to reduce the chill but will still have a good firmness to it..
  3. Is a small pot add the butter, garlic, 2 tap old bay and heat through until it comes together.
  4. Add a couple tbsp butter to your oven safe pan and heat until bubbly. Add the shrimp in the shells and sear for about a minute a side then add to you poaching liquid and cover on low.
  5. Season your filets with salt and pepper and in the same pan you seared the shrimp add another tbsp of butter and sear the filets until golden brown on both sides. Add to the oven and cook for about 10 minutes for medium rare.
  6. Take the filets out of the oven and set aside to rest. At that time add another tbsp of butter and whisk with the juice in the pot to make the pan sauce. Plate the filet. Remove the shrimp shells but not the tail shell and plate around the filet. Pour in some of the pan sauce and add a dollop of cold Béarnaise sauce, sprinkle some dried tarragon and serve..
Posted Wed 17 Feb 2021 12:24:27 PM EET

Pan Seared Halibut With Clam Chowder Sauce.

Pan Seared Halibut With Clam Chowder Sauce You can have Pan Seared Halibut With Clam Chowder Sauce using 17 ingredients and 8 steps. Here is how you cook that.

Ingredients of Pan Seared Halibut With Clam Chowder Sauce

  1. It’s 1 1/2 lb of skinless haibut fillets or any mild white fish fillets.
  2. Prepare 1/2 cup of flour mixed with 1/2 cup grated parmesan cheese seasoned with 1/2 teaspoon pepper and 1 teaspoon cajun seasoning.
  3. Prepare 1/2 cup of mayonnaise.
  4. Prepare 24 of fresh littleneck clams.
  5. It’s 1 of 8 ounce jar clam juice.
  6. It’s 6 slice of bacon.
  7. It’s 1 small of onion, chopped.
  8. You need 2 of minced garlic cloves.
  9. You need 1/2 stalk of celery, thin sliced.
  10. It’s 1/2 of sliced carrot thin sliced.
  11. Prepare 2 medium of red potatos, peeled and diced.
  12. It’s 1 cup of heavy cream.
  13. Prepare 1 tsp of fresh lemon juice.
  14. Prepare 1/2 tsp of black pepper and salt to taste.
  15. Prepare 1 tsp of hot sauce, such as franks brand.
  16. You need 1/2 tsp of cajun seasoning.
  17. You need 4 of sliced green onions.

Pan Seared Halibut With Clam Chowder Sauce step by step

  1. COOK CLAMS.
  2. Scrub clams to remove any sand. In a large saucepan bring clam juice to a simmer add clams and cook just until they open, about 5 minutes, remove to a plate and cover to keep warm, strain clam cooking liquid amd reserve..
  3. MAKE SAUCE.
  4. Cook bacon in saucepan until crisp, remove to paper towels and reserve. Add onion, garlic, celery, carrot and potatos to pot soften a few minutes then add reserved clam juice, cream, lemon juice, pepper, cajun seasoning and hot sauce bring to a boil then lower heat to a simmer and cook until potatos are tender, about 10 minutes. Keep sauce warm..
  5. COOK FISH.
  6. In a large skillet heat 1 tablespoon oil and 1tablespoon butter. Brush fish fillets in both sides lightly with mayonnaise, dredge in flour/ parmesan mixture, shake off excess. Place fish in hot skillet do not crowd them and sear both sides turning once until golden and cooked through. The timing depends on the thickness of your fillets..
  7. TO ASSEMBLE.
  8. On each plate add some sauce then top with a fish fillet and place clams around fish. Garnish with green onions and reserved bacon, crumbled..
Posted Tue 16 Feb 2021 04:38:09 AM EET

Samai (Little millet) Curd Rice.

Samai (Little millet) Curd Rice You can have Samai (Little millet) Curd Rice using 13 ingredients and 5 steps. Here is how you achieve that.

Ingredients of Samai (Little millet) Curd Rice

  1. Prepare 1 cup of samai.
  2. It’s 4 cups of water.
  3. Prepare 1 tbsp of oil.
  4. It’s of Curd as required.
  5. Prepare 1/2 of onion chopped.
  6. You need 1 tsp of ginger finely chopped.
  7. You need 2 of garlic pods finely chopped.
  8. Prepare 3 of green chillies slitted.
  9. You need of Salt as required.
  10. You need of To Temper.
  11. It’s 1/2 tsp of Mustard seeds.
  12. You need 1 tsp of Urad dal.
  13. It’s 1 tsp of Channa dal.

Samai (Little millet) Curd Rice step by step

  1. Wash samai and mix it with water. Pressure cook for 3 whistles.
  2. While it’s getting cooked, heat a pan with oil and temper with mustard seeds, Urad dal and channa dal..
  3. Add onion, garlic, ginger, green chillies together and sauté for few mins until onion becomes glassy. No need to be soft. Add salt..
  4. Mix it with samai along with curd..
  5. Enjoy.
Posted Tue 16 Feb 2021 12:26:38 AM EET

Chicken dum biryani.

Chicken dum biryani You can cook Chicken dum biryani using 52 ingredients and 8 steps. Here is how you cook it.

Ingredients of Chicken dum biryani

  1. Prepare 1 kg of Chicken.
  2. You need 2 of whole potatoes *.
  3. Prepare 500 gm of Basmati rice.
  4. It’s 1/2 cup of sliced Onions (for birista).
  5. It’s 1/2 tsp of corn flour.
  6. It’s 1/2 of Vegetable oil for deep frying.
  7. It’s 6 of pcsGreen cardamom.
  8. You need 1 pc of Black cardamom *.
  9. Prepare 3/4 tsp of Cloves *.
  10. Prepare 3 stick of Cinnamon(medium size).
  11. Prepare 1/2 piece of Nutmeg.
  12. Prepare 2 pcs of Mace *.
  13. Prepare 2 g of Shahi jeera *.
  14. Prepare 2 g of Kabab chini *.
  15. You need 1/2 tsp of Fennel seeds *.
  16. It’s 3 g of White pepper whole *.
  17. It’s 1/2 tsp of Black pepper whole.
  18. You need 1/2 cup of Yoghurt *.
  19. Prepare 2.4 tsp of Ginger.
  20. Prepare 2.4 tsp of Garlic.
  21. Prepare 4 tsp of birista.
  22. Prepare 1.6 tsp of Biryani masala.
  23. Prepare 1/2 tsp of Kewra water.
  24. Prepare 1/2 tsp of Red chilli powder *.
  25. It’s 2 tsp of Salt.
  26. You need 1/2 tsp of Ground pepper *.
  27. It’s 2/3 cup of Water.
  28. Prepare 6 pcs of Green cardamom *.
  29. You need 2 pcs of Black cardamom.
  30. It’s 7 Cloves of *.
  31. You need 6 cm of stick Cinnamon *.
  32. It’s 7 g of Fennel seeds *.
  33. You need 3 g of Bay leaves *.
  34. Prepare 3 kg of Water *.
  35. Prepare 45 g of Salt.
  36. Prepare 1 of small Alum(Fitkari).
  37. Prepare 10 pcs of Bay leaves (to line the pan with) *.
  38. You need 5-6 pieces of Alubukhara (dried plums) *.
  39. Prepare 1 tsp of Rose petals (optional).
  40. It’s 2 tbsp of Birista *.
  41. Prepare 1 tsp of Biryani masala.
  42. Prepare 2 tbsp of Grated khoya kheer.
  43. It’s 1/4 cup of Yakhni.
  44. You need 1 tsp of Lime juice *.
  45. It’s 1 pinch of Saffron (steeped in 2 tsp warm milk) *.
  46. It’s 1 pinch of Yellow food colour *.
  47. It’s 2 tbsp of Milk *.
  48. It’s 1 tsp of Kewra water *.
  49. It’s 2 tsp of Rose water *.
  50. It’s 4 drops of Meetha attar *.
  51. You need 3 tsp of Ghee *.
  52. Prepare 2 tsp of Butter.

Chicken dum biryani instructions

  1. Cut and washed the potatoes then apply some yellow food colour fry it in oil,once done keep it aside.
  2. Cut the onions finely then add little corn flour sieve the excess then deep fry until golden brown.
  3. In a mixing bowl add yogurt, birista, all the dry spices, and essence mix it then add the chicken pieces.
  4. Marinate the chicken for 3 hours then heat a oil add the marinated chicken after few minutes add the fried potatoes,once cooked keep the potatoes, chicken and gravy or Yakhni separated.
  5. In a big pan grease it with ghee then spread bay leaf, parallel cook the rice.
  6. The chicken pieces, then potatoes after that add the yakni or gravy over it.
  7. Now spread the cooked rice, then layer it with some birista, biryani masala.
  8. Again layer it with rice, pour the saffron milk mixture, ghee, birista cover it with aluminium foil then cover it with lid, place the Kadhai over tawa on very low heat for 30 minutes, after this turn off the heat let the biryani set for 20 minutes then serve…
Posted Mon 15 Feb 2021 02:05:45 PM EET

Filet Mignon With Creamy Mashed Potato And kale, Served With A Peppercorn Sauce.

Filet Mignon With Creamy Mashed Potato And kale, Served With A Peppercorn Sauce You can have Filet Mignon With Creamy Mashed Potato And kale, Served With A Peppercorn Sauce using 11 ingredients and 5 steps. Here is how you cook that.

Ingredients of Filet Mignon With Creamy Mashed Potato And kale, Served With A Peppercorn Sauce

  1. You need 1 of Fillet Steak.
  2. Prepare 2 of large Maris piper potatoes.
  3. It’s of Kale.
  4. It’s 1 of Onion finely sliced.
  5. Prepare Handful of mushrooms finely sliced.
  6. It’s 40 g of butter equally split between sauce and mash.
  7. It’s 20 g of plain flour.
  8. Prepare 100 ml of milk (substitute for double cream if you want).
  9. Prepare 60 ml of Chicken stock.
  10. It’s of Salt.
  11. Prepare of Ground black pepper.

Filet Mignon With Creamy Mashed Potato And kale, Served With A Peppercorn Sauce instructions

  1. Peel potatoes and place in large pan of slightly salted cold water, bring to the boil then cover and simmer until cooked. Gently fry your onions and mushrooms until cooked and transfer to a warm plate..
  2. In the same hot pan, seal the seasoned fillet steak on all sides and edges, basting with a knob of butter for about 3 minutes on each side then transfer to a medium hot oven for about 6 minutes, or according to how you like it. Remove, cover with foil and let it rest..
  3. Now to prep your creamy mash. Once cooked, drain completely and add butter, milk, salt and pepper and Mash until silky smooth, no need for a potato ricer or sieve, the consistency of the potatoes will be spot on. Add a bit of cream if you want, season to taste. In a saucepan, add 100 ml of water and cook your kale for a couple of minutes, drain on a paper towel..
  4. In a clean pan, on low heat add the butter until foaming, add flour and cook it out, The only way if you are unsure if the floury texture has gone, is to taste it. Gradually whisk in the milk, add stock until you have the right consistency, add the ground black pepper then your onions and mushrooms, warm through and Season to taste..
  5. Assemble your dish and enjoy 😉.
Posted Mon 15 Feb 2021 02:00:44 PM EET
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